Radreise KoblenzVier idyllische Touren rund ums Deutsche Eck

Joscha Weber

 · 26.07.2024

Schöner Stich: Eine Handvoll Kehren führen von Brodenbach zur Hubertushöhe, einem der schönsten Aussichtspunkte auf das Moseltal.
Foto: René Müller
Drei Flüsse, vier Mittelgebirge: Die Umgebung von Koblenz hat vieles, was sich Rennradler wünschen. Mal geht es flach die Mosel entlang, mal bergig durch Eifel oder Hunsrück – oder hinauf zu einer mittelalterlichen Burg, um von dort den Ausblick zu genießen. 4 Touren auf einer Radreise nach Koblenz im Check.

Fast so schräg wie ein Motorradfahrer legt sich Jonas Brzenczek in die Kurve. Außen anfahren, spät anbremsen, mit viel Gefühl in die Schräglage gehen, den Fliehkräften trotzen und dann am Kurvenausgang wieder beschleunigen – bis zur nächsten Serpentine, die er ebenso rasant nimmt. Schon nach zwei Kehren hat er ein kleines Loch auf seinen Kumpel Phil und mich herausgefahren und ist bald ganz aus unserem Sichtfeld verschwunden. “Diese Abfahrt ist mein Highlight”, strahlt er unten, wo wir ihn wieder einholen. “Tolle Serpentinen – und was für ein Blick! Wenn die Sonne hier schon etwas tiefer steht, ist das unendlich schön.”

Wie er es fertiggebracht hat, bei diesem Tempo noch Zeit für einen Blick ins Moseltal zu werfen, bleibt sein Geheimnis. Aber es stimmt: Die Serpentinen der Kreisstraße 72 bei Brodenbach sind so schön, dass wir gleich noch einmal hochfahren, um den Ausblick zu genießen. Von der Hubertushöhe schweift unser Blick über das enge Moseltal. Ein Lastkahn schippert still den Fluss entlang, weiter hinten schlängelt sich ein bunter Güterzug durch das Tal, das sich zwischen Löf und Brodenbach pittoresk zu einer Schleife windet. Auf der gegenüberliegenden Seite leuchtet das helle Grün der Weinberge. Die Idylle des Postkartenmotivs durchbricht kurz darauf das laute Röhren eines Motorrads, das von seinem Fahrer versiert in die Kurve gelegt wird. An so schönen Orten ist man leider selten allein...

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Radreise Koblenz: Viel Fahrradbetrieb an Mosel und Rhein

Es sei denn, die Orte liegen etwas versteckt. Verlässt man nämlich das rege Treiben des Moseltals in Richtung Südwesten, wird es schlagartig ruhiger. Die verträumten Landstraßen des Hunsrücks sind wie eine Einladung an Rennradfahrer: Fahrt durch meine dichten Wälder, klettert über meine sonnenbeschienenen Plateaus und rauscht hinab in die grünen Taleinschnitte! Eine schöne Mischung aus Klettern und entspanntem Cruisen erwartet uns. Zu dritt durchqueren wir kleine Siedlungen mit Namen Beulich, Karbach oder Rheinbay, die aus Fachwerkhäusern, Steinkirchen und Höfen bestehen. Jonas zeigt mir gemeinsam mit seinem Team- und Arbeitskollegen Phil Peitzmeier seine neue Rennradheimat. Als Norddeutscher mit Faible für Berge musste er nicht lange überlegen, als er ein Jobangebot aus Koblenz bekam.

Der Umzug von Schleswig-Holstein an Mosel und Rhein war dann aber trotz aller Vorfreude für den gebürtigen Lübecker vor allem eins: “Ein kleiner Schock, als ich hier das erste Mal die Berge hochgefahren bin mit meiner norddeutschen Übersetzung. Es hat nur sieben Tage gebraucht, dann habe ich meine Kassette gewechselt”, sagt der 28-Jährige schmunzelnd. Inzwischen hat er sich gut eingelebt und schätzt die Vorteile der Region.

