Eine typische Endurance-Kategorie führt Markus Storck in seiner Modellpalette nicht, das Fascenario läuft unter der Bezeichnung “Allround” und soll auch gute Aerodynamik nebst geringem Gewicht als Stärken mitbringen. Die vergleichsweise klassische Optik und außen vor dem Steuerrohr verlaufende Bremsleitungen deuten darauf hin, dass die Entwicklung des Modells schon einige Jahre zurückliegt. Auch die geringe Reifenfreiheit – maximal 28 Millimeter breite Pneus passen in Rahmen und Gabel – ist heute selbst für Wettkampfmaschinen knapp bemessen. Der Blick auf die Laborwerte qualifiziert das Rahmen-Set aber durchaus noch als konkurrenzfähig.
In der Testflotte ist das Rad tatsächlich vergleichsweise leicht, auch wenn Cube und Veto, die mit hochwertigeren Schaltgruppen ausgestattet sind, das Storck im Gewicht noch unterbieten. Neben einem leichten Rahmen-Set helfen die Carbonfelgen, das einteilige Cockpit und sehr leichte Reifen dabei, trotz der relativ schweren Shimano-105-Schaltung knapp unter der Acht-Kilo-Marke zu bleiben. Die 400 Euro Aufpreis für den Zeitjäger-Laufradsatz gegenüber schwereren DT-Swiss-Alu-Felgen sind eine lohnende Investition, damit überzeugt das Rad vor allem bei Antritten.
Darüber hinaus bietet das Fascenario zumindest am Heck viel Fahrkomfort und eine bergtaugliche Übersetzung. Was das Rad im Sattel signifikant von den anderen Rädern unterscheidet, ist seine überaus rennmäßige Sitzposition und das quirlige Fahrverhalten, beides typisch für waschechte Rennmaschinen. Die Position wird von einigen Zentimetern Spacern an unserem Testrad zwar etwas entschärft. Eine wirkliche Marathon-Geometrie, wie sie für Rennräder dieser Klasse üblich ist, lassen Rahmen und Lenkereinheit allerdings nicht zu.
Während die runde Stütze am Heck noch gut federt, schlagen Fahrbahnstöße vorne nur wenig gefiltert auf die Handgelenke durch, was aber eher am schmalen Vorderreifen als an einem unnachgiebigen Lenker liegt. Auf gut geteerten Straßen kommt man mit den schnellen Reifen und der aerodynamischen Position dafür umso schneller voran. Wenn die sehr sportliche Ausrichtung nicht stört oder gar gewünscht ist, findet man im Fascenario einen guten Begleiter für knackige Feierabendrunden. Für die Langstrecke und für schlechte Straßen sind andere Kandidaten besser abgestimmt.