NizzaDie schönsten Rennradtouren rund um das Tour-de-France-Finale

Joscha Weber

 · 19.06.2024

Kurz vorm Col d'Èze, im Hintergrund rechts die Halbinsel Cap Ferrat
Foto: René Müller
Die Côte d’Azur bereitet sich auf ihr größtes Radsport-Spektakel aller Zeiten vor. Erstmals in der Geschichte endet die Tour de France nämlich nicht in Paris, wo Ende Juli die Olympischen Spiele beginnen, sondern in Nizza. Ein guter Grund, zum Finale zu reisen und die ­nahe gelegenen Pass-Perlen in den Seealpen selbst unter die Räder zu nehmen.

Azurblaues Meer, mildes Klima und mehr als 300 Sonnentage im Jahr: Die Côte d’Azur ist seit jeher ein Sehnsuchtsziel. Radsportler schätzen zudem die abwechslungsreiche Landschaft. Flache Küstenstraßen, sanft gewellte Hügel oder hohe Alpenpässe liegen im Aktionsradius einer Tagestour. Die Verantwortlichen der Tour de France hätten sich keine bessere Bühne als Ersatz für das traditionelle Finale in Paris aussuchen können. Danke, Olympische Spiele!



Zudem ist Nizza untrennbar mit dem Radsport verbunden. Seit 1933 ist die Stadt Ziel der Etappenfahrt Paris–Nizza; anfangs allerdings noch unter dem Namen „Six Jours de la Route“. Und viel öfter noch, seit 1906, war Nizza unzählige Male Zwischenstopp für die Tour de France. Legendäre Etappen wurden dort gestartet, zum Beispiel in den 1920er-Jahren die fast 350 Kilometer lange Fahrt nach Grenoble; oder von Nizza nach Briançon, über eine Distanz von 275 Kilometern. Bereits im Jahr 1922 mussten sich die Fahrer den Pässen Col d’Allos, Col de Vars und dem berüchtigten Col d’Izoard stellen, ohne Gangschaltung und auf übelsten Schotterpisten.

Von der Côte d’Azur auf die Cime de la Bonette

Der Hammer folgte 1962, als es von der Côte d’Azur erstmals direkt auf die Cime de la Bonette ging, deren Höhe von 2.802 Metern zugleich den zu bewältigenden Höhenmetern vom Start an der Küste entspricht. Am Stück, wohlgemerkt! Ist es Zufall oder Kalkül, dass die Cime 2024, nach vielen Jahren Abstinenz, wieder eine Rolle spielt? Diesmal als Vorspiel zur Etappe am vorletzten Tour-Tag in den Seealpen und dem finalen Zeitfahren an der Küste. Überhaupt, das Zeitfahren! Kein Schaulaufen diesmal, bei dem sich das Gelbe Trikot bereits beim Start ein Gläschen Schampus genehmigt. Wie knapp dieses Finale werden kann, zeigt ein Blick zurück ins Jahr 1989, als der US-Amerikaner Greg LeMond dem bis dahin führenden Franzosen Laurent Fignon den Sieg noch um acht Sekunden abluchste.

Flucht ins Hinterland

Trotzdem darf man sich fragen, ob es eine gute Idee ist, in der Hochsaison an die Côte d’Azur zu reisen. Ein Küstenabschnitt, der im Juli schon ohne Tour-Finale hart an der touristischen Kapazitätsgrenze operiert. Aber wer bereits einmal dort war, weiß, dass sich der ­Löwenanteil des Rummels auf einem recht schmalen Küstenstreifen abspielt. Sobald man Richtung Hinterland pedaliert, wird es bereits nach wenigen Kilometern spürbar ruhiger. Ausgenommen sind große Täler wie das des Var, wo die Verkehrsdichte recht hoch bleibt.

Es gibt dort zwar einen Radweg neben dem Fluss, der aber leider 20 Kilometer hinter der Küste endet, an der Pont Charles Albert bei Saint-Martin-du-Var. Wer auf dem kürzesten Weg tiefer in die höheren Seealpen fahren will, zum Beispiel zur Bergankunft am Col de la Couillole, muss viele Kilometer auf der Hauptstraße im Tinée-Tal zurück­legen. Auch der Weg zum Col de la Bonette führt weiter durch dieses Tal. Was Radlern zum Glück bleibt, ist die Flucht nach oben. Ein Blick auf die Karte zeigt: Kaum irgendwo sonst in den Alpen ist das Netz an Bergstraßen und Sträßchen so dicht gewoben. Je weiter man hineinzoomt, desto mehr verästelt sich das Gewirr aus Kurven. Man findet also fast immer eine Ausweichroute. Wir stellen sechs Runden durch die Seealpen im Detail vor, auf denen Sie den Spuren der Tour folgen können.


