RoutenplanungSo erkundest du spielerisch neue Regionen, Straßen und Wege

Sandra Schuberth

 · 07.02.2024

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Foto: Midjourney / Sandra Schuberth
Bist du gelangweilt von den üblichen Rennradrunden oder Graveltouren? Willst du etwas Neues entdecken? Dann könnten Wandrer und Squadrats hilfreiche und motivierende Tools für dich sein, um spielerisch unbekannte Wege zu erkunden.

Es gibt Menschen, die am liebsten immer die gleiche Runde drehen. Andere planen sich eine Route, ohne viel Aufwand oder Zeit reinzustecken. Und noch andere lieben es, stundenlang vor dem Routenplanungssoftware ihrer Wahl zu sitzen und Routen zu planen. Dabei müssen nicht einmal alle der geplanten Touren in die Tat umgesetzt werden. Das Träumen reicht manchmal schon.


Ein kleiner Exkurs zu Routenplanungssoftware. Heutzutage nutzen die wenigsten Outdoorsportlerinnen bzw. -sportler klassische Papierkarten, um Routen zu planen. Statt dessen wird auf Online-Lösungen zur Routenplanung gesetzt, etwa outdooractive, komoot, Strava, Ride with GPS und mehr. Man kann dort Start und Ziel definieren und auch Zwischenpunkte setzen. Je nach Tool gibt es Fotos von den Wegen (komoots Trailview), 3D-Ansichten, es gibt Informationen zum Untergrund und auch zum Radwegenetz, zur Kategorie von Singletrails (also zum Schwierigkeitsgrad) und mehr.


Jetzt aber zum Thema. Ich stelle euch heute zwei Browser-Plugins vor, die ich selbst zur Routenplanung nutze.

1. Mit Wandrer.earth neue Wege und Straßen entdecken

Wandrer.earth ist ein Erkundungsspiel, bei dem du gewinnst, indem du an Orte gehst, an denen du noch nie zuvor gewesen bist. - Wandrer

Bei Wandrer.earth geht es darum, das Wege- und Straßennetz zu erkunden. Dabei entdeckst du nicht nur Unbekanntes in deiner Umgebung oder wo auch immer du unterwegs bist, sondern du kannst auch Punkte sammeln und dich mit anderen Wandrer-Nutzern und Nutzerinnen vergleichen. Mir persönlich ist das unwichtig, es kann aber auch eine zusätzliche Motivationsspritze darstellen.

Routenplanung: So siehst du, wo du schon warst und wo noch nicht

Mit einem Browser-Plugin kannst du dir bei Routenplanern im Browser ein Kartenoverlay anzeigen lassen. Bunte Überblendungen über den Straßen und Wegen zeigen dann, wo du schon warst und wo nicht. Und mit dieser Hilfestellung kannst du am Laptop oder PC deine nächste Tour planen - mit möglichst vielen neuen Metern.

Im Oktober konnte ich bei einem 90 Kilometer Grundlagentraining auf dem Rennrad immerhin 16,1 neue Kilometer sammeln.Foto: Screenshot von Wandrer.earthIm Oktober konnte ich bei einem 90 Kilometer Grundlagentraining auf dem Rennrad immerhin 16,1 neue Kilometer sammeln.

Um Wandrer zu nutzen, brauchst du ein Strava-Profil. Strava dürften viele Radfahrerinnen und Radfahrer aber ohnehin nutzen. Sobald Wandrer.earth mit Strava verbunden ist, werden deine neuen öffentlichen Aktivitäten automatisch synchronisiert. Gegen eine Gebühr von 30 US Dollar werden all deine öffentlichen Strava-Aktivitäten synchronisiert und du bekommst Zugang zum Browser-Plugin. Und für jeden Weg und jede Straße, auf dem du noch nicht warst, gibt es außerdem Punkte.

So sieht der komoot-Routenplaner aus, wenn das Wandrer.earth-Overlay angezeigt wird.
Foto: Screenshot komoot

2. Squadrats

Ähnlich und doch anders funktioniert Squadrats. Hier werden nicht Wege und Straßen gesammelt, sondern Quadrate unterschiedlicher Größe. Die Motivation ist, das große Quadrat zu vergrößern.

