Für viele Radsportbegeisterte ist Strava mehr als nur eine App zur Aufzeichnung von Trainingseinheiten. Die Plattform ermöglicht es, sich mit anderen Fahrerinnen und Fahrern zu messen und virtuelle Trophäen für die schnellsten Zeiten auf bestimmten Streckenabschnitten zu sammeln. Besonders beliebt sind dabei die sogenannten KOMs (King of the Mountain) und QOMs (Queen of the Mountain) auf berühmten Anstiegen. Weltweit gibt es einige Berge, die aufgrund ihrer Länge, Steigung oder landschaftlichen Schönheit als besonders legendär gelten. Sieben dieser Anstiege stechen besonders heraus und locken Jahr für Jahr zahlreiche Radsportlerinnen und Radsportler an, die sich der Herausforderung stellen und vielleicht sogar einen neuen Streckenrekord aufstellen möchten.
Der Pico del Teide auf der Kanareninsel Teneriffa ist mit 3718 Metern der höchste Berg Spaniens. Der Anstieg zum Gipfel führt über 35 Kilometer und überwindet dabei rund 2100 Höhenmeter. Die durchschnittliche Steigung von 6 Prozent wird durch einige steilere Rampen und die dünne Höhenluft zur echten Herausforderung. Besonders eindrucksvoll ist der Kontrast zwischen der kargen Vulkanlandschaft und dem Blick auf den Atlantik. Viele Profi-Teams nutzen den Teide für ihr Höhentraining, was die Bedeutung dieses Anstiegs unterstreicht.
Sa Calobra auf Mallorca ist zwar mit knapp 10 Kilometern Länge und 668 Höhenmetern vergleichsweise kurz, gilt aber als einer der schönsten und anspruchsvollsten Anstiege Europas. Die 26 Kehren schlängeln sich spektakulär an der Felswand empor und bieten immer wieder atemberaubende Ausblicke auf das Mittelmeer. Die durchschnittliche Steigung von 7,1 Prozent wird durch einige steilere Passagen verschärft. Besonders bekannt ist der "Krawattenknoten", eine 270-Grad-Kehre, die sich selbst überkreuzt.
Der Alto de Letras in Kolumbien gilt als einer der längsten durchgehenden Anstiege der Welt. Über 80 Kilometer führt die Strecke von Mariquita nach Letras und überwindet dabei knapp 3700 Höhenmeter. Die durchschnittliche Steigung von 4,6 Prozent klingt zunächst moderat, doch die schiere Länge und die Höhenlage machen diesen Anstieg zu einer echten Herausforderung. Der höchste Punkt liegt auf 3663 Metern, was zusätzlich die Ausdauer auf die Probe stellt. Viele kolumbianische Radprofis haben hier ihre Grundlagen für spätere Erfolge gelegt.
Das Stilfser Joch in Südtirol ist mit 2757 Metern der zweithöchste asphaltierte Alpenpass und eine Ikone des Radsports. Der klassische Anstieg von Prad am Stilfserjoch führt über 24,3 Kilometer und 1808 Höhenmeter nach oben. Die durchschnittliche Steigung von 7,4 Prozent wird durch 48 nummerierte Kehren strukturiert, die sich wie eine Wendeltreppe den Berg hinaufschrauben. Das Stilfser Joch war oft Teil des Giro d'Italia und hat schon viele dramatische Rennentscheidungen erlebt. Die atemberaubende Aussicht auf die umliegenden Dreitausender macht die Anstrengung mehr als wett.
Der Haleakala auf der hawaiianischen Insel Maui bietet einen der längsten Anstiege der Welt ohne Unterbrechung. Von Meereshöhe führt die Straße über 55 Kilometer bis auf 3055 Meter Höhe. Die durchschnittliche Steigung von 5,5 Prozent wird durch die tropischen Temperaturen am Fuß des Berges und die dünne Luft im oberen Bereich zusätzlich erschwert. Der Anstieg führt durch verschiedene Klimazonen und bietet einen einzigartigen Blick über den Pazifik. Besonders beliebt sind Fahrten zum Sonnenaufgang, der vom Gipfel aus ein unvergessliches Erlebnis ist.
Der Pikes Peak in Colorado, USA, ist mit 4302 Metern einer der höchsten asphaltierten Anstiege der Welt. Die Straße zum Gipfel führt über 31 Kilometer und überwindet dabei 1920 Höhenmeter. Die durchschnittliche Steigung von 6,2 Prozent wird durch die extreme Höhenlage zur Herausforderung. Die dünne Luft macht sich besonders in den oberen Abschnitten bemerkbar. Der Pikes Peak ist auch für sein jährliches Autorennen bekannt, was die Qualität der Straße unterstreicht. Die Aussicht vom Gipfel reicht bei klarem Wetter bis zu 160 Kilometer weit.
Der Wuling-Pass in Taiwan ist mit 3275 Metern der höchste asphaltierte Straßenpass Ostasiens. Der Anstieg von Puli führt über 54 Kilometer und überwindet dabei 3100 Höhenmeter. Die durchschnittliche Steigung von 5,7 Prozent wird durch einige sehr steile Rampen von bis zu 27 Prozent verschärft. Der Anstieg führt durch den Taroko-Nationalpark und bietet spektakuläre Ausblicke auf tiefe Schluchten und dichte Wälder. Die Kombination aus Länge, Höhe und landschaftlicher Schönheit macht den Wuling-Pass zu einem der beeindruckendsten Anstiege Asiens.