Rennräder mit Carbonrahmen um 2000 EuroDas Van Rysel NCR CF Tiagra im Test

Julian Schultz

 · 11.03.2024

Das Van Rysel NCR CF Tiagra
Foto: Matthias Borchers
Das Van Rysel NCR CF Tiagra ergänzt die Decathlon-Reihe um ein Allroadbike. Vor allem der Preis ist verlockend - es sei denn, man will hochwertigere Komponenten nachrüsten.

Decathlon gibt Gas. Und wie. Mit der Eigenmarke Van Rysel forciert der französische Sportartikel-Discounter die flächendeckende Rückkehr in den Radsport. Das vielseitige NCR ist neben dem schnellen RCR eine von vielen Neuheiten, die in den vergangenen Monaten auf den Markt kamen. Weitere vielversprechende Modelle wie ein wettkampftaugliches Gravelbike, dessen Studie zu Jahresbeginn auf der belgischen Fahrradmesse Velofollies präsentiert wurde, sollen folgen.

Das Van Rysel NCR CF TiagraFoto: Matthias BorchersDas Van Rysel NCR CF Tiagra

Das Van Rysel NCR CF Tiagra: Einfach gehalten

Das NCR, die Abkürzung steht für “Neo Carbon Racer”, nimmt im runderneuerten Sortiment die Rolle der unprätentiösen Allzweckwaffe ohne technischen Firlefanz ein und ist an Hobbysportler adressiert, die für ein Rennrad mit Carbonrahmen kein Vermögen ausgeben wollen. Fast folgerichtig ist die Testversion das günstigste Rad in diesem Vergleich. Neben dem Preis definiert sich das Van Rysel durch eine relativ große Reifenfreiheit. Mit maximal 35 Millimeter breiten Pneus wandelt der Newcomer auf den Spuren moderner Allroadbikes und lässt die Option für Ausflüge auf Schotterpisten. Auch für den Einsatz auf der Straße würden wir einen Reifenwechsel empfehlen, da die ab Werk montierten Pneus relativ zäh rollen und den guten Federkomfort der Alu-Stütze etwas konterkarieren. Die Front ist dagegen hart abgestimmt, der Lenker zudem unergonomisch geformt.

Durch den großen Abstand zwischen Ober- und Unterlenker sitzt man auf dem NCR in Rennposition ziemlich gestreckt.Foto: Matthias BorchersDurch den großen Abstand zwischen Ober- und Unterlenker sitzt man auf dem NCR in Rennposition ziemlich gestreckt.


Wenig Überraschungen beim Fahrverhalten

Unser Testfahrer hatte im Unterlenkergriff Mühe, die Schaltbremshebel der Tiagra zu erreichen. Auch sitzt man in dieser Lenkerhaltung vergleichsweise gestreckt, was nicht so recht zum Allroad-Charakter des Van Rysel passt. Das Fahrverhalten liefert wenig Überraschungen und ist angenehm ausbalanciert. Die große Laufruhe ist nicht zuletzt eine Konsequenz des hohen Gesamtgewichts. Der Carbonrahmen ist der schwerste im Test, mit mehr als neun Kilogramm ist das NCR kein spritziger Leichtfuß. Für harte Sprints fehlt es außerdem an Gängen, dafür erleichtert die Sub-Kompaktkurbel mit 48 statt 50 Zähnen auf dem großen Blatt das Klettern. Weitere Ausstattungsvarianten sind mit modernen Zwölffach-Antrieben von SRAM (Apex AXS Rival AXS) oder Shimano (105) für einen Aufpreis zwischen 500 und 1200 Euro erhältlich.

Van Rysel NCR CF Tiagra - Infos & Test-Note

  • TOUR-Note: 2,5
  • Preis: 1599 Euro >> hier erhältlich
  • Gewicht Komplettrad: 9,2 Kilo
  • Rahmengrößen: 2XS, XS, S, M, L, XL (Testgröße gefettet)
Das Van Rysel NCR CF TiagraFoto: Matthias BorchersDas Van Rysel NCR CF Tiagra

Geometrie

  • Sitz-/Ober-/Steuerrohr: 504/565/163 Millimeter
  • Stack/Reach/STR: 593/386 Millimeter/1,54
  • Stack+/Reach+/STR+: 651/580 Millimeter/1,12
  • Radstand/Nachlauf: 1010/61 Millimeter

Ausstattung

  • Antrieb/Schaltung: Shimano Tiagra (2x10; 48/34, 11–32 Z.) | Note: 2,5
  • Bremsen: Shimano Tiagra (160/160 mm) | Note: 2,0
  • Reifen: Hutchinson Fusion 5 TLR 28 mm (eff.: 30 mm) | Note: 2,5
  • Laufräder: Mavic Aksium Laufradgewichte 1534/2036 (vorne/hinten)

Vor- und Nachteile

  • Plus: günstig, komfortabler am Sattel, wartungsfreundlich
  • Minus: relativ schwer, unergonomischer Lenker

Stärken, Schwächen und weitere Infos zum Van Rysel NCR CF TiagraFoto: TOURStärken, Schwächen und weitere Infos zum Van Rysel NCR CF Tiagra

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