TitanräderDas Vpace TRLX im Test

Jens Klötzer

 · 17.02.2024

Das ist das Vpace TRLX
Foto: Matthias Borchers
Der Testsieger unseres Titanräder-Tests heißt Vpace TRLX. Das sportliche Rennrad weist kaum größere Schwächen auf und besticht durch seinen Preis.

Vpace mauserte sich in den vergangenen Jahren zum Spezialisten für geländegängige Kinderräder. Ihre Wurzeln hat die junge Marke aber im Bau von Titanrädern. Das T2ST Speedtraveller war vor knapp zehn Jahren das erste seiner Art – und ist bis heute der Bestseller. Ein Allroadbike, das sich dank riesiger Reifenfreiheit, entspannter Sitzposition und Aufnahmen für Schutzbleche und Gepäckträger an Untergrund und Einsatzzweck anpassen lässt. Das TRLX greift das Erfolgsrezept auf, interpretiert die Kategorie aber etwas straßenlastiger.

Vpace TRLX: Am Rande der Reifenfreiheit

Wie alle Carbon- und Titanmodelle des schwäbischen Fahrradbauers lässt sich auch das TRLX nach Kundenwunsch aufbauen. Als Basis dient ein verwindungssteifer und schnörkelloser Titanrahmen, dessen Geometrie an langstreckentaugliche Marathonräder angelehnt ist. Dadurch kann man betont aufrecht im Sattel sitzen, in Kombination mit einem langen Vorbau (120 Millimeter) wie an unserem Testrad geht es aber auch rennmäßiger. Seinen sportlichen Charakter unterstreicht das Vpace TRLX durch schnelle René-Herse-Reifen. Da sich der Bon Jon Pass, benannt nach einem Bergsattel an der US-Westküste, zudem auf 37 Millimeter ausdehnt, trägt er spürbar zum hohen Federkomfort an Sattel und Lenker bei.

Kleines Manko: Durch den geringen Durchlauf sammelt sich bei Geländefahrten sehr schnell Schmutz an der Gabelkrone an, wodurch das Vorderrad blockieren kann und das Allroadbike an seine natürliche Grenze stößt. Ansonsten leistet sich das Vpace keine nennenswerte Schwäche und punktet obendrein mit einem konkurrenzlosen Preis im ansonsten hochpreisigen Umfeld – dank Auftragsfertigung in Fernost. “Mehr als 5000 Euro kosten unsere Räder selten. Die meisten sind viel günstiger”, wirbt Firmengründer Sören Zieher.

Nüchtern: Der Vpace-Rahmen wird in Fernost geschweißt und ist nicht ganz so edel verarbeitet, dafür deutlich billiger.Foto: Matthias BorchersNüchtern: Der Vpace-Rahmen wird in Fernost geschweißt und ist nicht ganz so edel verarbeitet, dafür deutlich billiger.

Für 4490 Euro muss man am TRLX, dessen Rahmen für 1799 Euro erhältlich ist, zwar kleine Abstriche bei der Schalttechnik machen, die mechanische Elffach-Ultegra verrichtet allerdings tadellos ihren Dienst. Die hauseigenen Alu-Laufräder sind mit knapp 3100 Gramm nur etwas schwerer als Carbonmodelle. Im Preis inkludiert sind schicke Flaschenhalter – aus Titan, natürlich. Neben dem TRLX führt Vpace auf seiner Website vier weitere Titanrahmen zum Custom-Aufbau – vom klassischen Rennradrahmen für Felgenbremsen bis zum abenteuertauglichen Gravelrahmen mit Anschraubpunkten für Gepäck.

Das Vpace TRLX im Detail

  • TOUR-Note: 2,2 (Testsieger)
  • Preis: 4490 Euro
  • Gewicht Komplettrad: 8,6 kg
  • Rahmengrößen: 54, 56, 58, 60
Das ist das Vpace TRLXFoto: Matthias BorchersDas ist das Vpace TRLX

Geometrie

  • Sitz- / Ober- / Steuerrohr: 565 / 560 / 190 Millimeter
  • Stack / Reach / STR: 602 / 373 Millimeter / 1,62
  • Stack+ / Reach+ / STR+: 661 / 577 Millimeter / 1,15
  • Radstand/Nachlauf: 1010/65 Millimeter

Ausstattung

  • Antrieb/Schaltung: Shimano Ultegra (2x11; 50/34, 11-28 Z.) | Note: 2,0
  • Bremsen: Shimano Ultegra (160/160 mm) | Note: 1,5
  • Reifen: René Herse Bon Jon Pass TC 35 mm (eff.: 37 mm) | Note: 2,0
  • Laufräder: Vpace Disco 30
  • Laufradgewichte: 1336/1749 Gramm (vorne/hinten)

Vor- und Nachteile

  • Plus: sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, hoher Federkomfort
  • Minus: nur vier Größen, kurze Garantie
Stärken, Schwächen und weitere Details zum Vpace TRLXFoto: TOURStärken, Schwächen und weitere Details zum Vpace TRLX


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