Die Fahrradbranche steht vor großen Herausforderungen: Lange Wartezeiten und begrenzte Service-Kapazitäten belasten Händler und Kunden gleichermaßen. Mit einer innovativen Lösung möchte das Freiburger Unternehmen Wunderfix nun Abhilfe schaffen. Als Teil der JobRad-Gruppe hat Wunderfix eine Remote-Repair-Service-Lösung entwickelt, die geschulte Fahrradmechaniker mit Radfahrerinnen und Radfahrern verbindet, die an ihrem Rad Reparaturbedarf sehen. Das System nutzt Video-Calls, Chat und ein integriertes Ticketverwaltungssystem, um Probleme aus der Ferne zu diagnostizieren und zu beheben.
Radbesitzer mit einem Problem an ihrem Rad können Wunderfix über den Kundenservice ihres Onlinehändlers kontaktieren. Mechaniker führen dann über Video-Calls eine Problemdiagnose durch und leiten zur Selbstreparatur an. Falls das Problem nicht aus der Ferne gelöst werden kann, koordiniert Wunderfix die Weiterleitung an lokale Partnerwerkstätten. Dabei sollen ein Diagnoseprotokoll und eine Kosteneinschätzung erstellt werden; auch die Bestellung markenspezifischer Bauteile und die Zahlungsabwicklung wird übernommen.
Der Anbieter verspricht, der Service sei flächendeckend in Deutschland und Österreich verfügbar. Das Unternehmen gibt zudem eine Lösungsgarantie: Sollten Servicefälle nicht behoben werden können, trägt Wunderfix die entstandenen Kosten. Der Service richtet sich primär an Online-Radversender (B2B), bezieht aber auch stationäre Fahrrad-Fachwerkstätten ein. Diese könnten, so der Anbieter, mit der Dokumentation und Unterstützung durch Wunderfix auch Fahrräder von Marken reparieren, die sie regulär nicht im Angebot haben. Das Unternehmen betont hierbei die Möglichkeit, eine Brücke zwischen digitalem und traditionellem Fahrradservice zu schlagen.
Seit dem Start im vergangenen Herbst kann der Reparatur-Service nach eigenen Angaben auf messbare Erfolge verweisen. Interne Auswertungen würden zeigen, dass über 90 Prozent der Endkunden den Wunderfix-Service nutzen, wenn er ihnen von ihrem Online-Fahrradhändler angeboten wird. Mehr als 50 Prozent der Reparaturanfragen hätten über die “Fernsteuerung” erledigt werden können. Der Service habe bereits über 35 Radmarken betreut. Im Juli 2025 ist das Freiburger Unternehmen eine Partnerschaft mit Myvélo eingegangen, ein deutscher Spezialist für hochwertige Rennräder und E-Bikes, mit dem Ziel einen schnelleren und effizienteren Kundendienst anbieten zu können.
Alexandra Lücke, CPO des Unternehmens, betont die Bedeutung der Zusammenarbeit mit Spezialisten. Man setze auf Experten aus App-Entwicklung, Digitalisierung, Kundenservice in der Fahrradbranche und erfahrene Zweiradmechaniker. Besonders innovativ sei dabei der Ansatz, Mechanikermeister im Homeoffice arbeiten zu lassen. "Damit schaffen wir innovative Arbeitsmodelle und sogar völlig neue Job-Kategorien - ein mutiger Schritt in einer traditionellen Branche", erklärt Lücke.
Interessierte hatten die Möglichkeit, den Remote-Repair-Service auf der Eurobike-Messe 2025 vom 25. bis 29. Juni live zu erleben. Das Team war in Halle 8.0 am Stand C15 vertreten und bot Besuchern die Gelegenheit, den Service selbst auszuprobieren.