Unbekannt
· 09.12.2004
Im Vergleich zu Bremsen von Kraftfahrzeugen oder Mountainbikes sind die von Rennrädern fast schon steinzeitlich. Bremskräfte und Dosierbarkeit sind deutlich schlechter. Rennradbremsen muss man regelmäßig pflegen und justieren, damit sie griffig und gut dosierbar sind.
Im Vergleich zu Bremsen von Kraftfahrzeugen oder Mountainbikes sind die von Rennrädern fast schon steinzeitlich. Bremskräfte und Dosierbarkeit sind deutlich schlechter. Weil man die Bremsen über Seilzüge betätigt, stellen sie sich nicht automatisch nach, wenn der Belag verschlissen ist. Dadurch wird der Leerweg am Bremshebel allmählich länger. Auch Schmutz mindert die Wirkung und Dosierbarkeit der Bremse. Im Klartext: Jeder, der seine Bremse nicht regelmäßig wartet, kann im entscheidenden Moment nicht schnell genug anhalten.
Achten sollten Sie auf schabende Geräusche beim Bremsen. Sie könnten von Einlagerungen in den Belägen stammen. Entfernen Sie diese unbedingt, denn kleine Steine, aber auch sehr harte Bestandteile eines Bremsbelags können Aluminiumpartikel aus der Oberfläche der Felgenflanke herausreißen. Mit der Zeit bilden sich in den Belägen regelrechte Alu-Klumpen; punktgenaues Bremsen ist kaum mehr möglich. Außerdem verschleißen die Bremsflächen der Felgen mehr als nötig – um so früher können die dünn geschliffenen Felgenflanken durch den Druck im Reifen abplatzen.
Schmutz in Bremsgelenken und Bowdenzügen mindert ebenfalls die Dosierbarkeit. Deutliches Indiz:Wenn sich die Bremse nur noch zögerlich öffnet. Dann hilft nur noch, sie komplett zu zerlegen. Damit es nicht so weit kommt, sollten Sie die Bremskörper gelegentlich mit Wasser und etwas Spülmittel reinigen.
Ersetzen Sie verschlissene Beläge rechtzeitig, damit die Bremsbelaghalter die Felge nicht beschädigen. Insbesondere bei aerodynamischen Felgen kann die Einführhilfe am Belagsträger an hochprofilierten Felgen schaben. Sind die Rillen im Belag eben gebremst, ist es Zeit für den Austausch.
Shimano und Campagnolo bieten Ersatzbeläge an, dazu kommt noch die Auswahl von Belagsspezialisten wie Kool Stop oder Swiss Stop. Verschiedene Belagsvarianten haben verschiedene Farben: Meist gibt es eine Belagsmischung für blanke, schwarz oder bunt eloxierte Felgen mit relativ weicher Oberfläche, eine zweite Sorte für hart eloxiertes, dunkelgraues Aluminium, eine Mischung für Keramikfelgen und eine für Felgen aus Carbon.
Ausprobieren lohnt, denn unbefriedigende Bremsleistungen liegen in der Regel am Belag. Machen Sie mit neuen Belägen einige Probestopps. Vor allem bei Vollbremsungen können sich Beläge durchaus unterschiedlich verhalten.
Wir zeigen die Wartung an einer Shimano-Bremse, bei Bremsen anderer Hersteller funktioniert es ähnlich. Campagnolo-Beläge werden allerdings anders gewechselt: Sie werden durch eine sehr enge Führung gehalten, was die Montage etwas schwieriger gestaltet. Gleich, welche Bremse Sie fahren: Kontrollieren Sie 100 bis 200 Kilometer nach Pflege und Montage alle Schrauben nach.
Schwierigkeitsgrad: für interessierte Einsteiger
Sie benötigen dafür: