Am besten spannt man das Fahrrad in einen Montageständer oder eine Radhalterung, so lässt es sich am leichtesten arbeiten. Mechanikerhandschuhe schützen die Hände vor Schmutz und Schmiermittel. Im ersten Schritt spült ihr grobe Verschmutzungen mit klarem Wasser ab und weicht das Rad somit ein.
Hier lauert der zäheste Schmutz. Sprüht alle Teile des Antriebs mit einem Bio-Kettenreiniger ein, dann kurz einwirken lassen. Von Kettenreinigungsgeräten raten wir ab, da diese die gesamte Schmierung aus der Kette entfernen.
Mit einer kleinen Bürste mit harten Borsten werden Kette, Kassette, Kurbel und Schaltröllchen ordentlich geschrubbt. Eine Ritzelbürste kann helfen, Dreck zwischen den Ritzeln zu entfernen. Haltet den Kettenreiniger möglichst von Lagern fern. Danach alles sauber mit Wasser abspülen.
Jetzt könnt ihr den Rest des Fahrrads mit Reinigungsspray einsprühen. Bremse und Bremsscheiben werden davon in der Regel nicht angegriffen, also keine Panik vor dem Schaumbad. Die Schaumteppiche, die aus den mobilen Reinigern flubbern, haben zwar hohen Unterhaltungswert, erfordern jedoch gutes Zielen, damit der Schaum den Renner trifft und nicht wild in der Gegend verteilt wird.
Eine Bürste mit langen, weichen Borsten entfernt schonend den Belag von Rahmen, Laufrädern und Federelementen. Benutzet hierfür nie die Bürste des Antriebs! Versteckte Stellen wie Sattelunterseite, Gabelkrone oder die Unterseite der Sitz- und Kettenstreben nicht vergessen.
Zwischendurch die Bürste auswaschen, um Schmutz nicht unnötig zu verteilen.
Schmutz und Reinigungsmittel lassen sich nun leicht mit einem sanften Strahl abwaschen. Geht immer von oben nach unten vor. Achtung: kein harter Wasserstrahl auf die Lager!
Gerade im Winter lohnt sich das Abtrocknen mit einem Mikrofasertuch. Achtet aber darauf, dass sich kein Schmutz auf dem Tuch befindet, der die Lackoberfläche zerkratzen könnte. Zum Schluss den Antrieb mit einem alten Lappen trocken reiben.
Der trockene Antrieb benötigt nun eine neue Schmierung, bestenfalls mit Bio-Kettenöl. Dazu alle beweglichen Teile und Gelenke links und rechts mit Schmierstoff beträufeln. Nach dem Einwirken sollte ihr überschüssiges Kettenöl abwischen, weil sonst unnötig viel Schmutz angezogen wird.
Wer sein Rad abschließend mit einem Schutzwachs behandelt, erleichtert sich die nächste Wäsche. Schmutz kann sich so nur schwer am Rad festsetzen. Um zu verhindern, dass Wachs auf Bremsscheiben und Beläge gelangt, das Wachs mit einem Lappen auftragen, oder die Laufräder ausbauen und die Bremssättel mit Lappen bedecken.
Die Wäsche sollte auf befestigten Flächen mit Anschluss an einen Schmutzwasserkanal stattfinden. Im Privatbereich kann man sein Rad auch mal über bewachsenem Boden waschen, dann aber ausschließlich mit Wasser.
Bei der Fahrradpflege hat jeder seine ganz eigene Methode. Ein paar nützliche Utensilien gehören für uns aber zu jeder Grundausstattung.
Mit einem Satz ordentlicher Bürsten erreicht man jeden Winkel am Fahrrad. Unsere Top Drei: Mit weichen, langen Borsten und hoher Wasserkapazität ist die Dynamic Soft Washing Bürste ideal für große Flächen, Laufräder und Reifen. Die Muc-Off Detailing Brush mit kurzen, harten Nylon-Borsten kratzt hartnäckigen Schmutz vom Antrieb und die flexible Feinbürste von Peaty’s reinigt schonend schwer erreichbare Stellen.
Der Waschhandschuh von Dr. Wack (>> z. B. hier erhältlich) hat bei uns den klassischen Schwamm für die Vorwäsche ersetzt. Er saugt extrem viel Wasser, löst perfekt groben Dreck und ist dank weicher Fasern schonend zum Lack. Achtung: während der Wäsche häufig ausspülen, um den Schmutz nicht nur zu verteilen. Darf in die Waschmaschine und in den Trockner.
Nicht jeder hat einen Wasseranschluss an seinem Waschplatz. Zum Nachfassen von Wischwasser oder zum Zwischenreinigen der Bürsten ist daher ein Eimer mit lauwarmem Seifenwasser optimal. Baueimer mit Henkel sind besonders robust, in jedem Baumarkt erhältlich und können nach der Wäsche zum Aufbewahren der Reinigungsutensilien verwendet werden.
Ein flauschiges Hochflortuch eignet sich ideal zum “Abledern” des Bikes nach der Wäsche. Es verhindert Wasserflecken und schont den Lack. Von Sonax gibt es das Mikrofasertuch im Zweierpack für 8,89 Euro.