Robert Kühnen
· 12.11.2022
Menschen jenseits der Norm haben es schwer, passendes Material zu finden. Unsere Kaufberatung zeigt Wege zum richtigen Rennrad für besonders kleine und große Menschen.
Es ist bisweilen erstaunlich, welch unterschiedliche Fahrer in einem Radrennen gegeneinander antreten. Beispiel Tour de France 2022: Der längste Profi im Feld der Männer war der deutsche Sprinter Max Walscheid, mit 1,99 Metern Gardemaß und 90 Kilogramm Kampfgewicht; die kleinsten waren der kolumbianische Kletterer Nairo Quintana (59 Kilo) und der australische Sprinter Caleb Ewan (69 Kilo), beide 1,67 Meter groß. Diese enorme Bandbreite von Körpergröße und -gewicht findet sich in kaum einem anderen Spitzensport, in dem es um körperliches Kräftemessen geht. Und so verschieden wie die Sportler sind, so verschieden müssen natürlich auch die Räder sein - die Rahmengrößen reichen von S bis XXL. Bei Radsportlerinnen ist das Spektrum um zwei Größen nach unten verschoben, denn im Schnitt sind Frauen 14 Zentimeter kleiner als Männer.
Für Körpergrößen zwischen 1,60 und 1,90 Metern bieten die meisten Hersteller ein passendes Rad an, jenseits davon nehmen die Probleme zu. Bikefitter Bastian Schünke aus Bielefeld, mit 2,02 Metern selbst ein langer Schlaks, passt im Jahr rund 800 Räder an, überwiegend für Hobbyradsportler. Er beobachtet, dass sehr kleine oder sehr große Radler und Radlerinnen oft mit unpassenden Rahmen zum Fitting kommen, so unpassend, dass sich die gewünschte Position nicht erreichen lässt: “Die kleinen Sportler sitzen oft zu gestreckt, die langen zu kompakt, mit zu viel Überhöhung”, fasst Schünke seine Erfahrungen zusammen. Wenn integrierte Lenker-Vorbau-Einheiten an den Rädern montiert sind, die möglicherweise komplett getauscht werden müssen, seien 90 Prozent der Kunden nicht bereit, die Umrüstkosten für eine Anpassung zu tragen, so Schünke.
Dabei ist es nicht so, dass es keine Rennräder oder Rahmen für diese Kunden gäbe; sie wurden in der Regel schlicht falsch beraten oder haben sich das falsche Modell selbst ausgesucht. Nach unserer Recherche haben relativ viele Hersteller ziemlich kleine Rahmen im Programm. Nur sind das nicht unbedingt die Modelle, die typischerweise im Laden stehen. Bevorratet werden vor allem die viel verkauften mittleren Größen. Bei den großen Größen ist das Angebot der Hersteller dünner - was schlecht zu der Entwicklung passt, dass die Menschen immer größer werden. Immerhin 20 Fahrer im Feld der Tour de France 2022 waren 1,90 Meter und länger. Wenn die großen, wie Max Walscheid, einen Radsponsor haben, der große Menschen weniger im Blick hat, wird’s knapp. Walscheids De Rosa SK Pininfarina ist in Rahmenhöhe 60 das größte Modell der Italiener. “Ein Händler würde mir wohl einen größeren Rahmen empfehlen”, sagt Walscheid, “aber ich komme damit klar.”
Größere Räder hat beispielsweise Canyon im Programm. Das Aeroad in XXL adressiert mehr als 1,96 Meter große Fahrer, die ein Rennrad für große Menschen suchen. Es ist 20 Millimeter höher sowie 24 Millimeter länger als das größte De Rosa, was Stack-/Reach-Maßen von 624/429 Millimetern entspricht. TOUR-Leser Michael Serafim, 2,10 Meter groß, hat Erfahrungen mit Canyons Modell Endurace in XXL: “Mit den jeweiligen Geometrien meiner Räder war ich bisher sehr zufrieden. Besonders mit dem Canyon-Rad in XXL. Damit bin ich Anfang Juli 2022 einen 333-Kilometer-Marathon ohne Probleme gefahren. Ich war auch mal bei einem Bikefitter, der meine Einstellung zu 99 Prozent für gut befunden hat.” Serafim bemängelt aber die Einschränkungen, die moderne Sattelstützen mit sich bringen: “Ich habe eine Sattelhöhe von 91 Zentimetern. Dafür muss ich die serienmäßige Sattelstütze immer gegen ein 400 Millimeter langes Exemplar austauschen. Leider werden die neuen Rennräder nicht mehr mit runden Sattelstützen gebaut. Jeder Hersteller verwendet inzwischen eigene ovale oder in D-Form gebaute Sattelstützen. Sie passen nur in dieses eine Rad.”