Mittendrin

Die besten Plätze für die Nizza-Etappen

Eine Tour-de-France-Etappe sollte jeder Radsport-Fan einmal vor Ort erlebt haben. Anstiege auf Bergetappen sind für einen Besuch ideal, weil das Peloton weniger schnell vorbeifliegt und zudem gut überschaubare Serpentinen das Erlebnis verlängern. Grundsätzlich gilt: So früh wie möglich am gewünschten Platz sein und idealerweise mit dem Rad anfahren! Verpflegung und Sonnenschutz nicht vergessen! Je näher die Karawane rückt, desto schwerer sind Ortswechsel möglich.

20. Etappe | 20. Juli

  • Col de Braus: Ein perfekter Platz ist die enge Serpentinengruppe am Col de Braus, oberhalb von Saint-Laurent (28 Kilometer von Nizza). Zu diesem frühen Zeitpunkt ist das Rennen vermutlich noch nicht wirklich eröffnet, und man wird eher ein lang gezogenes Peloton sehen als aufregende Attacken einzelner Fahrer. Aber wer weiß?
  • Col de Turini: Dort winden sich im oberen Teil des Anstiegs einige Serpentinen, die jedoch zum Teil im Wald liegen und ausei­nandergezogen sind. Trotzdem stehen dort die Chancen gut, eine spannende Rennsituation zu erleben. Kürzeste Anfahrt von Nizza her über L’Èscarène, Lucéram und Peïra-Cava zur Turini-Passhöhe (47 Kilometer).
  • Col Saint-Martin: Oberhalb von Saint-Martin-Vésubie liegt eine Doppelserpentine mit relativ freier Sicht ins Tal. Von Nizza her ist die Anfahrt jedoch ohne Autotransfer ziemlich weit (60 Kilometer). Ähnlich weit ist es auch bis zum Schlussanstieg am Col de la Couillole. Außerdem dürften am Renntag auf der Zufahrt zum Talort Saint-Sauveur-sur-Tinée chaotische Verkehrsverhältnisse herrschen. Eine Alternative wäre es, über die Westseite via Beuil zum Pass zu fahren. Dann auf der Ostseite ein paar Kilometer bergab rollen bis Roubion, wo einige übersichtliche Serpentinen eine gute Sicht ermöglichen.

21. Etappe | 21. Juli

Am Tag des Einzelzeitfahrens ist damit zu rechnen, dass das übliche Verkehrschaos an der Küste nochmals übertroffen wird. Für einen Platz an der Strecke schleicht man am besten mit dem Rad auf einer Nebenstraße im Hinterland Richtung Col d’Èze und La Turbie. Zum Beispiel über Nizza, La Trinité und die Route de Laghet. Aber auch die (Haupt-)Straße Moyenne Corniche könnte funktionieren. Oder man stürzt sich zu Fuß in den Trubel rund ums Ziel in Nizza. Gute Nerven braucht es an diesem Tag ohnehin, egal für welchen Ort man sich entscheidet.

Sechs Touren im Hinterland von Nizza

tour/100048274_4517ab35a0a4428e183a8eb73d93adf9Foto: Kartografie Winter

Die Côte d’Azur hat ihren Namen mehr als verdient, denn das Mittelmeer glitzert dort meist in besonders intensivem Blau. Von Ost nach West beginnt die Côte an der italienisch-französischen Grenze mit dem Ort Menton. Im Prinzip geht dort die italienische Riviera in die Côte d’Azur über. Es folgen, wie an einer Perlenkette aufgereiht, die weltberühmten Küstenorte ­Monaco, Nizza, Antibes, Cannes, Fréjus und Saint-Tropez. Kurz hinter dem Windsurf-Mekka Hyéres läuft die Côte d’Azur bei der Großstadt Toulon aus. Das einzigartige Zusammenspiel aus Meer und Bergen macht die Region so ­attraktiv – nicht nur für Radfahrer. Frankreichs Top-Urlaubsregion sollte man zur Zeit der Sommerferien eigentlich lieber meiden – das Tour-Finale mag wegen seiner Einmaligkeit die Ausnahme sein. Und Rennradler können etwas aufatmen: In der Regel herrscht in den Bergen, oft bereits wenige Kilometer hinter der Küste, spürbar weniger Verkehr.