Radreise Koblenz: Die Aussicht will erobert werden: Glockenstraße zur Burg Nassau-Oranien.Foto: René MüllerRadreise Koblenz: Die Aussicht will erobert werden: Glockenstraße zur Burg Nassau-Oranien.

“Es gibt viel mehr Radsportler, Vereine und Rennen hier in der Gegend als in Lübeck. Und man hat viel mehr Möglichkeiten, gemeinsam zu fahren und Leute zu treffen”, erzählt Jonas, der als Ingenieur für den Koblenzer Fahrradhersteller Canyon Rennradrahmen entwickelt – und diese gerne auch mal ausgiebigen Testfahrten in Eifel und Hunsrück unterzieht. “Dort kann ich auch mal 15 bis 20 Minuten bergauf fahren und Abfahrten trainieren. Beides kann ich gut gebrauchen, denn ich bereite mich gerade auf den Ötztaler Radmarathon vor.”

Lange Anstiege

Ganz so lang wie die Tiroler und Südtiroler Anstiege des Ötztalers zu Kühtai, Jaufenpass oder Timmelsjoch sind die Anstiege rund um Koblenz natürlich nicht, aber auch sie fordern. In Boppard, unten am Rhein, beginnt ein sieben Kilometer langer und im Schnitt fünf Prozent steiler Weg hinauf nach Pfaffenheck. Seit 20 Minuten schrauben wir uns bereits den Berg hinauf, doch die Kuppe ist noch immer nicht in Sicht. Schweiß tropft auf den Lenker, die Flaschen sind so gut wie leer. “Im Sommer muss man vorher genau planen, wo man auftankt”, räumt Phil neben mir lächelnd ein und ergänzt: “An Sonn- und Feiertagen, wenn die Läden geschlossen haben, sind die Möglichkeiten für einen Getränkestopp in den dünn besiedelten Gegenden rar.”

Das gelte umso mehr für die Eifel, die nordwestlich der Mosel beginnt und noch mehr Höhenmeter verspricht. In die Eifel fahren wir am nächsten Tag. Die meisten Eifelrunden, die in Koblenz starten, beginnen oder enden mit einem Abstecher durch die Weinberge; auch unsere Tour. Phil zeigt mir seinen Lieblingsweg durch die Reben: den Weinlehrpfad bei Winningen. Flaches, goldenes Abendlicht fällt am Ende unserer Ausfahrt auf den Weinberg, verleiht ihm etwas Mediterranes. Zwischen den Rebstöcken führt ein schmaler, meist gut asphaltierter Pfad den Berg hinauf, ein Pärchen prostet uns mit Weingläsern vergnügt zu.

Radreise Koblenz: Allee mit Blick auf Dornholzhausen im Rhein-Lahn-Kreis.Foto: René MüllerRadreise Koblenz: Allee mit Blick auf Dornholzhausen im Rhein-Lahn-Kreis.

Ähnlich romantisch ist die Burgenrunde durch die Eifel (Tour 3), die Phil zusammengestellt hat. Erst wäre da das Dorf Monreal, in dem sich eng an eng rot-weiß gestrichene Fachwerkhäuser aus dem 15. Jahrhundert zusammenschmiegen, und über dem hoch oben die Ruinen der Löwen- und Philippsburg thronen. Eine malerische, märchenhafte Szenerie, die dem Ort mehrere Preise im Wettbewerb “Unser Dorf hat Zukunft” bescherte. Später passieren wir, hoch über der Mosel, die Reichsburg Cochem, die zu den meistbesuchten Attraktionen der Region zählt.

Highlights auf den Touren

Für den Schluss der Tour hat sich Phil aber die schönste Burg der Region aufgespart: die Burg Eltz. Ein Ort, den man in Social-Media-Sprache als “instagrammable” bezeichnen könnte. Denn die Burg Eltz, als “Märchen aus Stein” beworben, ist mit ihren acht bis zu 35 Meter hohen Wohntürmen, der kopfsteingepflasterten Zufahrt und abgelegen mitten im Wald das perfekte mittelalterliche Fotomotiv. Mit dieser Einschätzung ist man hier allerdings nicht alleine...

