Erst mal geht es steil bergab. “Komisch irgendwie”, denke ich, “so als Start in den Tag.” Sei’s drum! Wenn man auf einem Hügel wohnt, beginnt eben jede Tour mit einer Abfahrt. Vinezac, der Ort, in dem ich logiere, ist hübsch von Reben umgeben. Der Dorfkern ist ein Labyrinth aus winzigen Gassen, Treppchen, Toren und mittelalterlichem Gemäuer. Obendrein residiere ich in einem stattlichen Haus, das früher einmal irgendeinem Adelsgeschlecht gehörte; der offene Kamin neben dem Speisesaal ist groß genug, um einen Ochsen darin zu braten. Aber jetzt geht es, wie gesagt, erst einmal bergab, und da heißt es den Lenker gut festhalten. Das Sträßchen nach Uzer ist eng und nicht so gut asphaltiert. Noch ist es saukalt an diesem klaren Dienstagmorgen im Oktober. Aber wie schön die Landschaft funkelt. Die Strahlen der Sonne brechen sich in Millionen von Tautropfen. Durch Eichenwald flitze ich hinab zu der schmalbrüstigen Brücke, unter der die Lande gluckst – ein bescheidenes Flüsschen, aber für eine kleine Schlucht hat es trotzdem gereicht. Die meisten Deutschen kennen die Ardèche als Heimat der berühmten Schlucht gleichen Namens. Dabei ist der Canyon nur einer von Dutzenden, die sich in die Landschaft westlich der Rhône geschnitten haben. Im Département Ardèche gibt es Täler und Schluchten noch und nöcher. Topografisch, das merke ich gleich, ähnelt die Region einem zusammengeknüllten Taschentuch.
Hätte ich Christophe Noury vor dieser Reise nicht unvorsichtigerweise geschrieben, dass er sich um die Höhenmeter keine Sorgen machen soll, wären die Routen vielleicht etwas zahmer ausgefallen. Aber so scheint sich der Radbeauftragte des regionalen Tourismusverbands einen Spaß daraus gemacht zu haben, die Strecken kreuz und quer durch die Falten des Taschentuchs zu führen. Und zwar, darauf legt Christophe großen Wert, jeden Tag in eine andere Himmelsrichtung. “Du wirst erstaunt sein”, sagte er bei einem gemeinsamen Frühstück zu Beginn meines Aufenthalts, “wie viele verschiedene Landschaften wir hier auf engstem Raum haben.” Und tatsächlich werde ich mich immer wieder darüber wundern, wie stark sich jede Tour von der des Vortags unterscheidet. Die als sanfte Einstiegstour angekündigte Strecke in den Norden beispielsweise hat einen ziemlich herben, leicht aggressiven Charakter, was nicht zuletzt mit dem Tiefdruckgebiet zu tun hat, das sich während meiner Fahrt zäh in die Ausläufer der Cevennen eingenistet hat.
Aus dem Weinanbaugebiet kurbele ich hinauf in die Welt der Kastanien, einst die beliebtere Kulturpflanze hierzulande. Früher aßen die Menschen Kastanien getrocknet, gemahlen oder geröstet, in Suppen und zu tiefschwarzem Brot verbacken. Der dichte Kastanienwald des 16. Jahrhunderts war eine Monokultur. Und auch heute noch wimmelt es hier von den Früchten, die wie grüne Christbaumkugeln an den Ästen hängen. Jetzt, im Herbst, sind die kurvigen Straßen von den aufgeplatzten Schalen übersät und für einen Moment frage ich mich, ob die Stacheln der Kastanien meinen Reifen etwas anhaben können. Können sie zum Glück nicht. Als ich am Col de la Croix de Millet ankomme, frischt der Wind auf. Dunkle Wolken rasen über den Himmel. Die Felsen sind grün gesprenkelt wie sehr alter Schimmelkäse. Vorübergehend ist es so kalt, dass meine Laune erst nach dem Genuss einer Tasse heißer Schokolade wieder im Sollbereich ankommt. Völlig anders verläuft die zweite Tour, diesmal nach Westen. Die Temperaturen sind um mehr als zehn Grad gestiegen. In der Sonne sogar deutlich stärker. Statt Kastanien wachsen hier Olivenbäume und Lavendel. Überhaupt ist diese Runde von einem ganz anderen Kaliber. Ein langer Aufstieg befördert mich auf das Plateau des Gras. Die berühmten Schluchten, nur wenige Kilometer entfernt, lasse ich links liegen. Christophe hat mir abgeraten. “Zu viele Autos”, sagte er und schickte mich ein paar Kilometer weiter nördlich durch die Karstlandschaft. Überhaupt hat der Mann ein sehr genaues Gespür dafür, welche Straßen sich für unsere Zwecke eignen, und hält mir alles vom Leib, was viel befahren und laut sein könnte.
