Radeln Sie mit Brägel durch die schönsten Ecken Mallorcas. Im Download bekommen Sie die GPS-Daten zu den beschriebenen Touren.
Brägel, der Lapp, kann manchmal ganz schön anstrengend sein. Aber eins muss man ihm lassen: Nach rund 20 Jahren Trainings lager auf Mallorca kennt er ein paar wirklich schöne Strecken. Hier verrät er seine vier Lieblingsrouten zum Nachfahren
Palma (Café Cappuccino am Yachthafen) – Coll de Sa Creu – Calvia – Es Capdella - Galiliea – Puigpunyent – Establiments – Palma.
Kilometer 50, Höhenmeter ca. 700
Um was geht’s auf Malle? Um die Frühform, um erste Siege, gutes Essen – und um feine Weine. Zumindest bei mir. Deshalb auch Start der Prolog-Runde in Palma, weil das Café Cappuccino jeder kennt. Das findet selbst der alte Hans, weil wir da immer am ersten Sonntag im Februar auf der Terrasse den Prolog der Mallorca-Challenge anschauen. Ich fühle mich immer ein bisschen stärker, wenn ich Profis gesehen habe. In der Nähe gibt es auch eine Apotheke, die EPO ohne Rezept vertickt, aber das nur nebenbei. Im Cappuccino kann man sich auch noch die letzten Winterhaare von der Wade schaben, da auf den mondänen Klos die Spiegel bis zum Boden reichen und die Blutstropfen vom Service alle 30 Minuten weggewischt werden. Steht zumindest auf einem Schild hinter der Tür. Ich gönne mir dort auch noch heimlich eine Vitamin-B-12-Trinkampulle. Und ein bisschen Magnesium. Und einen Espresso. Und ein Aspirin. Aber dann geht’s los.
Wir starten direkt vorm Cafe, rechts weg in die Stadt hinein und hinauf. Das Meer im Rücken, immer geradeaus, auch über die Kreisverkehre (immer Richtung Autobahn). Nach drei Kilometern geht’s über die Autobahn, da habe ich den Präsidenten mal links runter Richtung Andratx geschickt. Okay, das war nicht nett, aber er hat’s überlebt. Nach der Autobahn kommt noch mal ein Kreisverkehr, erste Ausfahrt raus (Ma 1043), an einer Kaserne vorbei, dann wird es ruhig, weil steil. Sa Creu klingt wie ein süddeutscher Fluch, und so fährt sich’s auch. Fünf Kilometer, bis zu neun Prozent steil und rauf auf knapp 400 Meter. Also piano, es kommt schließlich noch dicker. Und außerdem geht es ja um die Grundlage, theoretisch.
Nach kurzer Abfahrt mit böser Zwischenwelle auf den Coll d’es Vent und an der T-Kreuzung links Richtung Calvia. Man nennt die Abfahrt auch Brägel-Rallye, weil ich hier gerne die Sau rauslasse. Es geht nämlich nur leicht bergab, manchmal auch ein bisschen hoch, und der Wind steht einem oft steif im Gesicht. Gerade recht, um dem alten Hans und ein paar anderen Weicheiern ein freundliches "locker!" zuzurufen, um dann reinzutreten, bis die Kniescheibe wackelt. Wenn dann die Buben im Wind mit 150 Metern Abstand zur Gruppe verhungern, wird es ein schöner Tag. Feingeister können natürlich auch das hübsche Hochtal genießen. Kein Verkehr, Orangenhaine, Mandelblüte ... wer’s mag. Ich nutze die Natur nur zu einem erzwungenen Fotostopp, wenn die Wade zittert. Also oft.