Nicht alleine – das gilt auch für Start und Ende unserer Touren. Alle beginnen und enden nämlich am Deutschen Eck, dem Zusammenfluss von Rhein und Mosel. Dort muss man sich vor allem am Wochenende langsam und vorsichtig seinen Weg bahnen. Große Touristengruppen, Familien und spielende Kinder säumen den Platz vor dem Kaiser-Wilhelm-Denkmal, das 1897 im Monumentalstil errichtet wurde und zu den Nationaldenkmälern Deutschlands zählt. Wenige Meter entfernt fährt eine Seilbahn ab, die Besucher über den Rhein hinauf zur Festung Ehrenbreitstein bringt – mit spektakulärem Blick auf Koblenz’ Altstadt und die beiden Flüsse. Dieses Ensemble beschert Koblenz einen regelrechten Tourismusboom: 900.000 Übernachtungen zählte die 115.000-Einwohner-Stadt 2023, ein Plus von 20 Prozent im Vergleich zu 2019.

Radreise Koblenz: Kirche, Wehrturm, Fachwerk: Mittelalter-Ensemble in Dausenau an der Lahn.Foto: René MüllerRadreise Koblenz: Kirche, Wehrturm, Fachwerk: Mittelalter-Ensemble in Dausenau an der Lahn.

Entspanntes Radfahren mit dem Race Vélo Club

“Die Bedeutung des Tourismus hat in Koblenz nicht zuletzt seit der Bundesgartenschau 2011 stark zugenommen”, erfahre ich von Johannes Bruchhof, dem Sprecher von Koblenz Touristik. Der Boom habe der Stadt neue Arbeitsplätze im Gastgewerbe beschert. Zahlreiche Festivals und Weinfeste brächten zusätzliche Gäste in die Stadt. Das sehe ich auch am Deutschen Eck, wo meine Touren mit Jonas und Phil beginnen und wo sich zwischen Mai und September jeden Mittwochabend auch ein wachsendes Grüppchen Rennradfahrer trifft. Zum Beispiel lädt hier der Race Vélo Club zur Feierabendrunde ein – kurze, knackige Ausfahrten von 40 bis 60 Kilometern, zu der sich jeder anmelden kann, auch Besucher. “Gute Zeit statt Bestzeit”, lautet das Motto der Truppe, die erkennbar vor allem eins sein will: locker.

Keine Vereinsmeierei, keine schnarchigen Jahreshauptversammlungen – einfach Spaß am Radfahren. “Als ich mit dem Radfahren angefangen habe, suchte ich einen Verein, bei dem ich mich nicht groß verpflichten musste. Ich bin da nicht fündig geworden. Also hab ich selbst etwas gestartet”, erzählt Club-Gründer Dustin Streeck. Mit ein paar Bekannten sammelte der Designer Routen und bastelte eine Webseite. In der Coronazeit begannen sie dann mit den Feierabendrunden. “Da hatten wir direkt einen richtigen Boom. Wir sind schnell gewachsen”, erinnert sich Streeck.

Radreise Koblenz: Das Deutsche Eck, eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten an Rhein und Mosel.Foto: René MüllerRadreise Koblenz: Das Deutsche Eck, eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten an Rhein und Mosel.

Radreise Koblenz: Ausflug in den Taunus

Inzwischen fahren bis zu 60 Leute bei den Ausfahrten mit, die am Deutschen Eck beginnen und auch auf die rechte Rheinseite führen: mal in den schönen Kurort Bad Ems an der Lahn, mal nördlich in den Westerwald und mal südlich in den Taunus. Taunus? Das klingt eher nach Großer Feldberg und RheinMain-Gebiet. Das Mittelgebirge reicht aber im Westen bis an Koblenz heran. Dustin Streeck wohnt dort, kennt sich bestens aus und hat mir ein paar Streckentipps mit auf den Weg gegeben.