Die zweite Tour ist eine mit grandiosen Weitblicken in die Landschaft. Eine ganze Weile lang habe ich den einzelgängerischen Mont Ventoux vor mir, dann die provenzalischen Alpen und schließlich, sauber aufgestaffelt, die Ketten der Cevennen. Alle paar Kilometer passiere ich eines der wunderschönen Dörfer, von denen die Ardèche übersät ist – Christophe hat sie mir auf der Karte markiert. Leider sind es viel zu viele, um jedes Mal zu halten. Nur in Valvignères drehe ich nach dem Mittagessen eine Runde voller Eindrücke: ein dicker Uhrturm, gepflasterte Plätze, Mauern, über die sich Pflanzen ergießen, in denen ganze Heerscharen von Vögeln piepsen. Irgendwo klappert ein Fensterladen, ein Hund bellt, und der Brunnen plätschert vor sich hin. Doch ich muss weiter.
Vermutlich bin ich der einzige Mensch, der auch beim Rennradfahren noch Souvenirs kauft, aber was soll ich tun, wenn die Dame im Hofladen meine Schwachstellen derartig genau kennt? Mit blumigen Worten preist sie ihre Lavendelessenz als Mittel gegen Muskelverspannungen an. Und so reist das Sprayfläschchen mit mir weiter über die zahlreichen Rampen des Plateau du Coiron. Von wegen Hochebene. Flach bleibt es hier keine drei Kilometer. Und immer wieder stehen Jeeps und Pick-ups in den Kurven. Bewaffnete Männer in orangefarbenen Westen streifen durch das Gehölz. Einer erklärt mir, dass es dank der Klimaveränderungen von Wildschweinen noch mehr wimmele als früher. Es dämmert schon, als ich die letzten Höhenmeter hinauf nach Vinezac trete. Für heute reicht es. Ich bin erledigt. Entsprechend knapp fällt die Konversation mit meinem Gastgeber aus. Erst im Laufe des fulminanten Abendessens werde ich wieder gesprächiger. Zumal Johann Sartre nicht nur ein fantastischer Koch ist, sondern auch eine coole Socke. Vor ein paar Jahren hat er sich die “Versuchung des heiligen Antonius” von Salvador Dalí auf den Arm stechen lassen. “Auf der Schulter”, sagt Sartre, als er die Nachspeise serviert, “habe ich noch einen Picasso.” Nach dem Essen schaffe ich kaum noch die Treppe.
Zum Glück ist Tour numéro trois die mildeste meiner vier Runden. “Midi moins le quart” nennen die Bewohner der südlichen Ardèche ihre Region. Frei übersetzt mit “Viertel vor Süden”. Auch auf dieser Strecke warten ein paar kräftige Anstiege, etwa zwischen der ehemaligen Bergwerksstadt Largentière und Sanilhac. Die Straße durch den Ort ist so wenig befahren, dass sich ein schwarzer Hund mitten auf den Asphalt gelegt hat. Ich deute das zottige Tier als Wink, einen kleinen Stopp einzulegen, und bestelle einen Milchkaffee mit Ausblick. Zwei Stunden später lege ich an einem eiskalten Bach die nächste Pause ein, diesmal sogar inklusive Nacktbaden, gefolgt von einem Mittagessen im mediterranen Les Vans und einer Besichtigung der Festungsanlage von Banne. Ein Getrödel ist das heute! Zur Strafe setzt es kräftigen Gegenwind. Und das ausgerechnet auf der einzigen halbwegs flachen Passage, die mir Christophe gönnt.
