Matthias Rotter
· 14.03.2023
Die Untersteiermark klingt nach Österreich, gehört aber zu Slowenien. Rennradlern stellt die Region dennoch eine Kletterpartie nach der anderen vor den Lenker, Gletschertäler und Hügellandschaften lassen dem Höhenmeterzähler keine Pause. TOUR stellt die schönsten Routen vor. Die ganze Geschichte in TOUR 4/2023.
Slowenien liegt im Südosten des auslaufenden Alpenbogens. Unser Ausgangsort, die kleine Gemeinde Čeplje, liegt ziemlich genau in der Mitte zwischen den beiden slowenischen Großstädten Ljubljana und Maribor, direkt an der Autobahn 1. Östlich von Čeplje weitet sich das Tal des Bergflusses Savinja und bildet einen riesigen Kessel, in dem, 20 Kilometer entfernt, Celje liegt, die drittgrößte Stadt Sloweniens (38.000 Einwohner). Die große Fläche des Talbodens ist geprägt von Landwirtschaft, vor allem dem Anbau von Hopfen. Die Region rund um das obere Savinja-Tal hat sowohl Anteile an den hohen Kalkalpen als auch am Hügelland der Posavina, wo die Gipfel rund 1.000 Meter Höhe erreichen. Unsere Tourenregion gehörte im Mittelalter zum Herzogtum Steiermark, sie wird deshalb als Untersteiermark (slowenisch: Spodnja Štajerska) bezeichnet.
Höchster Pass des Tourenreviers ist der 1338 Meter hohe Paulitschsattel in den Steiner Alpen, die zugleich eine natürliche Grenze zu Österreich bilden, quasi als östliche Verlängerung der ungleich bekannteren Karawanken. Die Steiner Alpen erreichen am schroffen Gipfel des Grintovec mit 2558 Metern ihren höchsten Punkt. Für Kletterer gibt es mit dem Rennrad viel Neuland zu entdecken, denn die Bergstraßen erlangen, wenn überhaupt, nur im Rahmen der Slowenien-Rundfahrt eine gewisse Popularität. So wie beispielsweise die Bergankünfte auf Golte und Krvavec, beide Straßen sind Zubringer in Skigebiete. Rennradler müssen stets auf Überraschungen gefasst sein, sei es in Form steiler Rampen um 18 Prozent oder ruppiger Schlaglochpisten. Ein GPS-Gerät hilft bei der Orientierung auf kaum (oder in kryptischen Worten) beschilderten Nebenstrecken.