Knackgeräusche am Rad

Unbekannt

 · 31.08.2004

Knackgeräusche am RadFoto: Daniel Simon

Zwei Monate Ruhe am Rad – und jetzt knackt’s schon wieder? Kein seltener Fall, denn als Geräuschquelle kommt eigentlich jedes Teil in Frage. Forschen Sie weiter! Die Erfahrung vieler Leser bestätigt die Testerfahrung von TOUR: Wenn’s knackt am Rad, kommt das Geräusch in den meisten Fällen aus dem Tretlagerbereich.

Die Erfahrung vieler Leser bestätigt die Testerfahrung von TOUR: Wenn’s knackt am Rad, kommt das Geräusch in den meisten Fällen aus dem Tretlagerbereich. Klar – schließlich drängen sich auf engem Raum viele verschraubte Bauteile, die sic unter dem Einfluss der Tretkraft mit mikroskopisch kleinen Bewegungen gegeneinander verschieben und Geräusche verursachen können.

Deshalb ist es sinnvoll, mit der Suche nach dem Knacks am Tretlager zu beginnen, wie in TOUR 6/04 beschrieben. Dabei schadet es nicht, Innenlagergewinde und alle anderen Verbindungen richtig zu fetten, denn viele Hersteller gehen im Werk sehr sparsam mit dieser einfachsten Form der Geräuschdämpfung um. Nervt der Knacks nach diesen Maßnahmen weiterhin, müssen Sie die anderen Bauteile des Rades überprüfen, die durch die Tretbewegung belastet und bewegt werden.

Unsere Tipps zur Sattelstütze unterliegen einer Einschränkung, wenn Stütze und/oder Sitzrohr aus Carbon sind: Dann darf im Bereich dieser Klemmpassung kein Fett verwendet werden! Die Klemmung hält die Stütze sonst nur noch mit extrem hohen Anzugskräften, die Stütze und Rahmen dauerhaft schädigen können. Säubern Sie lieber regelmäßig die Carbon-Stütze und/oder das Innere des Carbon-Sitzrohres mit einem Tuch, um eingedrungenen Schmutz oder Feuchtigkeit als Geräuschquelle auszuschließen. Alle anderen Tipps zur Sattelstütze gelten indes auch für Carbon-Modelle.

Haben Sie die Sattelstütze demontiert, sollten Sie auch gleich überprüfen, ob sie lang genug ist. Ihr Ende muss über die Unterkante des Oberrohres hinaus ins Sitzrohr reichen, sonst kann sie sich nicht auf genügend großer Fläche abstützen. Sie „schaukelt“ dann im Sitzrohr, Geräusche und ein Bruch des Rahmens sind sehr wahrscheinlich.

Bauteile setzen sich, die Schraubenkraft lässt nach. Kontrollieren Sie deshalb alle geöffneten Verschraubungen nach rund 200 Kilometern Fahrt mit dem Drehmomentschlüssel. Machen Sie es sich zur Gewohnheit, alle Schrauben ihres Rennrades alle 1.500 bis 2.000 Kilometer zu überprüfen; wenn Sie viel auf schlechten Straßen unterwegs sind auch öfter.

Schwierigkeitsgrad: für begabte Hobby-Mechaniker

Sie benötigen dafür:

  • Werkzeug: Sprühöl, Kettenöl, Montagefett, Welle-Naben-Klebstoff, Innensechskant, Drehmomentschlüssel, Zahnkranzwerkzeug

Kampf dem Knarz – Tipps und Tricks

1. Der Schnellspann-Mechanismus an der Hinterradnabe entwickelt gelegentlich ein Eigenleben. Die Spannachse ist ständigem Kettenzug ausgesetzt, was zu Geräuschen führen kann. Demontieren Sie die Spanner und träufeln Sie etwas (Ketten-)Öl in das Innere. Bewegen Sie den Spannhebel hin und her, so verteilt sich das Öl an die relevanten Stellen. Silikon-Öl eignet sich schlecht für die Schmierung von Stahlteilen. Wischen Sie überschüssiges Öl ab, bevor Sie den Spanner wieder befestigen und dabei neu einstellen. Ein frisch geschmierter Spanner baut bei gleicher Handkraft zudem größere Spannkraft zwischen Nabe und Rahmen auf.

Beachten Sie zu diesem Thema auch unseren
Werkstatt-Tipp Geräusche am Rad