Empfehlenswerte Standorte: Auch wenn Nizza mit rund 350.000 Einwohnern eine ausgewachsene Großstadt ist, so besitzt die „Schöne“ – ihr Spitzname lautet La Bella – einen ganz besonderen Charme, vor allem die historische ­Altstadt mit ihren schmalen Gassen. Etwas ­beschaulicher lebt es sich in der Region rund um Vence, etwa 15 Kilometer hinter der Küste, zwischen Nizza und Grasse gelegen.

Tour 1: Vorspiel am Turini

  • 113 Kilometer
  • 2.600 Höhenmeter
tour/nizza-profil1_a4af620bbe1a7f545bb4734be45c9a34Foto: Anner Grafik
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Die Fahrt über den Col de Turini ist ein Muss in den Seealpen. Der berühmteste Pass der Region war bis 2009 Bühne bei der Rallye Monte Carlo, auf dem berüchtigten Teilabschnitt „Nacht der langen Messer“. Damals hieß es: „Die Monte wird auf dem ­Turini gewonnen.“ Und wer weiß, vielleicht gilt das ja auch für die Tour de France 2024. Wobei der Turini etwa zur Hälfte der vorletzten Etappe im Profil auftaucht. Danach folgen noch der Col Saint-Martin und die Bergankunft am Col de la Couillole. Wie bei fast allen Pässen in Meeresnähe klingt die Scheitelhöhe des Turini mit 1.604 Metern recht un­spektakulär. Man vergisst gerne, dass es sich bei der Zahl auch um die zu absolvierenden Höhenmeter handelt – schließlich starten wir auf Meereshöhe. Und plötzlich rangiert der „kleine“ Col de Turini gleichauf mit Pässen wie Susten oder Grimsel in den Schweizer Alpen.

Die Runde ab Nizza entspricht bis zur Turini-Passhöhe der 20. Tour-de-France-Etappe, die aber 133 ­Kilometer zählt und zudem rund 2.000 Höhenmeter draufpackt. Immerhin lässt man den Profis bis zum Bergdorf L’Escarène 14 Kilometer Zeit, die Muskeln auf Temperatur zu bringen, denn die Straße steigt zu Beginn moderat. Dort jedoch zieht es zum 1.002 Meter hohen Col de Braus merklich an. Der Anstieg ist gespickt mit Serpentinen, die keine Langeweile aufkommen lassen. Ebenso wenig wie das mittelalter­liche Dorf Sospel, das nach der ­Abfahrt zu einem café einlädt. ­Beflügelt vom Koffein ist der Rhythmus schnell wiedergefunden, und man kann den längsten Anstieg des Tages in Angriff nehmen. Den Profis ist die Kaffeepause nicht vergönnt, im Gegenteil dürften sie auf den folgenden 24 Kilometern die Messer wetzen, denn das Spiel um den Etappensieg beginnt. Vorteil Hobbyradler: Man kann sich für den Turini Zeit lassen und eine der schönsten Kletterpartien der See­alpen mit fantastischen Kurven und Ausblicken genießen.

Legendärer Kurventraum in ­ Küstennähe: Die Serpentinen des Col de TuriniFoto: René MüllerLegendärer Kurventraum in ­ Küstennähe: Die Serpentinen des Col de Turini

Wer an der Passhöhe noch fit ist, sollte unbedingt eine Schleife über die Höhenstraße L’Authion drehen, die dort ihren Ausgang nimmt. Sie erreicht ihren Kulminationspunkt auf 2.026 Metern und belohnt mit einem Panorama bis zum Meer. Am Turini mündet von Süden her eine weitere Zufahrt, über die wir nun die Tour-Etappe verlassen. Es folgt ein wunderbarer Abschnitt auf einem Höhenrücken bis zum ehemaligen Militärstützpunkt Peïra-Cava, der wie ein Adlerhorst über dem Tal thront. Erst dort beginnt die lange Abfahrt über Lucéram und abermals L’Escarène zurück nach Nizza.

