In den Tälern des südlichen Piemonts scheint die Zeit stillzustehen. In der Einsamkeit findet man den vielleicht schönsten Pass der Alpen, im Sommer einen in Deutschland fast unbekannten Radmarathon.
Der Colle Fauniera macht es Kletterern nicht leicht. Wer den Pass in seine Palmarès aufnehmen möchte, muss ihn erst einmal finden. Ein Mysterium. Irgendwo im Piemont soll er liegen, genauer gesagt, in den Cottischen Alpen, in den Bergen zwischen dem Valle Stura und dem Valle Maira. Doch in älteren Landkarten kreist der Finger vergeblich übers Papier. Allenfalls ein Gipfel namens Cima Fauniera ist dort eingezeichnet. Aber eine asphaltierte Straße? Fehlanzeige. Und doch soll es sie geben.
Inzwischen ist der geheimisvolle Übergang nicht mehr ganz so geheim wie zu Zeiten der alten Karten. "Sein richtiger Name lautet Colle dei Morti", erzählt Manuele Zuc-chiatti, den wir im 56.000-Einwohner-Städtchen Cuneo treffen. "Und es spuken sogar noch weitere Bezeichnungen herum, was die Sache nicht einfacher macht", erklärt uns der 53-jährige Piemonteser. Aber eigentlich hat Manuele gerade überhaupt keine Zeit, viel über den Fauniera oder Morti zu reden. Denn in der am Fuß der Berge gelegenen Regions-Hauptstadt herrscht Ausnahmezustand – wie immer Anfang Juli, wenn der Granfondo La Fausto Coppi stattfindet. Ein Radmarathon mit 2.000 Teilnehmern zu Ehren Fausto Coppis, der beim Giro d’Italia 1949 in einer legendären Solofahrt die Etappe von Cuneo nach Pinerolo gewann.
Den ganzen Artikel und die GPS-Daten zu diesen Touren finden Sie unten im Download-Bereich:
• Tour 1: Wilde Schlucht (95 Kilometer, 1.920 Höhenmeter, max. 13 % Steigung)
• Tour 2: Traumpass (93 Kilometer, 2.100 Höhenmeter, max. 15 % Steigung)
• Tour 3: Oh, Madonna! (59 Kilometer, 1.300 Höhenmeter, max. 12 % Steigung)
• Tour 4: Ligurische Höhen (90 Kilometer, 2.050 Höhenmeter, max. 16 % Steigung)
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PDF: Italien: Piemont
GPS-Daten: Italien, Piemont