Unbekannt
· 18.03.2014
Warum sich eigentlich immer in den Bergen schinden? Auch in der weiten Ebene des Niederrheins kann man Radsport genießen.
Eine kleine Eisdiele in Xanten ist der Nabel der Radsportwelt am Niederrhein. Von außen unscheinbar, gibt sie sich innen als Treffpunkt der Radsportszene zu erkennen. Weltmeister Rudi Altig war schon hier, der zweifache Giro-Sieger Franco Balmamion und viele andere. Stolz zeigt Besitzer Fausto Santin Bilder der Radlegenden. Seine Eisdiele ist nicht nur Trikotsponsor des örtlichen Radclubs, sondern auch Start- und Zielpunkt für dessen Ausfahrten.
Sonntagmorgen um Punkt zehn Uhr startet dort der Sportverein TuS Xanten zu einer Tour, die gleich mit einem Höhepunkt beginnt: der Sonsbecker Schweiz, der einzigen nennenswerten Erhebung weit und breit. Schmale Feldwege führen durch fette Wiesen, die Steigungsprozente bleiben leicht verdaulich im unteren einstelligen Bereich. Die gut 50 Höhenmeter kann man getrost unter Wellness-Anstieg verbuchen. Auch der Rest der Runde ist Genuss – es geht durch verträumte Dörfer, vorbei an alten Windmühlen und auf perfekt asphaltierten Radwegen über die kaum noch sichtbare deutsch-niederländische Grenze, durch duftende Blumenfelder bis zum sonnenbeschienenen Ufer der Maas. Neben mir radelt Werner Staymann. "Seit 20 Jahren fahre ich schon Rennrad, und die Berge haben mir nie gefehlt", erklärt er lachend durch seinen roten Rauschebart und zeigt auf seinen Bauch, der sich unter dem Trikot wölbt. Und er hat recht. Wer sagt denn, dass sich Radsportler quälen müssen? Am Niederrhein jedenfalls nicht.
Diese Touren und die GPS-Daten finden Sie unten als Downloads:
• Tour 1: Mit dem Strom (112 Kilometer, 320 Höhenmeter, max. 5 Prozent Steigung)
• Tour 2: Sonsbecker Schweiz (86 Kilometer, 240 Höhenmeter, max. 4 Prozent Steigung)