Test Marathonräder 2014Klasse Komfort

Unbekannt

 · 20.05.2014

Test Marathonräder 2014: Klasse KomfortFoto: Matthias Borchers

Bequemer sitzen, mehr Spaß beim Fahren, entspannter ankommen. Weil diese Argumente ­immer mehr Rennradler überzeugen, etablieren sich Marathon­renner mit entschärfter Sitzposition immer deutlicher als eigenständige Gattung im Rennradmarkt. In der Mai-Ausgabe von TOUR haben wir neun attraktive Kandi­daten ­zwischen 3.000 und 3.600 Euro getestet.

Komfort, Marathon, Langstrecke, Ausdauer, Tour: Die Bezeichnungen der Radhersteller für die Spezies von Rennrädern mit ein­gebautem Wohlfühlfaktor sind so vielfältig wie deren Einsatzmöglichkeiten. Doch die Gattung hat sich in den vergangenen Jahren immer deutlicher herausgebildet, und das stetig ­wachsende Angebot in allen Preis­klassen spricht dafür, dass das Konzept von den Käufern gut angenommen wird.

Cannondale Synapse Carbon Hi-MOD 3 Ultegra 2014
Foto: Markus Greber

Die Definition, was ein komfortables Rennrad ist und welche Eigenschaften es mit­bringen muss, wird dabei immer spitzer. ­Allen Modellen gemein ist, dass sie sich zunehmend konsequent von der klassischen Rennmaschine abgrenzen und fast ausnahmslos zwei Ausprägungen des Komfortbegriffs mitbringen: Da sind zum einen ­Rahmengeometrien, die eine vergleichsweise aufrechte Sitzposition erlauben, ohne dass dafür angewinkelte oder mit Zwischen­ringen hochgesetzte Vorbauten erforderlich wären. Eine solche Auslegung schont den ­Rücken, besonders für Fahrer, die gern viele Stunden am Stück im Sattel sitzen oder ­deren Oberkörpermuskulatur weniger gut trainiert ist als bei Radprofis.

Foto: Daniel Kraus

Ohne Federung federn
Die zweite Dimension betrifft den mecha­nischen Federungskomfort. Darunter darf man sich keine Fahrwerkstechnik wie bei Mountainbikes vorstellen; die Bemühungen der Hersteller bleiben stets im Rahmen ­dessen, was der Radsportweltverband UCI für Renneinsätze erlaubt und reichen von besonders flexiblen Sattelstützen bis hin zu speziellen Rahmen- und Gabelkonstruk­tionen, die mit ausgefeilten Formen, gezielt gesteuerten Materialeigenschaften oder gar in den Rahmen integrierten Gelenken Stöße abfedern und Vibrationen dämpfen sollen.

Zusätzlich wird das entspannte Radeln von speziellen Komponenten wie voluminöseren Reifen, ergonomisch geformten Lenkern und bequemen Sätteln unterstützt. Dass viele Komfortrenner auch mit einem besonders breiten Übersetzungsspektrum inklusive sehr leichten Berggängen aufwarten, passt zu den Ansprüchen der Zielgruppe. Langstreckenfreunden und Bergfahrern kommen eine aufrechtere Sitzposition und leichte Gänge ebenso entgegen wie wenig trainierten Einsteigern und Gelegenheitsradlern.

Unser Testfeld umfasst neun Räder aus dem Fachhandel, die sich – teilweise mit kleinen Einschränkungen – dieser Kategorie zuordnen lassen. Darunter sind erstmals getestete Modelle, wie das ­Synapse von Cannondale, das Z3 von Felt, das Ride CF 97 von Merida und das Scott Solace. Aber auch bekannte Vertreter des Genres wie die aktuellen Jahrgänge von Specialized Roubaix, Simplon Kiaro oder Trek ­Domane sind als Referenzen dabei. Weil die Grenze ­zwischen Komfortrennern und klassischen Modellen fließend ist, haben wir uns bei den Einladungen nicht nur auf die ­Deklarierung der Hersteller verlassen. Deshalb treten auch zwei Kandidaten an, die nicht explizit als Komfortrad verkauft werden, unzweifelhaft aber die Kriterien dieser Kategorie erfüllen: das Gigadrive von Centurion und das Race Lector von Ghost. Maßgeblich für die Einordnung als Komfortrennrad ist nach TOUR-Definition die Geometrie des Rahmens...

Die Testergebnisse dieser Marathonräder finden Sie im PDF-Download:

• Cannondale Synapse Carbon Hi-MOD 3 Ultegra
• Centurion Gigadrive 4200 Di2
• Felt Z3
• Ghost Race Lector Team
• Merida Ride CF 97
• Scott Solace 20
• Simplon Kiaro Force
• Specialized Roubaix SL4 Expert
• Trek Domane 5.2

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