Im tendenziell hochpreisigen Portfolio des italienischen Herstellers ist das Garda die zweitgünstigste Rennrad-Plattform. Im Vergleich zum gefederten Granturismo oder dem leistungsstarken Filante und Zero bleibt das Marathonrad allerdings etwas blass. Seine größte Stärke ist das relativ niedrige Gewicht. In Kombination mit dem kurzen Radstand, der eher sportlichen Sitzposition und schnellen Pirelli-Reifen zählt das Garda zu den agileren Marathonrädern. Die Carbonlaufräder bieten kaum einen Gewichtsvorteil gegenüber Laufrädern mit Alu-Felgen.
Auf Abfahrten mit schnellen Kurvenwechseln fühlt sich das Rad an der Front etwas schwammig an. Der Federkomfort am Heck ist trotz einfacher Alu-Stütze ordentlich, was unter anderem den Tubeless-Reifen zuzuschreiben ist, mit denen das Testrad geliefert wurde. Serienmäßig sind 28 Millimeter breite Vittoria Zaffiro Pro montiert. Die Lenker-Vorbau-Kombi zeigt sich dagegen unnachgiebig. Unser Testfahrer monierte wie am Canyon den Selle-Italia-Sattel, der die Radhose magisch anzieht. Wilier bietet das Garda auch mit Campagnolos Chorus-Gruppe an, die wie Shimanos 105 mechanisch schaltet und über zwölf Ritzel verfügt. In ansonsten identischer Ausstattung wird dafür allerdings ein Aufpreis von 1400 Euro fällig.
Gesamtnote des Wilier Garda: 2,3