Den Anstieg zum höchsten Punkt meiner Reise habe ich mir für den letzten Tag aufgespart. Die vierte Etappe ist eine deutliche Abwechslung vom stetigen Auf und Ab: Diesmal geht es kontinuierlich bergauf, 56 Kilometer lang bis zum 1369 Meter hohen Col de Meyrand. Die Monts d’Ardèche sind dünn besiedelt. In den einsamen Hochtälern werkelt ein Aussteiger an seinem Steinhaus, irgendwo bimmeln die Glocken einer Ziegenherde, sonst ist es still. Wobei, nicht ganz. Am steilsten Stück, hinter dem Weiler Sablières, ploppt es alle paar Sekunden im Wald. Was ist das? Nach einigen Minuten kapiere ich, dass es Kastanien sind, die aus den Bäumen auf den Boden fallen. Als ich kurz danach einen Sattel erreiche, sehe ich, dass der Col de Meyrand noch kilometerweit entfernt ist. Zudem hat das einzige um diese Jahreszeit geöffnete Restaurant im Umkreis von 25 Kilometern vor einer halben Stunde dichtgemacht. Nun gut, erklimme ich den Pass eben auf einer Basis von Riegeln und Prinzenrolle. Auf der Passhöhe halte ich das Handy in die Luft und schieße Selfies, die den sagenhaften Rundumblick nicht mal im Ansatz festhalten. Egal, was folgt, ist eine der schönsten Abfahrten meines Lebens. Ohne nennenswerte Kurven geht es durch das Beaume-Tal hinab, vorbei an verdorrtem Farn und moorigen Almwiesen, entlang von Schluchten und Orten, die ich nur aus dem Augenwinkel wahrnehme. Kilometer um Kilometer. Es hört einfach nicht mehr auf. “Damit es nicht total langweilig wird”, hat Christophe angekündigt, “habe ich dir gegen Ende noch zwei Rampen eingebaut.” War ja klar. Macht aber nix. Schließlich bin ich noch berauscht von der endlosen Abfahrt. Aber die Kraxelei ganz am Schluss spüre ich doch schmerzlich. Aber, sei’s drum! Wenn man auf einem Hügel wohnt, endet eben jede Tour mit einer Kletterpassage.
Zug oder Bus: Passable Zugverbindungen bestehen nach Valence oder Montélimar. Von Frankfurt am Main aus braucht man rund zehn Stunden und drei Umstiege. Die Radmitnahme in internationalen Zügen braucht eine Fahrradkarte inklusive Stellplatz für neun Euro; das ist nur möglich in den DB-Reisezentren, DB-Agenturen oder unter der Rufnummer 030/2970. Von Valence aus sind es rund 90 Kilometer bis zu unserem Standort Vinezac, von Montélimar 50. Von Montélimar aus etwa geht es weiter mit dem SNCF-Bus (www.sncf-connect.com); Fahrzeit zwei bis drei Stunden. Günstig gelangt man nach Lyon oder Valence auch mit dem Flixbus (www.flixbus.de); Räder voranmelden!
Auto: Entweder über Genf, Grenoble und Valence oder über Straßburg, Besançon und Lyon. In beiden Fällen wird es kurz vor Schluss, in den Ausläufern des Zentralmassivs, kurvig.
Flug: Lyons Flughafen Saint-Exupéry wird von mehreren deutschen Flughäfen aus direkt angeflogen. Von dort aus nach Aubenas (13 km bis Vinezac) mit dem TGV und Bus (2,5 Stunden) oder per Mietwagen.
Von Mai bis Ende Oktober, wobei es in den Hochlagen der Cevennen selbst im Sommer ungemütlich werden kann. Die Hauptreisezeit Juli und August meiden. In diesen Monaten herrscht deutlich mehr Verkehr. In der Nebensaison kann jedoch das eine oder andere Restaurant geschlossen sein.
Wer im Herbst in die Ardèche reist, kommt um die Kastanie kaum herum, ganze Menüs werden um sie gestrickt, besonders ambitioniert von Claude Brioude in seinem Hotel-Restaurant im Kurort Neyrac-les-Bains. Der Herbst ist auch die Zeit der Jagd, wobei das Wild eher in privaten Küchen landet. In der Ardèche gibt es zahlreiche Weingüter, deren Qualität in den vergangenen Jahren beständig gestiegen ist. Rund um unseren Standort Vinezac werden hervorragende Bioweine angebaut, die man in der örtlichen Kneipe samt Dorfladen probieren kann.