Das Beispiel zeigt, dass es auf Details ankommt. Es ist ein Muss, die Geometrietafeln der Hersteller zu studieren und in Frage kommende Räder vor dem Kauf genau zu vergleichen (siehe Kasten rechts). Wer noch größer ist als 2,10 Meter oder besonders schwer - oder beides - braucht Räder von Spezialisten.
Wer sehr klein ist, findet beispielsweise bei Pinarello das besonders kurze und niedrige Dogma-Modell mit Stack-/Reach-Maßen von 502/351 Millimetern. Ein kürzeres Wettkampfrad haben wir bei der Recherche nicht gefunden. Ein Kompromiss, den Pinarello dabei eingehen muss, ist ein besonders flacher Lenkwinkel, damit die Füße nicht ans Vorderrad stoßen. Canyon löst dieses geometrische Problem bei seinen XXXS- und XXS-Größen durch kleinere Laufräder, wodurch der Lenkwinkel nicht ganz so flach werden muss wie bei Pinarello. Dadurch ist das Fahrverhalten spritziger, und die Proportionen sind insgesamt stimmiger.
Aber auch kleine Fahrerinnen und Fahrer haben unterschiedliche Wünsche, das wird aus den Rückmeldungen deutlich, die wir bei der Recherche für diesen Artikel auf eine Facebook-Umfrage bekommen haben. Manchen kann das Rad nicht kompakt genug sein. Svenja Kohnke, 1,60 Meter groß, bemängelt, dass viele der kleinen Räder zu lang sind. Andere wollen hingegen sportlich gestreckt sitzen, wie TOUR-Leserin Uschi M.. Sie misst 1,53 Meter und achtet vor allem auf kurze Stack-Maße, weshalb sie die Steuerrohre vieler kleiner Rahmen zu lang findet: “Mir ist die sportliche Sitzposition lieber, ich muss den Oberkörper richtig nach unten abkippen können.” Ferner bemängelt sie - nicht als einzige - die Verfügbarkeit: “Zur Zeit sind kleine Rahmen für die normale Rennradlaufradgröße kaum zu bekommen. Am besten wäre ein Rahmen aus dem 3D-Drucker.” Kleinere Laufräder, wie sie Canyon verbaut, finden auch nicht alle toll, denn sie schränken die Auswahl anderer Teile fürs Rad ein, nicht zuletzt der Reifen.
Kritik an der Rahmengeometrie äußern aber auch große Fahrer wie Alexander Frey, Sportlehrer und 1,96 Meter lang: “Ich frage mich, warum Bikes in XXL zwar recht hoch sind, aber nur wenig länger werden. Dadurch hat man schnell Angst vor einem Überschlag, auch bei angepasster Sattelhöhe.”
Ein zweites zentrales Thema für sehr große und sehr kleine Fahrerinnen und Fahrer ist die Länge der Tretkurbeln. Eigentlich ist es Konsens bei Bikefittern und Radherstellern, dass die Kurbellänge proportional zur Körpergröße beziehungsweise Beinlänge gewählt werden sollte. Größere Menschen benötigen längere Kurbeln an ihrem Rennrad, kleinere Menschen kürzere. Weder das Angebot an Kurbellängen noch die serienmäßig montierten Kurbeln tragen dem jedoch Rechnung. Alexander Frey beklagt: “Wer meint, dass man die Kurbellänge mit fünf Millimetern mehr Sattelhöhe ausgleichen kann - den Satz hört man oft im Laden -, soll mal mit 165-Millimeter-Kurbeln fahren und das testen.” Frey hat seinen 8500-Euro-Renner für viel Geld mit 180 Millimeter langen Kurbeln inklusive Powermeter nachgerüstet.
