Unbekannt
· 22.05.2017
Für Radler ist das Schrauben am Rad Teil der Begeisterung für den Sport. Neben Talent und Erfahrung steigert das passende Werkzeug den Spaß. TOUR die Werkzeugboxen von sechs Spezialanbietern geschaut.
Für Generationen von Radlern war das Rennrad immer ein technisch leicht verständliches Gefährt. Wenige Werkzeuge und etwas Geschick reichten aus, um Schaltung und Bremsen zu justieren, Lenker und Sattel auszurichten, Lagerspiel einzustellen oder ein verschlissenes Innenlager zu wechseln. Das heutzutage so hippe Selbermachen war bei ambitionierten Radlern noch nie Trend – sondern immer schon so.
Der technische Fortschritt hat aber auch vor dem Rennrad nicht halt gemacht. Und bessere Technik bedeutet vielfach auch kompliziertere Technik. Wo früher Bowdenzüge Schaltung und Bremsen bewegten, leiten heute per Tipptasten ausgelöste elektrische Impulse in motorgetriebenen Schaltwerken den Gangwechsel ein; bei den Bremsen presst per Kolbenkraft verdichtetes Öl Bremsbeläge gegen Bremsscheiben. Die schöne neue Technik macht zwar das Schalten leichter und bequemer und Bremsen stärker, lässt sich aber nicht mehr so einfach warten oder reparieren. Aus Mangel an Erfahrung oder an Spezialwerkzeug bleibt dann oft nur der Gang zum teuren Fachmann – wie beim Auto.
Okay, ganz so schlimm ist es nicht. Schließlich hat jeder (noch) die Wahl und kann auf elektronische und hydraulische Komponenten weitgehend verzichten – und damit auch auf die Anschaffung teurer Spezialwerkzeuge. Dennoch lässt es sich für Selberschrauber nicht ganz vermeiden, den eigenen Werkzeugkasten gelegentlich und gezwungenermaßen zu modernisieren: Für die bis in die 1990er-Jahre gebräuchlichen Patronen-Innenlager zum Beispiel reichte im Prinzip ein spezieller Hakenschlüssel zur Montage – nur die korrekte Drehrichtung musste man noch kennen. Bei heutigen Carbonrahmen dagegen herrscht aufgrund der immer weiter verbreiteten Systemintegration ein Wildwuchs von Versionen – Standard kann man das gar nicht mehr nennen –, von denen jede ein spezielles und teures Werkzeug verlangt. Die Grundregel beim Werkzeugkauf lautet also, dass es vor allem auf die technischen Besonderheiten des eigenen Fuhrparks ankommt; die können nach sehr unterschiedlichem Werkzeug für Wartung und Reparatur verlangen.
Unser Check von insgesamt elf Werkzeug-Sets von sechs Anbietern zeigt, dass deren Ausstattung den technischen Anforderungen moderner Renner teilweise nicht genügt; Torx-Schlüssel dürfen heute selbst in einem Starter-Kit nicht mehr fehlen. Umgekehrt findet sich in den mehrere hundert Euro teuren Profi-Sets manches Werkzeug, das auch fortgeschrittene Schrauber kaum jemals benötigen.
Den gesamten Artikel mit diesen Werkzeug-Sets (acht Top-Koffer – und kleine Flops) finden Sie unten im Download-Bereich als PDF:
• STARTER-SETS: Park Tool Home Mechanic Starter Kit, BBB Basekit Toolbox BTL-92, Pedro’s Starter Tool Kit
• HOBBY-SCHRAUBER: Feedback Sport Toolkit Team Edition, Pedro’s Apprentice Tool Kit, Pro Tool Box
• ALLESKÖNNER: Pro Toolbox Groß, Park Tool Travel and Event Kit
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