Tour 2: Küstenklassiker

  • 81 Kilometer
  • 1.900 Höhenmeter
tour/nizza-profil-2_507e9f0d87fb7faf9c56b0dbc31b9b91Foto: Anner Grafik
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Wer den Küstenabschnitt zwischen Nizza und Monaco nicht mit eigenen Augen gesehen hat, kann sich das Szenario nicht vorstellen. Dort, wo sich die Alpen urplötzlich aus dem Mittelmeer erheben, ist faktisch gesehen kein Platz. Rien, null! Und doch kleben an diesem Steilhang waghalsige Straßen, Eisenbahntrassen, winzige Bergdörfer und Millionärsvillen. Wahnsinn und Paradies zugleich. In diesem Amphitheater, genannt Grande Corniche, wird sich in diesem Jahr die Tour de France entscheiden. Noch dazu bei einem Einzelzeitfahren, das in die Geschichte eingehen dürfte. Schluss mit taktischen Spielchen, am letzten Tag müssen die Karten auf den Tisch.

Unsere Runde führt über zahlreiche Streckenabschnitte und Anstiege, die bereits in berühmten Radrennen Geschichte geschrieben haben. Von Paris–Nizza bis hin zur Tour de France. Zum Beispiel der Col d’Èze. Gerade einmal 507 Meter hoch, und doch ein gefürchteter Scharfrichter über Sieg oder Nieder­lage. Oder der Col de la Madone, der immerhin an der 1.000-Meter-Marke kratzt. An diesem Berg im Hinterland von Monaco stehen die Chancen an vielen Tagen im Jahr gut, einem oder gar mehreren Profis beim Training zu begegnen. Oder besser gesagt, überholt zu werden. Denn nicht wenige Profis leben an der Côte d’Azur und nutzen den Anstieg als Gradmesser für ihre Form. Der Madone ist so berühmt, dass die US-amerikanische Marke Trek ein Rennradmodell danach benannt hat. Wer auf Strava unterwegs ist, weiß, dass seit 2023 Tadej ­Pogačar die Bestzeit zwischen Menton und der Passhöhe hält. Aber auch der Anstieg „von hinten“ auf den Madone ist reizvoll. Dann nämlich lässt sich der Sinkflug zur Küste so richtig genießen. Und, viel wichtiger, man landet in Beausoleil, wo am 21. Juli das Einzelzeitfahren nach Nizza startet.

Legendärer Kurventraum in ­ Küstennähe: Die Serpentinen des Col de TuriniFoto: René MüllerLegendärer Kurventraum in ­ Küstennähe: Die Serpentinen des Col de Turini

Wer den Profis folgen möchte, vertauscht die westlichen Arme unserer liegenden Acht und fährt zuerst entlang der Küste. Ab La Turbie dann im Uhrzeigersinn wie geplant über den Col de la Madone nach Beausoleil. Das Finale: acht Kilometer hinauf nach La Turbie mit einer durchschnittlichen Steigung von 5,6 Prozent. Es folgen vier Kilometer Zwischenabfahrt mit großem Blatt und Vollgas an den Fuß des Col d’Èze. Die Rampe der Entscheidung: 1,6 Kilometer Maximalpuls auf bis zu 10,4 Prozent steiler Straße zur Passhöhe. Zwei Kilometer flach Tempo bolzen, bis endlich die Abfahrt beginnt. Wir Hobbyradler genießen das Ausrollen nach Nizza hinein, die Profis werden bis zum Zielstrich an der Promenade des Anglais noch einmal alles raushauen. Wie wohl der Sieger heißen wird?

Tour 3: Pass der Entscheidung

  • 118 Kilometer
  • 3.700 Höhenmeter
tour/nizza-profil-3_b8c3a4a9510eeebefb060935ea242bf3Foto: Anner Grafik
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Auch nach über einhundert Jahren weiß die Tour de France noch mit neuen Strecken zu überraschen. Auf der vorletzten Etappe am 20. Juli feiert der Col de la Couillole Premiere, zumindest als Berg­ankunft. Keine Stichstraße, sondern eine Passhöhe. Das kommt bei der Tour immer wieder vor, berühmteste Beispiele sind Col du Tourmalet und Galibier. Von deren Popularität ist der Couillole allerdings weit entfernt. Seine bescheidene Statistik lautet: zweimal befahren bei der Tour de France (1973, 1975) und zweimal bei Paris–­Nizza (2017, 2023).

