Sven Bremer
· 13.05.2022
Die Gegend rund um Alkmaar, Austragungsort der Straßen-Europameisterschaften 2019, ist Bilderbuch-Holland: Windmühlen, Tulpenfelder, pittoreske Städtchen und perfekte Radwege. Bisweilen bläst der Wind aber so heftig, dass sich das Radeln im platten Land anfühlt wie eine Bergetappe. TOUR 6/2022
Nordholland ist flacher als flach. Die 54 Meter hohen Schoorlser Dünen sind die mit Abstand höchste Erhebung weit und breit; danach kommen schon gleich die Deiche, die diese von drei Seiten von Wasser umzingelte Gegend schützen sollen. Dieser ins Meer ragende Zipfel Niederlande liegt zwischen der Nordsee im Westen und dem IJsselmeer sowie dem Markermeer im Osten.
Eine unserer zwei Touren führt auf Wald- und Wiesenwegen aus Alkmaar heraus und via Egmomd nach Bergen. Dort führen eins-a-Radwege durch den Wald und die Dünen bis Camperduin. Dort kann man unten am Deich fahren, aber viel schöner ist es natürlich, den neuen Fietspad (eher eine Fiets-Autobahn) oben in den Dünen zu nehmen. Mit Blick aufs Meer rollt man – im besten Fall auch noch mit Rückenwind – bis Petten; von dort bis Callantsoog führt leider nur ein Schotterweg durch die Dünen. Ab Den Helder beginnt der Rückweg durch topfebenes Bauernland, das definitiv dann am schönsten ist, wenn im Frühjahr Millionen von Tulpen blühen. Ab Groet geht es wieder auf kleinen Straßen und Wirtschaftswegen zurück nach Alkmaar.
Die zweite Runde führt vorbei an den Museumsmühlen in Schermerhorn Richtung Hoorn. Ab Scharwoude geht es immer entlang des Markermeers, ungefähr ab Hoorn auf dem Deich, mit Aussicht auf die zahlreichen Plattbodenschiffe und Yachten auf dem Meer, das eigentlich ein See ist. Auch hinter Enkhuizen führt die Strecke bis Medemblik auf dem Deich entlang, diesmal am Ijsselmeer. Von Medemblik geht es zurück durch Wiesen und Weiden nach Alkmaar.