Durch Calvia durch und geradeaus nach Es Capdella. Hier gibt es sogar einen Radweg, Zweierreihe ist möglich. In Es Capdella geht’s rechts nach Galilea, wobei ich aber lieber noch 50 Meter weiter fahre, geradeaus in die Bar Nou. Typisch mallorquinische Küche, alles mit Knoblauch – und Wahnsinnsportionen. Der Laden ist immer voll, und ich schaue, dass die Dödel vom Radclub sauber reinhauen. Ich begnüge mich mit ein bisschen Brot, Oliven und einer Cola und lanciere später hinauf nach Galilea eine Attacke – und zwar in der kurzen Abfahrt, bevor es im Wald dann richtig losgeht. Sechs Kilometer, so sieben Prozent im Schnitt, da solltest du nicht zu viel im Bauch haben. Leider reichen meine Beine nicht immer, und dann werde ich von einem stinkenden Haufen leicht angeduselter Radfreunde nach hinten durchgereicht. Von Galilea (27 Kilometer vom Start) geht es nur noch runter. Erst steil nach Puigpunyent, dort an der einzigen Kreuzung nach rechts und dann immer leicht abwärts (naja, nur zwei Zwischenwellen) Richtung Palma. Zweierreihe ist dort neuerdings auch wieder erlaubt. Das Cappuccino findet man am einfachsten wieder, wenn man in Palma immer Richtung Kathedrale fährt. Da dann rechts auf die Uferpromenade, ungefähr einen Kilometer, das war’s. Und dort haue ich dann auch rein. Kann ja nicht sein, dass ich als Einziger nicht stinke.
Port Andratx – Andratx – Banyalbulfar – Valldemossa – Esglaieta – Esporles – Establiment – Puigpunyent – Es Capdella – Peguera – Camp de Mar – Port Andratx.
Kilometer 100, Höhenmeter ca. 1.650
Der alte Hans bestellt Café con Leche und spricht es falsch aus, also "leche" statt "lätsche". Er hätte auch "Milchkaffee" sagen können, hier versteht eh fast jeder Deutsch. Wir sitzen in einer schicken Bar im Hafen von Andratx und beobachten die Möwen, die über den Yachten kreisen und darauf hoffen, dass ein wenig Sushi über Bord fällt. Um uns rum Frauen im Pelz und reife Männer in Schwarz, die den Wirtschaftsteil der FAZ lesen und schon kurz nach zehn das erste Glas Rosé ordern. Sie schauen ein wenig irritiert auf unsere Trikots, dann unterhalten sie sich weiter, ob heute schon einer den Dieter (Bohlen) gesehen hat und wann die Sabine (Christiansen) mal wieder kommt. "Oder die Schiffer", flüstert der Präsi. Der alte Hans fragt, wer aufs Klo muss, und mir wird klar, dass wir langsam starten sollten. Die Runde heute ist ruppig, es geht auf halb elf zu. Früher bringt aber nichts, da sonst die Küstenstraße noch im Schatten liegt. Ich trage passend zum Startort ein schwarzes Edeltrikot von Campa und habe mir gut sichtbar das "Handelsblatt" in die Rückentasche gesteckt – jetzt zum Dazugehören, später für die lange Abfahrt von Valldemossa nach Esglaieta. Ich habe auch noch Baldrianpillen aus dem Supermarkt dabei, aber dazu später. "Ist das der Klinsmann?", fragt ein Schwarztuch seinen Pelz und deutet auf mich. "Nein", sagt sie, "zu alt und zu fett." Helm auf und ab geht’s.
Hinaus aus "Klein Düsseldorf" und über Andratx auf die Küstenstraße Richtung Banyalbulfar. Wer die fünf Kilometer Radweg zu Beginn der Runde nutzt, ist selber schuld. Tempobrecher und Schlaglöcher – das macht keinen Spaß. Und wenn ein Hut auf dem Weg liegt, steht garantiert einer drunter. Die Küstenstraße danach ist wunderschön, die Aussicht grandios, aber wer hier schon Druck fährt, geht bald kaputt, weil kein Rhythmus möglich ist. Entweder geht es rauf oder runter – oder umgekehrt. Wir sind schließlich im Tramuntana-Gebirge.