Selbst wer die Route des Grandes Alpes vom Genfersee nach Menton absolviert, dürfte den Couillole kaum bemerken. Denn von Valberg her kommend, sind es gerade einmal 225 Höhenmeter bis zur Passhöhe. Anders sieht es auf seiner Ostrampe aus. Dort, wo sich die Profis das Finale liefern werden, zeigt der Pass Zähne: 1.170 Höhenmeter, verteilt auf 15,7 Kilometer mit durchschnittlich 7,1 Prozent Steigung. Das tut weh, vor allem mit Blick auf das Profil der Etappe mit rund 4.500 Höhenmetern. Aber auch unsere Runde ab Saint-Martin-Vésubie ist eine seriöse Kletterpartie. Freilich kann man sie auch ab Saint-Sauveur-sur-Tinée fahren, was rund 70 Kilometer und 2.000 Höhenmeter ergibt. Aber der Ort Saint-Martin ist der schönere Startort – und bietet sich zudem als Basislager für ein paar Tage in den Bergen an.

Vom Start weg geht es unmittelbar in den Anstieg zum Col Saint-Martin, der im Profil der Tour fälschlicherweise als Col de la Colmiane betitelt wird; La Colmiane lautet lediglich der Name des Skiortes an der Passhöhe. Nach Abfahrt ins Tinée-Tal steht bereits der Col de la Couillole auf dem Plan, inklusive virtueller Zieldurchfahrt. Das Örtchen Beuil klemmt zwischen Couillole und der nächsten Skista­tion Valberg. In Beuil geht die Abfahrt weiter durch die Gorges du Cians, ein spektakulärer Streckenabschnitt durch zahlreiche Tunnel und rote Gesteinsschichten. Ebenso abenteuerlich ist die folgende Überquerung des Col de la ­Sinne, der zurück ins Tinée-Tal führt. ­

Auf der einsamen Scheitelstrecke ab dem Weiler Pierlas liegt schlechter Asphalt. Schwer, sich jetzt nochmals für den finalen Anstieg zum Col Saint-Martin zu motivieren. Aber wenigstens bietet einem die moderate und gleichmäßige Steigung die Chance, einen Rhythmus finden. Und am Ende darf man sich so kaputt fühlen wie die Profis bei der Tour. Das ist doch auch­ ­etwas.

Tour 4: Schluchten und Balkone

  • 119 Kilometer
  • 1.400 Höhenmeter
tour/nizza-profil-4_457e77b96d759959892a6cb90bc5235fFoto: Anner Grafik
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Die Seealpen im Hinterland von Nizza haben ihren ganz eigenen Charme. Die Berge wirken ausgetrocknet und schroff, reißende Flüsse haben tiefe Schluchten in den Fels gefräst, an jeder Ecke weisen Schilder auf „Gorges“ hin, das französische Wort für Schluchten. Nahezu jede Passfahrt führt im unteren Teil durch solche Engstellen, oft auf waghalsigen Trassen, die an Felswänden kleben und durch rohe Tunnel führen. All das macht Touren in den Seealpen so abwechslungsreich.

An der Strandprome­nade in Nizza geht die Tour de France 2024 mit einem Zeitfahren zu EndeFoto: René MüllerAn der Strandprome­nade in Nizza geht die Tour de France 2024 mit einem Zeitfahren zu Ende

Tour 4 ist geprägt von den Flüssen Var und Vésubie. ­Neben dem Start in Vence kann man die Tour auch in Nizza an der Promenade des Anglais beginnen oder in Cagnes-sur-Mer in der Nähe des Flughafens. Wenngleich das Var-Tal dicht besiedelt und verkehrsreich ist, lassen sich reizvolle Nebenstrecken finden. Zum Beispiel zwischen Vence und Saint-Martin-du-Var, wo man wie auf einem Balkon über dem Fluss in die Berge fährt. An der Pont Charles-Albert wechselt man die Talseite hinein in die Gorge de la Vésubie; auf diesem Abschnitt ist viel Verkehr leider unvermeidlich. Kletter-Tipp: In Saint-Jean-de-la-Rivière zweigen links die Serpentinen zum Wallfahrtsort La Madone d’Utelle ab: 15,3 Kilometer und 894 Höhenmeter.

An dem traumhaften Aussichtspunkt auf 1.174 Metern Höhe endete bereits einmal eine Etappe bei Paris–Nizza. Wir biegen aber im Tal scharf rechts ab nach Levens. Das atemberaubende Sträßchen bietet kilometerlang schwindelerregende Tiefblicke in die Schlucht. Und es sind stets Gleichgesinnte unterwegs, denn es handelt sich um eine der Hausstrecken der ­Nizza-Locals. Und so geht es weiter bis an die Prome­nade des Anglais: Bergdorf reiht sich an Bergdorf, Serpentine an Serpentine, Aussicht an Aussicht. Und in jedem Dorf lädt eine Bar ein zu eine kleinen Kaffeepause. Da vergehen selbst 119 Kilometer wie im Flug.