Vinezac
Le Point Nommé, Telefon 0033/(0)42/6624340, facebook.com/LePointNomme
Ein Bier, Glas Wein oder einen Kaffee? In dieser gemütlichen Dorfbar (samt Bioladen) fühlt man sich sofort wohl.
Valvignères (Tour 2)
Auberge De L’Helvie, Telefon 0033/(0)475464712, restaurant-valvigneres.com
Am besten draußen sitzen, mitten im Mittelalter sozusagen. Das Restaurant im alten Dorfkern bietet auch leichte Speisen für warme Tage.
Sanilhac (Tour 3)
La Bastide de Sanilhac, Telefon 0033/(0)475392827, www.hotel-bastide-sanilhac.com Zwischenstopp mit herrlicher Sicht, geeignet für einen Zwischenstopp, ein zweites Frühstück oder eine Mahlzeit.
Neyrac-les-Bains (21 km nördlich Vinezac)
Bistro Brioude, Telefon 0033/(0)475364107, www.claudebrioude.fr
Der lustige Chefkoch ist Autor eines Kastanien-Kochbuchs und die Instanz der kulinarischen Ardèche. Gönnen Sie sich ein Degustationsmenü!
Der verschlafene Kurort Vals-les-Bains wirkt wie aus der Zeit gefallen, um nicht zu sagen: altmodisch. Ganz und gar nicht altmodisch jedoch ist das Sequoia Redwood Thermal-Spa. In Thermalbecken und Saunen kann man dort seine Muskeln entspannen. Infos unter www.thermesdevals.com
Aubenas
Cycles Amc7, Telefon 003/(0)428400200, www.amc7.com
Professioneller Shop mit einer guten Auswahl an Reparaturmaterial, Kleidung und Rädern.
Jedermannrennen: Seit 1993 gibt es die legendäre Ardèchoise, das mit weit über 10.000 Teilnehmern größte Jedermannrennen Europas (2016 waren es 16.768 Fahrer). Zum 30-jährigen Bestehen im Juni in diesem Jahr war das Angebot an Routen und Optionen größer als je zuvor. Zur Auswahl standen die Kategorien “Cyclosportif” oder für weniger Ambitionierte “Cyclotouriste”. Es gibt 1-, 2-, 3- oder 4-tägige Varianten oder die zweitägige Ardèchoise Ultra (607 Kilometer, 1.1355 Höhenmeter). Infos unter www.ardechoise.com
Vinezac
Les Galapians, Telefon 0033/(0)475369166, www.lesgalapians.fr, Doppelzimmer ab 85 Euro.
Besonders groß ist es nicht, Johann Sartres Hotel in der Altstadt von Vinezac. Nur fünf Zimmer sind in dem renovierten Gemäuer zu buchen. Um die Gäste und deren individuelle Wünsche kümmert man sich ganz persönlich. In seinem Restaurant serviert Sartre regionale Küche auf hohem Niveau. Seine Menüs bleiben dabei absolut bezahlbar. Auch das Frühstück ist reichhaltig, lecker und gesund. Das “Galapians”, Teil einer Reihe von Hotels mit dem Label “Accueil Vélo”, verfügt über einen verschließbaren Raum für Räder und bietet das zügige Waschen und Trocknen von Radbekleidung an.
“Ardèche, Tarn und Cevennen”, 172 Seiten mit Faltplan. Dumont Verlag, 2022; 12,95 Euro. Gut recherchierter und kompakter Führer durch die Region.
Französische Zentrale für Tourismus, https://de.france.fr/de
Internet www.ardeche-guide.com (französisch, englisch)
Das Département Ardèche im Südosten Frankreichs in der Region Auvergne-Rhône-Alpes wurde nach dem Fluss benannt, der im Naturpark Monts d’Ardèche entspringt und 125 Kilometer später in die Rhone mündet. Die berühmte Ardèche-Schlucht liegt im äußersten Südosten des Gebiets. Mit knapp 330.000 Einwohnern auf einer Fläche von 5530 Quadratkilometern gehört die Ardèche zu den dünn besiedelten Regionen Frankreichs. Hauptstadt ist das kleine Privas (8500 Einwohner), die höchste Erhebung der 1753 Meter hohe Mont Mézenc. Fast das gesamte Département besteht aus Gebirgs- und Hügellandschaften. Unser Standort Vinezac wurde 2001 von den Touristikern des Départements mit dem Titel “Village de Caractère” (Dorf mit Charakter) ausgezeichnet – aufgrund seiner Rebstöcke, seiner Häuser aus rotem Sandstein und seiner romanischen Kirche.