Seine Runde führt mich durch duftende Wiesen und blühende Felder, über Hochebenen und immer wieder in kleine Waldstücke. Die Gegend ist so einsam wie der Hunsrück, ich treffe kaum ein Auto. Der Wind spielt mit den hohen Gräsern neben der Straße, lässt sie hin und her wogen wie die Wellen des Meeres. Das satte Grün mischt sich am Horizont mit dem Gelb des blühenden Rapses. Darüber spannt sich ein blauer Himmel, in den ein paar weiße Wolken getupft sind. Eine Landschaft wie ein impressionistisches Gemälde. Dieses Bild nehme ich mit nach Hause.



Infos zur Radreise in Koblenz

Anreise

Bahn: Koblenz ist gut angebunden, von Köln per EC oder IC in weniger als einer Stunde Fahrzeit; die Fahrradstellplätze sind besonders am Wochenende schnell ausgebucht. Von Frankfurt sind es per ICE anderthalb Stunden bis Koblenz, von Stuttgart rund zweieinhalb Stunden.

Beste Reisezeit

Mai bis Oktober. Das Klima im Rhein- und Moseltal ist in der Regel mild, in den angrenzenden Mittelgebirgen kann es im Frühjahr und Herbst noch frisch sein. Koblenz ist ganzjährig gut besucht, an langen Wochenenden und im Hochsommer sind besonders viele Besuchergruppen in der Stadt unterwegs. An sonnigen Wochenenden müssen sich Radfahrer manche Eifel- und Hunsrückstrecken mit Motorradgruppen teilen.

Unterkunft

Koblenz Ghotel: Zentral gelegen am Hauptbahnhof, gutes, reichhaltiges Frühstück, saubere und moderne Zimmer. Dazu eine große Tiefgarage. Doppelzimmer ab 134 Euro, Frühstück pro Person 18 Euro. Telefon: 02 61/2 00 24 50

Essen und Trinken

Weinberge umgeben die Stadt, Winzer und Weingüter säumen unsere Radstrecken – kurz: Am Wein kommt hier keiner vorbei. Ob abends im Restaurant, bei einer Weinprobe oder am Wochenende bei einem der vielen Weinfeste – die Möglichkeiten, regionalen Wein zu probieren, sind zahlreich. An der Mosel ist es vor allem der Riesling, dazu kommen Müller-Thurgau, Weißburgunder und Elbling. Weingüter wie die von Markus Molitor oder Johann Josef Prüm sind weit über die Region hinaus bekannt.

Die Küche zum Wein ist überraschend deftig: zum Beispiel Döbbekoche, bestehend aus Kartoffeln, Eiern, Zwiebeln und würzigem Speck, den man etwa beim Roten Ochsen in Rhens probieren kann oder in der Kaffeewirtschaft am Münzplatz in Koblenz. Oder Eifeler Schrottele, eine sättigende Mahlzeit aus ähnlichen Zutaten, die die Bevölkerung früher über den Winter brachte. Und auch die Kowelenzer Gedämpte basieren auf gedämpften Kartoffeln mit Speck und Zwiebeln.

Radreise Koblenz: Jugendstilfassade in der Koblenzer Altstadt.Foto: René MüllerRadreise Koblenz: Jugendstilfassade in der Koblenzer Altstadt.

Restaurant-Tipps

Altes Brauhaus Koblenz

Fleischlastig: Kleinigkeiten wie die Brauhaus-Kesselsuppe mit deftigem Gulasch oder die scharfe Gurke machen den Auftakt, danach kann man sich, Hunger und Kaloriendefizit vorausgesetzt, an einen Brauhausring mit Sauerkraut und Püree, Krüstchen oder gar die große Schlachtplatte wagen. Telefon: 02 61/1 33 03 77

Gerhards Genussgesellschaft

Warme Frittata Primavera mit Sauce Tatar und Wildschwein-Schinken, Filet vom Seehecht mit Parmesan-Schaum, Spargel-Risotto und confierten Kirschtomaten – klingt gut? Gerhards Genussgesellschaft serviert gehobene, kreative Küche in einem Restaurant mit Gewölbedecke und Terrasse. Reservierung erforderlich. Telefon: 02 61/91 49 91 33

Nicht verpassen!