Tour 5: Einsames Hinterland

  • 122 Kilometer
  • 2.300 Höhenmeter
tour/nizza-profil-5_c2b0f1bc0c95835415e012ec3f0925ecFoto: Anner Grafik
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Ab vom Schuss, wo der Hund begraben ist – jeder kennt diese Redewendungen. Genau das erleben wir auf dieser Runde, und zwar gerade einmal dreißig, vierzig Kilometer von der quirligen Côte d’Azur entfernt. Im Bergland westlich des Var-Tals und nördlich von Grasse befinden sich Dutzende kleiner Pässe, von denen kaum jemand gehört hat. Straßen, die ins Nichts zu führen scheinen. Geier, die über einem kreisen. Dörfer, bei denen man sich fragt: warum hier? Für diese Tour sollte man ein bisschen Abenteuerlust mitbringen – und Ersatzschläuche. Denn sobald die Route bei Saint-Martin-du-Var in die Berge klettert, ist es vorbei mit Samtteppich.

Der Asphalt ist rau und oft brüchig vom Winterfrost. Einen Höhepunkt – im Wortsinn – erreicht die Holperei am 1.550 Meter hohen Mont Vial, der kurz vor dem Ort Toudon Extremisten zu einem Abstecher verlockt. Handtuch­schmal zieht ein grober Asphaltweg hinauf zum antennenbewehrten Gipfel, der optisch der kleine Bruder des Mont Ventoux sein könnte. Die Belohnung ist grandios: Richtung Süden reiht sich Bergkette hinter Bergkette, wie versteinerte Wellen, die im Meer auslaufen, das am Horizont in der Sonne glitzert. Ruhe liegt über der Landschaft. Die nächsten Orte heißen Vescous und Roquestéron, die beide im wunderschönen Tal des L’Estéron liegen, wo Kiesbänke und Badestellen zu einer Abkühlung einladen. Die Beine sollte man aber nicht allzu lange ausstrecken, denn die nächsten Anstiege warten bereits: Col des Ferres, Bouyon, Bézaudun-les-Alpes, in einer Tour geht es rauf und runter. Es folgt mit Coursegoules ein weiteres wunderschönes Bergdorf am Fuß der ­Cime du Cheiron. Der markante Höhen­rücken ist mit knapp 1.800 Metern ­der höchste Gipfel weit und breit. An ­seiner Nordseite liegt sogar ein respektables Skigebiet. Und der Talort Gréolières-les-Neiges zählt zu den Bergprüfungen der einheimischen Radler. Vom Ziel in Vence trennt uns jetzt noch der gleichnamige Col de Vence, der immerhin des Öfteren im Streckenplan von Paris–Nizza auftaucht, dann aber von Süden her. ­Seine Nordseite mit nur wenigen ­Höhenmetern ist aber vergleichsweise harmlos.

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Zeitreise im HinterlandFoto: René MüllerZeitreise im Hinterland

Tour 6: Malerische Bergdörfer

  • 94 Kilometer
  • 1.700 Höhenmeter
tour/nizza-profil-6_bf5660b138e3ce3e221896ae15d1f150Foto: Anner Grafik
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Vorweg: Wem diese Runde zu anstrengend erscheint, sie lässt sich an mehreren Stellen abkürzen. Idealer Startort ist das Bilderbuch-Dorf Vence, das unweit der Küste auf einem Felsen thront. Vence hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem Sehnsuchtsort entwickelt, an dem sich viele Künstler niedergelassen haben und betuchte Prominenz. Ein Bummel durch die historischen Gassen macht Spaß, und man trinkt gerne einen Kaffee auf einem der malerischen Plätze. Unmittelbar am Ortsrand nimmt die Straße auf den Col de Vence ihren Ausgang, einen der populärsten Pässe in der Region. Ab den frühen Morgenstunden trifft man hier große Gruppen von Rennradlern, die vor der Tageshitze ihr Training absolvieren. Die Kombination aus angenehmer Steigung und Küstenpanorama verspricht Genuss pur. Und so sind die 645 Höhenmeter im Nu abgekurbelt.