Auch hier ignoriert die Branche die Entwicklung, dass die Menschen immer größer werden; waren die Elffach-Antriebe der namhaften Komponentenhersteller vielfach noch mit 180 Millimeter langen Kurbeln erhältlich, endet das Angebot von Shimano und SRAM für die aktuellen Zwölffach-Gruppen bei 177,5 Millimetern, bei Campagnolo sogar bei nur 175 Millimetern. Am kurzen Ende macht Shimano das beste Angebot unter den großen Drei und offeriert Kurbeln bis 160 Millimeter (für die Top-Gruppe Dura-Ace).
Spezialisten bieten aber durchaus mehr Auswahl. Kurze Kurbeln in hochwertiger Ausführung sind ab 120 Millimeter Länge lieferbar, lange Kurbeln gibt es bis 220 Millimeter Länge (siehe Tabelle).
Erwähnt, wenn auch nicht vertieft, sei an dieser Stelle, dass sehr kleine und sehr große Menschen nicht nur beim Rad Schwierigkeiten haben können, die passende Größe zu finden. Bei Rennradschuhen zum Beispiel kann die Sohlensteifigkeit bei Größe 50 zu gering ausfallen - ganz abgesehen davon, ob der Wunschschuh in dieser Größe überhaupt verfügbar ist. Auch Hose und Trikot stellen besondere Anforderungen, insbesondere für sehr schlanke Riesen, die dann mit zu kurzen oder schlackernden Ärmeln und Hosenbeinen zu kämpfen haben.
Material jenseits der Standardgrößen ist schwerer zu beschaffen, aber es existiert. Mit kompetenter Beratung oder durch intensiven Vergleich lassen sich Lösungen finden. Bikefitter sind eine gute Anlaufstelle, um sich einen Überblick über die Anforderungen zu verschaffen. Der Gang zum (Maß-)Rahmenbauer ist eine Alternative zu Serienprodukten und auch preislich konkurrenzfähig.
1 Stack: Höhe des Lenkkopfs, relativ zum Tretlager. Relevant für die mögliche Lenkerhöhe, da hier der Vorbau ansetzt. Die Höhe kann durch Spacer und die Wahl des Vorbaus korrigiert werden.
2 Reach: Horizontaler Abstand des Lenkkopfs von der Tretlagerebene. Relevant für die Wahl der richtigen Vorbaulänge, um die angestrebte Handposition zu erreichen. Mit Vorbaulängen von 50 bis 140 Millimetern ergibt sich ein großer Einstellbereich (der den Wechsel des Vorbaus erfordert).
3 Stack Plus: Höhe des Griffs relativ zum Tretlager. Relevant für die Griffposition und die Haltung auf dem Rad.
4 Reach Plus: Horizontaler Abstand des Griffs von der Tretlagerebene. Relevant für die Griffposition und die Haltung auf dem Rad.
5 Sitzwinkel: Der Versatz des Sattels nach hinten. Die meisten Rennräder haben einen Sitzwinkel von 73 Grad (+/- 1 Grad). Wer weiter hinten sitzen will, achtet auf flache Winkel. Eine Sattelstütze mit Versatz nach hinten leistet das Gleiche. Zudem ist der Sattel auch horizontal verstellbar - je nach Sattel und Stütze um 2 bis 4 Zentimeter.
6 Oberrohrlänge: Gibt einen Anhalt zur Rahmenlänge.
7 Lenkwinkel: Bestimmt zusammen mit der Gabelvorbiegung den Nachlauf des Rades; steile Lenkwinkel machen das Rad spritzig, flache führen zu gutem Geradeauslauf.
8 Sitzhöhe: Abstand Mitte Tretlager zu Oberkante Sattel. Wichtigstes Maß für effizientes Treten.
Große Leute brauchen große Rahmen und lange Kurbeln, große und schwere benötigen besonders belastbare Sportgeräte.