Pause nach 45 Kilometern in Valldemossa. Es gibt wunderbare Cafés hier oben auf knapp über 400 Metern, aber weil der gute Chopin hier einst zwei Monate in einem Kloster gelebt und die Regentropfen-Prélude geschrieben hat, sind sie entsprechend voll und teuer. Die Schwarz-Pelz-Fraktion aus Port Andratx ist auch schon da und süffelt Schampus. Wir bestellen alkoholfreies Bier, und ich gebe jedem eine weiße Baldrianpille, die ich als Vitamine und Magnesium tarne. Die Jungs werden danach ziemlich ruhig – und frieren auf der welligen Abfahrt bis nach Establiments ein wenig. Auf der leicht steigenden Anfahrt nach Puigpunyent erholen sich zwar einige wieder, aber beim Kurzstopp im Café la Vila gibt es zur Cola noch eine Beruhigungspille, was bei einigen die Beine wieder richtig schwer werden lässt. Sauber. Danach geht es nämlich noch mal richtig rauf nach Galilea, vier Kilometer Schinderei – ich vorneweg, weil ich statt Baldrian Espresso im Blut habe. Danach eine konzentrierte Abfahrt nach Peguera, wo ich als Erster ankomme, erst mal die Runde für beendet erkläre und dem Pack im Café Schwarzwald an der Uferpromenade zeige, warum Mallorca Deutschlands 17. Bundesland genannt wird. Der alte Hans schläft auf dem Stuhl ein, auch die anderen sind kaputt, was aber nicht nur am Baldrian liegt.
Der Südwesten der Insel ist landschaftlich wunderschön, aber auch hart zu fahren – auch wenn die Straßen meist gut ausgebaut und wenig befahren sind. 93 Kilometer haben wir schon, gut sieben fehlen noch. Von Peguera erst nach Camp de Mar. Die Meute hetzt mich an der letzten Welle fast zu Tode, weil sie das mit dem Baldrian gespannt haben. Beim Zahlen im "Schwarzwald" fiel mir die Schachtel aus dem Trikot. Zurück im Hafen der Reichen. Müde, aber glücklich, schnallen wir die Räder aufs Auto. Wir wollen noch ein echtes Bier trinken, aber die Schwarz-Pelze sind zurück und alle Cafés voll. Und das im Februar. Ich werfe das Handelsblatt weg, das war’s dann für heute.
Playa de Palma (Arenal) – Bahia Azul – Llucmajor – Randa - Algaida – Pina – Lloret de Vista Alegre – Sineu – Llubi – S‘Alqueria Blanca – Muro – Sa Pobla – Port Alcudia.
Kilometer 85, Höhenmeter ca. 410 (also fast nix)
Die Kerle vom Radclub waren schon Tage vorher supernervös. Start der Tour ist an dem Ort, an dem Deutschlands Männer gerne in Kneipen wie dem Bierkönig oder im Oberbayern zu sabbernden Hormon- und Promillebündeln werden, also zu Abenteurern (glauben sie zumindest). Ich wollte die Strecke ja lieber andersrum von Alcudia nach Arenal fahren, aber da selbst eine moralisch einwandfreie Instanz wie ich nach drei Liter Sangria eventuell zu Entgleisungen neigen könnte, lassen wir das lieber. Also starten wir morgens stocknüchtern im Sündenpfuhl, um abends beim Essen in Alcudia über Klimaerwärmung, arabische Despoten, Lenkerbänder aus Naturkautschuk oder die neue Campa-Gruppe zu philosophieren.
Außerdem ist Europas prolligster Partystrand im Frühjahr so sündig wie ein Müsliriegel. Ein paar ältere Paare gehen spazieren, einige versprengte Radprofis suchen ihre Trainingsgruppe, und dazwischen zeigen Damen mit festgespritzten Gesichtszügen die neuesten Trends der plastischen Chirurgie. Den alten Hans hat es trotzdem beim Losrollen über den Lenker gehauen, weil er angeblich mit dem Vorderrad in einen Gullydeckel eingefädelt hat. Ich empfehle ihm, sich auch ein wenig Silikon in der Schlüsselbeingegend einbauen zu lassen, damit seine Stürze etwas weniger wehtun.
