Unbekannt
· 09.08.2003
Der High-Tech-Werkstoff Carbon erfordert nicht nur bei Konstruktion und Fertigung hohe Sachkenntnis, sondern auch bei der Montage. TOUR zeigt, wie Sie Fehler vermeiden.
Leicht, fest und schön ist der schwarze Werkstoff – aber auch empfindlich. Bei der Montage und im Gebrauch muss man deshalb umdenken, da Carbon sich anders verhält, als man es von Metall gewohnt ist. Ein wichtiger Punkt: Carbon verformt sich bei Überlastung nicht bleibend. Wo Metall sich biegt oder Dellen bekommt und dadurch die Beschädigung anzeigt, verformt sich Kohlefaser so lange elastisch, bis die ersten Fasern (hörbar) reißen. Auch dann nehmen Carbon-Bauteile oft wieder ihre ursprüngliche Gestalt an – doch die Sicherheit ist nicht mehr gewährleistet: Zeit für den Austausch.
Auch die Carbon-Oberfläche erfordert schonenden Umgang. Weil CFK-Bauteile geklebt sind, können sie in der Regel nur mit Farbe lackiert werden, die an der Luft trocknet. Solche Lackierungen sind empfindlich und platzen verhältnismäßig schnell ab, wenn man mit dem Rad irgendwo aneckt.
Montage-Methoden wie bei Metallteilen, vor allem aber sorgloser Umgang mit Schmierstoffen, sind weitere Gefährdungen für das sensible Material. Wichtig ist, bei der Kombination von Carbonteilen mit anderen Komponenten aus Metall oder Carbon auf exakte Abmessungen zu achten. Wenn Metallteile nicht zueinander passen, führt Montage-Murks zu Beulen und Schrammen, die Funktion kann eventuell erhalten bleiben. Eine Carbon-Sattelstütze aber, die in ein zu großes oder zu enges Sitzrohr gequetscht wird, ist schon vor dem ersten gefahrenen Meter irreparabel beschädigt. Neben Sattelstützen gilt dies vor allem für Gabel, Vorbau und Tretlager.
Schwierigkeitsgrad: Profiniveau
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Montage-Tipps Carbon