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Die Passhöhe führt auf ein karstiges Hochpla­teau, auf dem man relativ entspannt an den Fuß des Cheiron-Gebirgszugs rollt. Wenige Kilometer vor Erreichen des Ortes Gréolières zweigt nach links die erste Abkürzungsvariante ab: Richtung Gorges du Loup und im Verlauf rechts hoch nach Gourdon, wo man wieder auf unsere Originalroute trifft. Wer über die volle Distanz geht, kurbelt weiter nach Gréolières. Dort bietet sich noch ein Abstecher zum Skigebiet Gréolières-les-­Neiges an (Tour 5), oder man folgt einfach weiter dem Loup flussaufwärts Richtung ­Andon bis zur Einmündung in die D 5. Diese steigt abermals auf ein kleines Hochplateau, und bald geht es links über den Col de l’Êcre nach Gourdon. Mit dem Rad sollte man dort – bei zu hohem Besucheraufkommen unter Umständen schiebend – bis zum Aussichtspunkt fahren, einem der schönsten in der Region.

Erst dort wird einem bewusst, wie Gourdon, gleich einem Adlerhorst, auf einer Felsnase sitzt. Danach rauscht man auf bestem Asphalt hinunter in die Schlucht des Loup und fährt über Saint-Paul (D 6 und ­D 7) oder etwas kürzer über Tourrettes-sur-Loup zurück nach Vence.

Burg von GourdonFoto: René MüllerBurg von Gourdon

Infos zu Nizza und den Seealpen

Anreise

Bahn

Zugverbindungen nach Nizza laufen in der Regel über Paris. Beim Umstieg in der Hauptstadt muss man den Bahnhof wechseln. Wer sein Rad unverpackt mitnehmen ­möchte, muss Züge mit entsprechenden Abteilen oder Gepäckwaggons wählen. Grenzüberschreitend ist der Erwerb einer internationalen Fahrradkarte nötig (inkl. Stellplatz­reservierung). In französischen Zügen ist es immer möglich, ein demontiertes Rad in einer Fahrrad­tasche kostenlos und ohne Reservierung mitzunehmen! Infos unter www.bahn.de

Bus

Flixbusse fahren von allen deutschen Großstädten aus nach Nizza. Je nach Startort in Deutschland muss man gar nicht oder maximal zweimal umsteigen. Wer rechtzeitig bucht, kann Tickets ab 60 Euro ergattern (einfache Fahrt), in Einzelfällen noch günstiger; die obere Grenze liegt bei etwa 100 Euro. Ein Fahrrad ist als Zusatzgepäck extra zu ­buchen (5,50 Euro) und sollte in einer Tasche verpackt sein. Infos unter www.flixbus.de

Auto

Von Frankfurt/Main bis Nizza sind es knapp 1.000 Kilometer. Die schnellste/beste Route führt über Karlsruhe, Basel, Mailand und Genua. Die Mautgebühren summieren sich hin und zurück auf etwa 110 Euro.

Flug

Von Deutschland fliegen ­unter anderem Eurowings, ITA, Aus­trian, Lufthansa oder Condor nach Nizza. Radmitnahme je nach Airline zwischen 100 und 160 Euro für Hin- und Rückflug.

Beste Reisezeit

An der Côte d’Azur, zumindest am Küstenstreifen, kann man das ganze Jahr über Rad fahren. Selbst im Hochwinter ist es dort an vielen Tagen mild. Sobald es in die Seealpen geht, schränkt sich je nach Höhe der Aktionsradius ein. Sicher, die Straßen sind in der Regel stets frei. Aber die Temperaturen können dort richtig winterlich sein. Es gibt zum Beispiel seriöse Skigebiete in ­Gréolières oder Valberg, gerade einmal 50 Kilometer hinter der Küste. Der Frühling hält mit aller Macht ab März Einzug. Ideal für Rennradtouren sind Frühsommer und, noch besser, der ewig ­lange Herbst. In der Vor- und Nachsaison ist auch der Verkehr spürbar geringer. Im Juli und August hingegen verwandelt sich die Côte d’Azur an vielen Orten in einen Rummelplatz.

Essen & Trinken

Die mediterrane Küche ist zu Recht in aller Welt berühmt und beliebt. Häufige Zutaten dieser leichten Gerichte sind Olivenöl, Knoblauch, viel Gemüse und typische Kräuter wie Basilikum, Oregano, Thymian. Als Beispiel sei genannt der Salade Niçoise, der ja angeblich in Nizza erfunden wurde. Dafür werden auf einer Platte Tomaten, Bohnen, Paprika und Zwiebeln angerichtet, garniert mit Thunfisch, Sardellen und hart gekochten Eiern, verziert mit einigen Salatblättern. Ein idealer Snack an heißen Tagen. Auf den regionalen Speisekarten findet man fast immer Gerichte wie Bouillabaisse (Fischsuppe), Ratatouille, verschiedene Quiches und Tartes, sowie zig Varianten von Sandwiches.