Aber nun zum Ernst, also zum Radfahren. Die Strecke von der Inselmitte in den Nordosten ist einfach, sie ist flach, meist windgeschützt, also ideal für lockeres Dahingleiten in Zweierreihe, da sie fast die ganze Zeit über kaum befahrene Nebenstrecken führt. Aber da eine Brägel-Runde Tücken hat, gleich eines vorweg: Die Orientierung auf dieser schönen Runde auf ruhigen Nebenstrecken gelingt nur mit sehr, sehr guten Karten. Wer da spart, ist selber schuld. Schließlich muss man immer mit einer meiner Attacken rechnen, die mir auf diesen meist von hüfthohen Mauern gesäumten Straßen durch Mandel- und Orangenhaine mit etlichen rechtwinkligen Richtungsänderungen sogar manchmal gelingen: vorne fahren, Hand heben und auf ein Fotomotiv deuten – und dann den vollen Antritt von vorne. Rein ins scharfe Eck, nach 150 Metern um die nächste Ecke, das noch zwei-, dreimal – und schon steht das Pack einsam im mallorquinischen Hinterland. Wer da keine gute Karte hat, dem bleibt dann nur noch die gut ausgeschilderte Hauptstrecke Llucmajor – Inca – Sa Pobla – Port d’Alcudia. Auch hübsch, aber mit mehr Verkehr und Lärm.
Eine gute Karte alleine reicht aber nicht immer. Doch wer nach dem Weg fragen will, sollte nicht einfach tonnenschwere Eisentüren öffnen, hinter denen Fincas von der Größe einer Vorstadtklinik thronen. Der Präsi hat es gemacht und wurde von zwei sehr gut durchtrainierten Dobermännern empfangen. Die haben sich erst halbwegs beruhigt, als ihnen der Präsi sein Schinkensandwich und zwei Müsliriegel opferte. Den Weg hat er trotzdem nicht erfahren – der Hausherr, vermutlich ein Silikonimplanteur, war nicht zugegen, und die weibliche Reinigungsfachkraft brüllte lauter als die Alarmanlage. Ob sie was zur Strecke sagte, hat der Präsi nicht verstanden. Also immer nur Fußgänger nach dem Weg fragen, oder auf die sehr kleinen braunen Holzschilder achten, die die Radstrecken markieren. Oder einfach dranbleiben. Nach meiner bösen Attacke haben sie mich in die Mitte des Feldes gesteckt. Nachdem das klar war, habe ich die Meute in Randa kurz von der Route ab- und die knapp fünf Kilometer lange Auffahrt zum Kloster Randa hochgeführt.
Sollte man wirklich tun – erstens wegen des Blicks, und zweitens besteht die Chance, dass der eine oder andere den berühmten süßen Likör aus dem Souvenirshop probiert und für den Rest der Runde verloren ist. Zumindest bis zum Mittagsstopp in der Mühle von Sineu, einem bekannten Radlertreff. Dann weiter zur Küste, schön in Zweierreihe und ohne Attacken, da die Piste manchmal kilometerlang bolzgerade ist. Das Ende der Runde gleicht dann Deutschland pur: Lidl, Aldi, Burger King, China-Restaurants, sauber arrangiert um Kreisverkehre. Übrigens fährt bis zwanzig nach sieben der Bus nach Playa de Palma, der für vier Euro pro Nase Radler und Rad mitnimmt.
Port Alcudia - La Cisterna – Pollenca – Kloster LLuc – Selva – Lloseta – Binissalem – Binali – Sencelles – Ruberts – Sineu – S’Alqueria Blanca – Santa Margalida – Can Picafort – Playa de Muro – Port Alcudia.
Kilometer 106 , Höhenmeter ca. 875
Mallorca ist erstaunlich, Männer manchmal auch. Da sitzen wir nun in Alcudia entspannt beim Frühstück am Meer, die Sonne funkelt im Wasser, es ist warm und beinahe windstill. Es gibt keinen Grund, an so einem Tag etwas anderes zu tun als locker am Meer entlang Richtung Süden zu rollen, eine in Knoblauch ertrunkene Seezunge mit gebratenen Kartoffeln zu essen und nach ein paar Stunden wieder zurückzufahren. Aber da Männer selten vernünftig sind, fahren wir die letzte Runde noch mal böse, was ich mit dem Begriff "Kultur" tarne.