Bei Squadrats werden Quadrate gesammelt. Orange überblendet sind die Quadrate, in denen ich schon war, weiß sind zusammenhängende Quadrate und das große Quadrat in der Mitte ist ein lückenlos befahrenes Quadrat.Foto: Screenshot SquadratsBei Squadrats werden Quadrate gesammelt. Orange überblendet sind die Quadrate, in denen ich schon war, weiß sind zusammenhängende Quadrate und das große Quadrat in der Mitte ist ein lückenlos befahrenes Quadrat.

Manch eine oder einer nimmt das ernster als andere. Das zeigt ein Blick auf die Standings. Die Namen und Profilbilder haben wir überblendet. Auf dem Bild wird deutlich, dass einige Personen wohl all ihre Routen mit dem Ziel der Vergrößerung ihres Quadrates planen (zweite Zeile, dritte Spalte). Anderen ist das Quadrat wichtig, andere Touren spielen aber auch eine Rolle (dritte Zeile, erste Spalte).

Die Standings verraten: Das Squadrats-Quadrat spielt für einige eine große Rolle bei der Routenplanung.Foto: Screenshot SquadratsDie Standings verraten: Das Squadrats-Quadrat spielt für einige eine große Rolle bei der Routenplanung.

Bei der Planung meiner eigenen Routen werfe ich einen Blick auf die Quadrate, lasse mich aber nicht komplett davon leiten. Auch von Squadrats gibt es eine Browser-Erweiterung, die es zulässt, den Fortschritt bei verschiedenen Routenplanungstools einzublenden (komoot, Strava, BRouter, Garmin, Hammerhead, Naviki, bikerouter.de, Ride with GPS).

Bei komoot lässt sich über einen Klick (links oben ist das Squadrats-Symbol neben dem Auge) der Squadrats-Fortschritt ein- und ausblenden. Quadrate, in denen ich noch nicht war, die also für mich neu wären, werden bei meiner Route farblich hervorgehoben - oder bei dir, wenn du die Erweiterung nutzt. So kann ich meine Routen so planen, dass ich ein paar neue Quadrate sammle und so auch neue Gegenden erkunde.

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Komoot-Routenplaner mit Squadrats-Browser-PluginFoto: Screenshot komootKomoot-Routenplaner mit Squadrats-Browser-Plugin

Auf der Website sind folgende Regeln vermerkt:

  1. Verlasse dein Haus oder deine Wohnung.
  2. Zeichne deine Aktivität mit einem Telefon oder einem GPS-Gerät auf.
  3. Sammel Squadrats.

Fahren, rennen, gehen, schwimmen, Boot fahren - aber benutze dabei deine Muskeln, den Wind oder die Schwerkraft.

Motorfahrzeuge sind nicht erlaubt!


Ich nutze am liebsten die Verbindung mit Wandrer.earth, Squadrats und komoot, um meine Routen zu planen. So sehe ich, wenn ich die geplanten Touren fahre, nicht nur ganz neue Gegenden, sondern in bekannten Regionen auch neue Straßen und Wege. Und: So habe ich schon das ein oder andere Gravel-Schmankerl entdeckt oder kleine Sträßchen gefunden, von deren Existenz ich nichts wusste.

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Das solltest du immer beachten!

Ein paar wichtige Hinweise zur Routenplanung möchte ich noch loswerden.

  1. Viele Routenplanungs-Tools zeigen an, ob Radfahren auf einem Teilstück der geplanten Strecke verboten ist. Das solltest du berücksichtigen und dort entweder schieben oder die Route anders planen.
  2. Insbesondere bei Wegen kann es vorkommen, dass sie nicht mehr existieren. Reagiere in der Situation und suche einen neuen Weg, anstatt dich durch dichtes Dickicht zu schlagen.
  3. Achte auf Hinweis- und Verbotsschilder und halte dich daran. Nur weil es möglich war, eine Route auf einem bestimmten Weg oder einer Straße zu planen, heißt es nicht, dass es auch erlaubt ist, dort mit dem Rad langzufahren.
  4. Achte auf saisonale oder ganzjährige Zugangsbeschränkungen. Wildschutzzonen gibt es nicht ohne Grund.

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