Mit unzähligen kleinen, aber (mit ganz wenigen Ausnahmen) gut asphaltierten Straßen und einer großen Auswahl von wenig befahrenen Pässen ist die Ardèche ein Paradies für Rennradfahrer. Flach ist es hier nur selten, die Ausläufer der Cevennen führen zu einem stetigen Auf und Ab. Es gibt einige sehr steile Rampen, aber die meisten Anstiege sind eher moderat. Wer im Herbst dorthin fährt, sollte sich besonders im wenig bevölkerten Westen der Ardèche vor jeder Tour gut überlegen, in welchen Dörfern es Verpflegung geben könnte.
69 Kilometer, 1430 Höhenmeter, max. 8 % Steigung
Die ehemalige Minenstadt Largentière, unweit von unserem Ausgangspunkt Vinezac, werden wir auf drei von vier Touren durchqueren. An einer von ihnen sollte man sich ausklicken und das Rad über das Kopfsteinpflaster schieben, es lohnt sich! Durch das Tal der Ligne kurbeln wir ohne allzu große Mühen zum Col de la Croix de Millet hinauf (773 Meter). Danach geht es steil hinunter nach Jaujac. Die Landschaft wird nun deutlich lieblicher, Obstbäume säumen die Straßen, das Höhenprofil bleibt unübersichtlich: In einem stetigen Auf und Ab treten wir auf kurvigen Sträßchen hinüber ins Lande-Tal und wieder hinauf nach Vinezac.
131 Kilometer, 1880 Höhenmeter, max. 10 % Steigung
Nach den Schluchten der Ligne auf Schleichwegen nach Vallon-Pont-d’Arc. Einsam (D 4) hinauf nach Saint-Remèze und parallel zum und überm Rhone-Tal nach Nordosten. Hinter Muséal geht es 13 Kilometer lang steil hinauf zum Coiron und durch das Gladuègne-Tal wieder nach unten.
Rasttipp: Valvignères (Km 59,4), Mittagessen am historischen Dorfplatz.
92 Kilometer, 1400 Höhenmeter, max. 12 % Steigung
Hinter Largentière auf schmalen Straßen hinauf nach Sanilhac und hinunter durch Bauernland nach Joyeuse. Danach wird es so einsam, dass wir kurz vor Chambonas eine FKK-Pause in eiskalten Gumpen einlegen. Südlich von Les Vans vorbei an Kalkfelsen, die aus der Macchie ragen, knorrigen Olivenbäumen, Kiefern und Pinien. Hinter Banne (besichtigen!) folgt die einzig flache Passage der gesamten Reise: Durch die fruchtbare Ebene der Ardèche zurück.
Rasttip: Le Vans (Km 47), Mittagessen im Zentrum.
Die Königsetappe, nicht nur, weil sie uns hoch hinaufführt. Wir beginnen, wie gehabt, über Largentière und kommen (auf einer anderen Straße) erneut durch Joyeuse. Von dort aus geht es jedoch nach Westen, hinauf in die wunderbare Einsamkeit des Drobie-Tals und seiner Kastanienbäume. Während die Straße anfangs gemächlich steigt, erwartet uns hinter Sablières eine lange Steilrampe. Sobald wir den Kamm erreichen, wird der Blick frei. Aber Achtung: zum Col de Meyrand, dem höchsten Punkt, sind es von hier aus noch 20 Kilometer. Belohnt werden wir mit herrlichen Panoramen. Hinter jeder Kurve eröffnet sich ein neuer Blick auf die Cevennen. Auf der Passhöhe machen wir kehrt und rollen die letzten vier Kilometer auf derselben Straße zurück. Was dann folgt, sind eine spektakuläre Abfahrt durch das sonnendurchflutete Beaume-Tal und zwei kräftige Anstiege, die uns heute aber nichts mehr anhaben können.
Rasttipp: Loubaresse (Km 71), Verpflegungsmöglichkeit bis maximal 14.30 Uhr.