Nicht zu vergessen: So nah am Meer spielen natürlich Fisch und Meeresfrüchte eine wichtige Rolle in der Küche. Das wird mehr als deutlich bei einem Bummel über den Fischmarkt in Nizza, ­der Dienstag bis Sonntag am Place Saint-François, nördlich der Altstadt, öffnet. Und wenn man ehrlich ist: Zum Sonnenuntergangs-Picknick am Strand ist nicht viel mehr nötig als Baguette, Käse und eine Flasche Rotwein.

Unterkunft

Nizza

Das Fremdenverkehrsamt Nice Côte d'Azur listet eine Reihe von Hotels auf, die mit der Auszeichnung „Accueil Vélo“ gekennzeichnet sind. Es empfiehlt sich trotzdem bei der Buchung noch einmal nach einer sicheren Abstellmöglichkeit für sein Rad zu fragen.
https://www.explorenicecotedazur.com/explorer/activites/velo/hebergements-labellises-accueil-velo/

Tourrettes-sur-Loup

Das mittelalterliche Tourrettes ist eine liebenswerte Alternative zum Trubel an der nahen Küste, zudem ein perfekter Ausgangspunkt für Touren ins Hinterland. In direkter Nachbarschaft liegen das Künstlerdorf Vence, der Start zum berühmten Col du Vence, die Schlucht Gorges du Loup und die Parfum-Hauptstadt Grasse.

Le Mazet de Tourrettes, Telefon 0033/(0)660714829, www.lemazetdetourrettes.com
Wunderbares Landhotel mit Innenhof und Natur-Pool. Bei Voranmeldung bietet man auch Rennrad-, MTB- und E-Bike-Verleih an. Doppelzimmer mit Frühstück ab 120 Euro. Tipp: Es gibt auch eine Ferienwohnung für bis zu drei Personen (ab 100 Euro).

Nicht verpassen!

Grasse sehen und riechen

Lage und Geschichte dieser Stadt am Fuß der Seealpen, 40 Kilometer westlich von Nizza, im Hinterland von Antibes und Cannes, sind einzigartig. Eng gedrängt stehen ihre bunten Häuser am Hang. Weltweite Bekanntheit erlangte ­Grasse schon im Mittelalter, als es zum Zentrum der Parfumindustrie aufstieg. Und der Roman „Das Parfum“ hat ihre Popularität noch einmal gesteigert. Rund 30 Parfumfabriken in und um die Stadt stellen die edlen Essenzen her. Einige Manufakturen, etwa die traditionsreichen Hersteller Fragonard oder Galimard, kann man besichtigen und dort sogar Workshops buchen, um einen eigenen Duft zu kreieren.

Yachten schauen

Mein Haus, mein Auto, mein Boot. Der altbekannte Werbeslogan muss an der Côte d’Azur erfunden worden sein. Nur dass es hier heißen muss: meine Villa, mein italienischer Sport­wagen, meine Yacht. Es gibt wohl kaum einen anderen Platz in Europa, wo die Dichte an ­Luxusgütern höher ist. Und einen Blick kann man ja mal riskieren. Ganz vorne dabei: die Häfen von Monaco und Antibes. Dort liegt alles, was man sich nur vorstellen kann, vom edlen Boot aus Mahagoniholz, auf dem sich schon Brigitte Bardot räkelte, bis hin zum Stromlinien- Dampfer mit eigenem Helikopter an Deck. Der Wahnsinn kulminiert, wenn in Monte Carlo der Formel-1-Grand-Prix stattfindet. Aber auch die Tour de France dürfte für eine Extra-Show der Reichen und Schönen sorgen.

Infos

  • Französische Zentrale für Tourismus, www.france.fr
  • Côte d’Azur France Tourism Board, www.cotedazurfrance.fr (französisch, englisch)
  • Tipps und Infos für Radfahrer: www.nicetourisme.com/cyclosport (französisch, englisch)

Karte

Michelin Local 341 „Französische Riviera/See­alpen“, 1 : 150.000, 2023; 9,95 Euro.

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