Schloss Stolzenfels

Märchenhaft thront das Schloss auf einem Felsen gegenüber der Lahnmündung linksrheinisch über dem gleichnamigen Stadtteil. Manche sehen in dem hellen, neugotischen Bau den Innbegriff der Rheinromantik. Die Anlage geht auf eine später zerstörte Zollburg zurück, die erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts vom preußischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm zum Schloss ausgebaut wurde. Heute ist die Schlossanlage inklusive Landschaftspark, in der man die Wohnkultur des 19. Jahrhunderts erleben kann, über einen Serpentinenweg vom Stadtteil Stolzenfels aus fußläufig zu erreichen.

Festung Ehrenbreitstein

Wer will, radelt hinauf zur Festung, aber entspannter und spektakulärer geht’s per Seilbahn. Vom Deutschen Eck schwebt man über den Rhein bis hinauf zur Burg, die im 16. Jahrhundert errichtet wurde. Früher Residenz der Trierer Kurfürsten, dann von französischen Revolutionstruppen gesprengt und schließlich bis 1828 von den Preußen neugebaut. Heute beherbergt die Festung das Landesmuseum Koblenz, die Koblenzer Jugendherberge sowie verschiedene Verwaltungsstellen. Ein Landschaftspark und die Aussichtsplattform laden zum Spaziergang ein, der Blick über Rhein und Mosel lohnt sich.

Tipp: Im Sommer veranstaltet das Café Hahn oben in der Festung und unten in der Stadt im Café jede Menge Kulturevents. Frühzeitig informieren, manche Veranstaltungen sind schnell ausverkauft.

Rad-Events

VulkanBike Eifel-Marathon

Gravelrennen über 139 Kilometer und 3400 Höhenmeter mit Start und Ziel in Daun, eine halbe Autostunde von Koblenz entfernt. Das Rennen am 7.9.2024 ist eingebettet in eine MTB-Veranstaltung und wird wie im Vorjahr als Deutsche Meisterschaft Gravel ausgetragen.

RVC Across Valleys

RTF von Koblenz in Westerwald und Taunus. Strecken: 92 oder 122 Kilometer mit ordentlich Höhenmetern. Kein Rennen, keine Streckensperrung, dafür Verpflegungsstationen unterwegs und im Ziel. Nächste Veranstaltung: Frühjahr 2025.

Radservice

  • Canyon Factory Service. Telefon: 02 61/94 90 30 00
  • FAHRRAD XXL FRANZ. Telefon: 02 61/91 50 50

Literatur und Karten

  • Reiseführer: Reise Know-how “CityTrip Koblenz”, Reiseführer mit Stadtplan und kostenloser Web-App, Reise Know-how 2024; 15,95 Euro.
  • Karte: ADFC-Regionalkarte “Mittelrheintal – Koblenz, Bonn, Mainz”, 1:75.000, mit GPS-Tracks-Download, BVA BikeMedia 2021; 9,95 Euro.

Weitere Infos

  • Koblenz-Touristik. Telefon: 02 61/1 29-16 10
  • Infos zum Radfahren: koblenz.de/umwelt-und-planung/mobilitaet/radfahren-in-koblenz

Tourencharakter

Alle unsere Touren starten am Deutschen Eck in Koblenz. Mal geht es flach und schnell durchs Moseltal, dann kletternd durch Eifel und Hunsrück, mal entspannt durch die Ausläufer von Taunus und Westerwald oder staunend von Burg zu Burg – die Region um Koblenz bietet viel von dem, was sich Rennradfahrer wünschen. Die Landschaft ist mal malerisch und verträumt, etwa im dünn besiedelten Landstrich südlich der Lahn, und mal spektakulär und im Wortsinn atemberaubend, wie im steilen Auf und Ab entlang der Mosel.

Radreise Koblenz: Bei Alken geht’s durch die Moselweinberge.Foto: René MüllerRadreise Koblenz: Bei Alken geht’s durch die Moselweinberge.