Bis zur Größe XL bieten viele Hersteller Serienrahmen an; die Angabe für die größte Größe schwankt zwischen 58 und 62 Zentimeter. Je nach Beinlänge reichen diese Rahmen für Fahrer um die 1,90 bis 1,95 Meter. Canyon baut auch echte XXL-Rahmen. Sie decken Körpergrößen bis etwa 2,10 Meter ab, sofern die Beine nicht besonders lang sind; bei der Sitzhöhe von 884 Millimetern (Schrittlänge 99 cm) ist Schluss. Bei XXXL beginnt die Welt der Spezialisten. In Deutschland fertigt Werner Juchem Alu-Rahmen für besonders große bzw. schwere Fahrer, Geometrie und Dimensionierung sind frei wählbar. Hier werden auch Profi-Basketballer fündig. Selbst Einzelanfertigungen sind günstiger als aktuelle Carbonrahmen. Aus Edelstahl baut Uwe Marschall Maßrahmen samt passender extralanger Kurbeln.
Auch aus Titan entstehen übergroße Rahmen, ebenfalls anpassbar an Gewicht und Erfordernisse. Die amerikanische Titanschmiede Seven ist ein solcher Problemlöser. Günstiger wird’s durch Eigenimport von Titan-Rädern der Marke Clydesdale aus den USA. Das Modell Draft ist ein Allroundstraßen- bzw. Gravelrad in Größe XL bis 4XL, belastbar bis 204 Kilogramm. Dieses Rennrad für große Menschen kostet mit Shimanos 105-Elffach-Komponenten inklusive extralanger Kurbeln 4650 Dollar. Fast ein Schnäppchenpreis in der aktuellen Marktlage - auch wenn Zoll und Steuern hinzukommen.
Serienräder rollen mit maximal 175 Millimeter langen Kurbeln vom Band - zu kurz für ein Rennrad für große Menschen. Die Faustformel für die Kurbellänge lautet: 21 Prozent der Schrittlänge. Diese Formel wenden die großen Hersteller jedoch nicht an, vor allem aus wirtschaftlichen Gründen. Wem Kurbeln über 175 Millimeter passen - das betrifft so ziemlich alle Fahrer ab 1,90 Meter - muss diese individuell wählen. Aber Vorsicht: Kurbeln, die mehr als 190 Millimeter messen, erfordern angepasste Rahmengeometrien. Das Tretlagergehäuse muss höher liegen, sonst setzen die Kurbeln in Schräglage zu früh auf.
Große Menschen sind oft auch schwer. Jedenfalls schwerer als der Durchschnitt - und für manches Rennrad zu schwer, weshalb Hersteller zulässige Höchstgewichte festlegen. Einschränkungen beginnen schon bei 80 Kilogramm, mehr als 120 Kilo (Fahrer inkl. etwaigem Gepäck) sind in der Regel nicht erlaubt. Limits können Komponenten, Rahmen und Laufräder betreffen, nicht immer werden sie deutlich hervorgehoben. Fahrer ab etwa 80 Kilogramm Körpergewicht sollten grundsätzlich einen Bogen um extremes Leichtbaumaterial machen. 10 Prozent des Körpergewichts als Radgewicht zu akzeptieren, ist sinnvoll. Schwere Fahrer belasten vor allem Laufräder viel härter als leichte - Naben, Speichen und Felgen sollten robuster gewählt werden. Eine gute Beratung von Spezialisten, die Erfahrung mit dem Thema haben, kann vor Problemen aller Art schützen. Dazu gehört auch die Dimensionierung der vorderen Scheibenbremse: Wir empfehlen folgenden Scheibendurchmesser:
< 100 kg Systemgewicht (Rad und Fahrer) 160 mm
< 130 kg Systemgewicht 185 mm
> 131 kg Systemgewicht 203 mm
Whizz-Wheels gibt für individuell aufgebaute Laufräder bis 150 Kilo Systemgewicht lebenslange Garantie.
Bis Größe 48 ist das Angebot an Radschuhen ordentlich, die Größen 49 und 50 bieten einige Hersteller auch an, aber dann ist Schluss. Wer noch größere Füße hat, muss zum Maß-Schuster.
