Val di FassaDolomitentraum für Rennrad und Gravel

Sandra Schuberth

 · 08.05.2025

Val di Fassa: Dolomitentraum für Rennrad und GravelFoto: GettyImages / Frank Bienewald
Zwischen majestätischen Dolomitengipfeln schlängelt sich eine Straße, die Fahrradherzen höherschlagen lässt. Das Val di Fassa in Norditalien ist längst kein Geheimtipp mehr, aber dennoch eine Pilgerstätte für alle, die mit gebogenem Lenker die perfekte Mischung aus Hochgebirgskulisse und fahrerischer Herausforderung suchen.

Rennradklassiker mit Panoramagarantie

Das Tal bietet vier Passstraßen, die selbst erfahrenen Alpencrossern Respekt einflößen und zusammen die legendäre Sellaronda bilden:

  • Sellajoch oder Passo Sella
  • Pordoijoch oder Passo Pordoi
  • Compolongopass oder Passo Compolongo
  • Grödner Joch oder Gardena Pass

Wie lang genau die Runde ist und wie viele Höhenmeter sie hat, hängt ganz vom Startort ab. Besonders reizvoll ist der "Sellaronda Bike Day", der gleich zweimal im Jahr die Straßen komplett für den motorisierten Verkehr gesperrt. Wird die Runde in Wolkenstein gestartet und gegen den Uhrzeigersinn gefahren, stehen am Ende 53 Kilometer und 1650 Höhenmeter auf dem Radcomputer.

Für noch mehr Höhenmeter lockt der anspruchsvolle Aufstieg zum Passo San Pellegrino. Die Belohnung: Ein atemberaubender Blick auf die Marmolada, den höchsten Dolomitengipfel.

Gravel-Abenteuer abseits des Asphalts

Was das Val di Fassa besonders macht: Es ist ein Spielplatz für beide Welten. Gravelbiker finden hier ein dichtes Netz aus gut gepflegten Forstwegen und alten Militärstraßen aus dem Ersten Weltkrieg. Die "Panorama-Route" von Canazei über den Passo Costalunga bietet 40 Kilometer feinstes Gravelvergnügen mit spektakulären Ausblicken auf die Rosengartengruppe.

Ein Highlight für Abenteuerlustige: Die Auffahrt zur Rifugio Contrin (2.016 m) über die alte Militärstraße – technisch nicht übermäßig anspruchsvoll, aber mit einer Steigung, die selbst breitere Reifen an ihre Grenzen bringt.

Wie gefällt Ihnen dieser Artikel?

Praktische Tipps

Sella RondaFoto: Getty Images

Die beste Reisezeit liegt zwischen Juni und September. Im Hochsommer empfiehlt sich ein früher Start, um der Mittagshitze und dem touristischen Verkehr zu entgehen. Canazei oder Moena bieten sich als Basislager an, mit zahlreichen fahrradfreundlichen Unterkünften. Canazei ist ein perfekter Startort, um auf die Sella Ronda aufzubrechen.

Die Passstraßen sind gut asphaltiert, aber bring besser eine Kletterübersetzung mit – die langen Steigungen fordern selbst trainierte Waden. Wie du dich auf’s Berge fahren vorbereitest, haben wir hier für dich beschrieben.

Kulinarisches Highlight nach der Tour: Ein Stopp in einer der zahlreichen Berghütten für eine Portion "Canederli" (Tiroler Knödel) und lokalen Wein gehört zum Pflichtprogramm des Val di Fassa.

Ob auf Asphalt oder Schotter – das Val di Fassa bietet für jeden Geschmack die perfekte Route, eingebettet in eine der beeindruckendsten Bergkulissen Europas. Hier verschmelzen sportliche Herausforderung und landschaftlicher Genuss zu einem unvergesslichen Raderlebnis.

Meistgelesen in der Rubrik Touren