Zudem gewähren unsere Runden tolle Ausblicke auf alte Dörfer und Festungen entlang von Rhein und Mosel, sie führen auch weg aus den eher verkehrsreichen Flusstälern, hinauf in stille Wälder und auf sonnenbeschienene Hochebenen. Die meisten Wege und Straßen sind in gutem Zustand, mancherorts in Hunsrück und Eifel wird es holperig. Breitere Reifen, die weniger Luftdruck erlauben, bringen dort mehr Komfort und Traktion. In den einsamen ländlichen Regionen sollte man rechtzeitig Pausen zum Nachfüllen der Flaschen einplanen.

Orientierung

Koblenz, das auf eine 2000-jährige Geschichte zurückblickt, liegt am nördlichen Ende des Oberen Mittelrheintals, dem die UNESCO 2002 den Status eines Welterbes verlieh. Vier Mittelgebirge rahmen die Region ein: die Eifel im Westen, der Hunsrück im Süden, der Westerwald im Nordosten und der Taunus im Südosten. Mit 115.000 Einwohnern zählt Koblenz nicht gerade zu den größten Städten im Westen Deutschlands, erfreut sich aber wachsender Beliebtheit bei Besuchern: Deutlich mehr als eine halbe Millionen Übernachtungen zählt die Stadt jedes Jahr. Dementsprechend voll kann es werden am Deutschen Eck, dem Wahrzeichen der Stadt, an dem die Mosel in den Rhein mündet. Die beiden Ströme prägen auch die Landschaft der Region – mal als breite Täler, mal als tiefe Einschnitte. Dazu kommen malerische Weinberge an den Flussufern, die oft spektakuläre Ausblicke erlauben.

Vier Touren rund um Koblenz

tour/koblenz-to-2024-8-01_f63552b7ba14fb54538d9d240bce0387Foto: Karin Kunkel-Jarvers, Kartengrundlagen: OpenStreetMap contributors, ASTER-GDEM SRTM (3 arc-sec)

Tour 1: Weinberge und Hunsrück-Höhen

  • 125 Kilometer
  • 1760 Höhenmeter
  • maximal 13 % Steigung
Das Höhenprofil der ersten TourFoto: Anner Grafik
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Nach 20 entspannten Einrollkilometern an der Mosel folgt ein kurzer Abstecher Richtung Münstermaifeld, ehe wir die Mosel überqueren und in Brodenbach in den nördlichen Hunsrück einbiegen – der kurze Abstecher zur Hubertushöhe ist optional, lohnt aber wegen der tollen Aussicht übers Moseltal. Über ständig wechselndes, meist offenes Terrain geht es weiter westwärts, und wir sammeln fleißig Höhenmeter. In Boppard erreichen wir das Rheintal – und verlassen es gleich auch schon wieder für eine erneute Kletterpartie in den Hunsrück. Toller Abschluss der Tour: bergauf über den Weinlehrpfad bei Winningen, der uns im Gegenzug für ein paar Schweißperlen einen schönen Blick über das Moseltal schenkt.

Rasttipp

Café Jung in Emmelshausen (Km 54,9): Gut sortiertes Café mit belegten Brötchen, leckerem Kuchen, veganem Gebäck und sogar Eis. Telefon: 0 67 47/9 53 90 10

Tour 2: Lahntal und Taunus

  • 79 Kilometer
  • 1400 Höhenmeter
  • maximal 19 % Steigung
Das Höhenprofil der zweiten Tour.Foto: Anner Grafik
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Von Koblenz aus in Westerwald und Taunus – das geht in einer Tour. Wir überqueren die Pfaffendorfer Brücke und fahren unterhalb der Festung Ehrenbreitstein zum Kloster Arenberg, von wo es kontinuierlich den Berg hinauf geht nach Eitelborn. Der Abstecher durch die Wälder und Felder des Westerwalds bleibt ein kurzer, denn bei Bad Ems schießen wir wieder hinab ins Lahntal, das Westerwald und Taunus voneinander trennt. Der Kurort zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe und lädt zu einer Pause ein.