Der australische Hersteller Bont bietet alle Modelle bis Größe 50 und in bis zu vier Breiten im Direktvertrieb. Die Modelle, auch die günstigen, haben steife Sohlen. Wichtig ist, eine wirklich ausreichende Breite zu wählen, denn die weit hochgezogenen Carbonsohlen sind nur in geringem Maße heiß verformbar.
Kleine Menschen brauchen kleine Rahmen und kurze Kurbeln. Details in der Geometrie entscheiden, wie sich die Räder fahren.
Kleine Rahmen in Größe S führen alle Hersteller in ihrem Programm, viele auch XS und XXS. Die Angaben für die Rahmengrößen schwanken zwischen 43 und 47 Zentimeter. Je nach Ausführung und Beinlänge können diese Rahmen von Menschen ab 1,45 Meter gefahren werden. Für noch Kleinere bieten einige Marken Kinderrennräder mit kleineren Laufrädern. Unterschiede im Detail betreffen die Abstimmung von Stack und Reach sowie anderen Geometriedaten wie zum Beispiel dem Lenkwinkel.
Hier lohnt ein Vergleich, um das beste Rad für den eigenen Zweck auszusuchen. Wer es individuell mag, kann sich sein kleines Rennrad natürlich auch bei einem Rahmenbauer maßschneidern lassen. Der kämpft mit den gleichen geometrischen Limits wie die großen Hersteller, kann aber Feinheiten auf individuelle Bedürfnissen und Geschmack ausrichten und auch die Anbauteile abstimmen, wie kürzere Kurbeln und schmalere Lenker. Die Laufräder bestimmen, wie klein der Rahmen werden kann.
Kurze Beine verlangen nach kurzen Kurbeln. Die grobe Faustformel für die Kurbellänge lautet: 21 Prozent der Schrittlänge. In den kleinsten Rädern sollten daher Kurbeln zwischen 140 und 165 Millimeter Länge stecken. Serienräder haben in aller Regel aber mindestens 165 Millimeter lange Kurbeln, bisweilen auch 170er. Für Kleine gibt es hier also Tuning-Potenzial. Nur die spezialisierten Hersteller von Kinderrädern bieten serienmäßig wirklich größengerechte Kurbeln. Beachtenswert ist ferner der Abstand zwischen den Füßen (Q-Faktor): Dieser sollte so ausfallen, dass die Kurbeln hüftbreit kreisen; das ist bei Standardtretlagern oft nicht gegeben.
Auch Powermeter von SRM und Power2max sind mit 155er-Kurbeln erhältlich.
Schmale Lenker und Hebel mit kurzer Griffweite sind ergonomische Details, auf die kleine Fahrer achten sollten. Und keine Hemmungen vor kurzen Vorbauten! Ein 40-Millimeter-Stummelvorbau ist zwar rennraduntypisch, aber durchaus fahrbar, wie viele aktuelle Mountainbikes zeigen. Hebel, die in der Griffweite einstellbar sind, erleichtern das Bremsen.
Klein bedeutet meistens auch leicht zu sein. Leichte Menschen profitieren im besonderen Maß von leichten Rädern, weil das Rad am Systemgewicht aus Rad und Fahrer mehr Anteil hat als bei schweren Piloten. Ganz besonders gilt das für Kinder, die eigentlich Drei-Kilo-Räder fahren müssten, die es aber nicht gibt. Da die Belastungen fürs Material durch leichte Fahrer deutlich geringer sind, ist Leichtbau sinnvoll - auch wenn er das Rad verteuert. Laufräder dürfen mit wenigen dünnen Speichen extraleicht gebaut werden.
Auch der aerodynamischen Qualität des Rades kommt größere Bedeutung zu, weil der Anteil des Rades am Gesamtsystem bei kleinen Fahrerinnen und Fahrern größer ist. Für kleine Wettkämpfer ist eine aerodynamische Abstimmung des Materials daher absolut empfehlenswert.
Jugendrennräder, die bei Wettkämpfen eingesetzt werden, unterliegen Übersetzungsbeschränkungen. Pro Kurbelumdrehung darf im größten Gang maximal folgende Distanz zurückgelegt werden:
Für Kinder unter zehn Jahren eignen sich zudem nur Einfach-Antriebe mit einem Kettenblatt.