Von der Küste weg durchs Tramuntana-Gebirge zum Kloster Lluc – und das als Einstieg. Nach fünf Kilometern biegen wir links von der Küste ab, und es wird ruhig im Feld. Sehr ruhig. Ich denke, dass der Radclub sich kontemplativ auf den Besuch des Klosters Lluc einstimmt. In Wahrheit pfeifen alle aus dem letzten Loch, da das Auf und Ab ziemlich heftig ist. Der Präsi tritt vorne an der Spitze, als hätte er den Leibhaftigen im Kreuz. Dabei sind es nur ein paar Profis von Euskatel, die sich wahrscheinlich bei einem Puls von unter 100 das Laktat vom Vortag aus den Beinen radeln. Die Herren unterhalten sich und lachen, wir beißen, schweigen und werden trotzdem überholt.
"Geht’s vielleicht etwas langsamer", brülle ich, "wir besuchen schließlich noch eine Gottesstätte." Da zischt der alte Hans: "Falls wir das Kloster jemals erreichen, kannst du dich darauf vorbereiten, deinem Schöpfer gegenüberzutreten." Nach 33 Kilometern sind wir tatsächlich am ersten Etappenziel, alle wieder glücklich und ein wenig gottesfürchtig. Den frechen alten Hans habe ich wenig später an der berühmten Tankstelle nach Lluc rechts geschickt, während wir weiter Richtung Inca fahren. "Kleine Abkürzung!", habe ich gerufen. Die Straße geht über den Puig Major nach Sollér. Nach zehn Minuten haben wir ihn auf dem Handy angerufen und gesagt, dass wir mittags im Can Miguel in Binissalem auf ihn warten. Die Mittagspause dauert dann ein wenig länger, was in der Gegend um Binissalem allerdings kein großes Opfer ist.
Wir sind mitten in der größten Weinregion der Insel, die Rotwein-Cuvés von José Ferrer sind berühmt, haben um die 14 Prozent Drehzahl und waren tatsächlich dazu in der Lage, unsere Kampfriege auf der längsten Trainingsrunde zu besänftigen. Nach zwei klitzekleinen Gläsern zur Blutbildung rollen wir plötzlich alle in seltener Eintracht durchs mallorquinische Flachland. Und ab Can Picafort, auf sauberen Radwegen am Meer entlang, kommt dann tatsächlich so etwas wie friedliche Euphorie auf. Und Genuss. Dabei kann man hier auch richtig prügeln.Wir rollen aber ohne Stress, den Puls deutlich unterhalb der Komagrenze. Es ist so friedlich, dass ich befürchte, dass sich die Jungs beim nächsten Halt umarmen. "Herrlich, wir sind im Urlaub und nicht auf der Flucht", sülzt der Präsi und legt altväterlich seinem Nebenmann den Arm auf die Schulter. Irgendwie wirkt Wein in Verbindung mit Meerblick wie Valium auf Männerseelen. "Ehrlich, Jungs", rufe ich in die Reihe, "ich fahre gerne hinter euch, euer Hobbytempo macht mir gar nichts aus." Das war’s dann mit der Ruhe. "Was meinst du mit Hobbytempo?", knurrt der alte Hans und erhöht sofort Gang und Druck. Ich will beschwichtigen und deute auf eine hübsche Café-Terrasse mit Meerblick, aber dann ist doch wieder Rennen. Die letzten acht Kilometer wird gedrückt, geflucht, geknüppelt und geröchelt wie immer. Im Hotel ist der Präsi so platt, dass er im Radkeller einschläft.
Morgen früh fliegen wir nach Hause. Aus dem lockeren Grundlagentraining wurde auch diesmal nichts, schön war es trotzdem. Und lehrreich. Selbst der alte Hans kennt jetzt Chopin und weiß, dass Inca nicht in Peru liegt. "Wo fahren wir 2012 hin?", frage ich. "Egal, Malle oder Toskana", sagt der Präsi, "Hauptsache Spanien."
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