Die anschließende kurze Fahrt durchs Lahntal führt mangels durchgängig asphaltiertem Radweg über die verkehrsreiche Bundesstraße. In Nassau wartet ein optionaler Abstecher und Härtetest hinauf zur gleichnamigen Burg (600 Meter mit durchschnittlich 15 Prozent Steigung), ehe der lange Anstieg hinauf nach Oberwies folgt. Oben beginnt der schönste Teil der Tour durch die verträumten Orte des nördlichen Taunus. Nach der rasenden Abfahrt hinab nach Braubach fordert ein weiterer Anstieg letzte Körner, weil wir Lahnstein umfahren, wo Brückenbauarbeiten zu langen und nervigen Staus führen.

Rasttipp

Gasthof zum Goldenen Fass in Nassau (Km 33,1): Von Spießbraten und Steak bis Pasta und Salaten bietet der gemütliche Gasthof eine breite Auswahl. Zwischen 14 und 17.30 Uhr geschlossen. Telefon: 01 62/6 80 14 66

Tour 3: Burgenrunde in der Eifel

  • 150 Kilometer
  • 1860 Höhenmeter
  • maximal 12 % Steigung
Das Höhenprofil der dritten TourFoto: Anner Grafik
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Ebenso lange wie schöne Tour in die Eifel. Nach 20 flachen Kilometern entlang der Mosel geht es ab Dreckenach 16 Kilometer sanft bergauf. Nach weiterem Auf und Ab lohnt im pittoresken Fachwerkdorf Monreal ein Blick nach oben zu den Ruinen der Löwen- und Philippsburg. Weiter geht es durchs Elzbachtal, ehe die Straße zum höchsten Punkt der Tour in Laubach (549 m) führt. Vorbei am Fliegerhorst Büchel rauschen wir kurz darauf hinab ins Moseltal mit tollem Blick auf Cochem und seine malerische Reichsburg, die zu den beliebtesten Zielen der Region zählt.

Nach einem kurzen, aber schweißtreibenden Abstecher südlich der Mosel queren wir den Fluss bei Treis-Karden erneut und fahren nach Münstermaifeld. Dort erwartet uns eine imposante Stiftskirche sowie – wenn noch Kondition vorhanden ist – ein optionaler Abstecher zur Burg Eltz, die mit Wohntürmen, Erkern, Dächern, Fachwerk und Spitzen der Inbegriff einer mittelalterlichen Ritterburg ist. Zehn Kilometer hin und zurück sind es von Münstermaifeld zur Burg, der Weg ist allerdings steil.

Rasttipp

Sabrinas Küche in Cochem (bei Km 80,3 kurz rechts): Familiengeführtes Bistro mit Kuchen, frischen Waffeln, Sandwiches oder einer leckeren Suppe zu fairen Preisen. Telefon: 0 26 71/82 01

Tour 4: Kurze Moselrunde

  • 73 Kilometer
  • 650 Höhenmeter
  • maximal 9 % Steigung
Das Höhenprofil der vierten Tour.Foto: Anner Grafik
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Die Tour basiert auf Feierabendrunden des Koblenzer Race Vélo Clubs. Sie ist kurz und zum Genießen, wären da nicht die beiden längeren Anstiege. Zunächst rheinaufwärts bis Rhens, von dort 260 Höhenmeter hinauf in den nördlichen Hunsrück nach Waldesch. Hinter Mariaroth führt die Strecke nahe der Autobahn 61 bei Kilometer 22 links in einen unscheinbaren, aber durchgehend asphaltierten Feldweg, der uns die Weinberge von Niederfell erschließt – toller Moselblick inklusive. Wir folgen der Mosel Richtung Süden, ehe wir in Hatzenport ins Schrumpftal einbiegen. Eine sanfte Steigung führt durchs Grüne, begleitet von 15 Mühlen am Wegesrand. Über Münstermaifeld und das Moseltal führt der Weg flach zurück bis zum Deutschen Eck in Koblenz.

Rasttipp

Weingut Brachtendorf in Alken (Km 30,9): In der Winzerstube und auf der Weinterrasse mit Moselblick serviert man regionale Küche wie Moselländer Wurstsalat, Winzersuppe, Flammkuchen oder Rieslingkäs mit Musik. Und neben Weinen, Secco oder Sekt gibt’s natürlich auch alkoholfreie Getränke. Telefon: 0 26 05/28 05

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