Polen und Tschechien teilen sich das Riesengebirge mit seinen Bergstrecken, stillen Straßen und schönen Touren entlang der jungen Elbe. GPS-Daten gibt's hier, die ganze Geschichte in TOUR 9/2019
Das Riesengebirge, das erst seit Ende des 19. Jahrhunderts so heißt, ist das größte Gebirge Tschechiens und Schlesiens. Es erstreckt sich an der Grenze zwischen der polnischen Woiwodschaft Niederschlesien und Tschechien und erreicht mit der Schneekoppe (tschechisch "Sněžka", polnisch "Śnieżka") eine Höhe von 1.602 Metern. Das Gebirge hat subalpinen Charakter mit eiszeitlichen Gletscherkaren, Bergseen und den steilen felsigen Flanken der Berge. Nahe am Kamm, etwa acht Kilometer nordwestlich des Zentrums von Špindlerův Mlýn (Spindlermühle), entspringt die Elbe in fast 1.400 Meter Höhe.
Anders als der Name suggeriert, ist das Riesengebirge kein allzu großes Gebiet. Berge sollte man aber schon mögen, und einige warten auch mit ordentlichen Steigungen auf, etwa hoch nach Vrbatova bouda über Horní Mísečky: knapp 1.000 Höhenmeter auf 20 Kilometer, und die letzten auf recht rauem Asphalt mit maximal zwölf Prozent Steigung. Gut rollt es sich zur Spindlerova bouda über Špindlerův Mlýn. Auf den langen Strecken entlang der Iser lässt es sich entspannt kurbeln. Die Straßen sind fast überall in gutem Zustand, der Verkehr ist abseits der Hauptstraßen meist überschaubar, Autofahrer zeigen sich freundlich und rücksichtsvoll.