Im Gegensatz zur Fachhandelsmarke aus Waldershof bietet der Hersteller und Versandhändler aus Koblenz mit dem beliebten Endurace nur eine Marathon-Plattform an. Canyon protzt dafür mit einer großen Modellvielfalt. Allein von der Basisflotte mit Carbonrahmen gibt es acht Versionen, mit leichteren Chassis’ standen zum Redaktionsschluss je zwei weitere Räder im Online-Shop. Als Alu-Variante gibt es inzwischen nur noch das einsteigerfreundliche Endurace AllRoad (siehe Seite 38 bis 41). Unser Testrad basiert auf einem etwas älteren Rahmen-Set als bei den Modellen CF SLX und CFR. Neben dem geringeren Gewicht grenzen sich diese vor allem durch ein dezentes Aero-Tuning, ein ins Oberrohr integriertes Staufach und eine der nachgiebigsten Sattelstützen auf dem Markt ab – belasten den Geldbeutel aber mindestens mit 1.300 Euro zusätzlich. Alte oder neue Flotte: Die gesamte Plattform teilt sich den Anspruch als Komfortwunder auf zwei Reifen – auch das CF 7 AXS macht in der Kerndisziplin eines Marathonrads keine Ausnahme. Sowohl die tief geklemmte Carbonstütze als auch der Lenker aus Aluminium geben bei Erschütterungen spürbar nach und verdienen sich das Prädikat „Sehr gut“. Mehr Komfort braucht es im Einsatz auf der Straße nicht. Weil das Rahmen-Set für bis zu 35 Millimeter breite Pneus freigegeben ist, lassen sich mit dem Canyon auch unbefestigte Wege unter die Reifen nehmen. Wie bei vergleichbaren Allroad-Konzepten beeinflussen die breiteren Gummis jedoch das Lenkverhalten; auf schnelle Richtungswechsel reagiert das von extremer Spurtreue geprägte Endurace damit zunehmend sperrig. Ansonsten liefert das Bike in der Praxis wenig Überraschungen. Der lange Reach der Lenker-Vorbau-Kombi mit teilintegrierten Bremsleitungen schwächt die extrem komfortorientierte Rahmengeometrie etwas ab, insgesamt sitzt man aber langstreckentauglich im Sattel. Apropos: Den „klebrigen“ Sitz, den TOUR in zurückliegenden Tests moniert hatte, hat Canyon gegen ein gewöhnliches Fabrikat ausgetauscht. Durch das recht hohe Gesamtgewicht stehen Ortsschildsprints nicht unbedingt auf der Agenda des Endurace, dafür nimmt das untersetzte Getriebe der top-aktuellen Rival AXS steilen Rampen den Schrecken. Mit 2.699 Euro ist das CF 7 AXS die günstigste Variante mit elektronischer Schaltung, konkurrenzlos ist zudem die Ausstattung mit einem wellenbasierten Powermeter von Quarq, einer Eigenmarke von SRAM. Für ein vergleichbares Modell mit Rival AXS ruft die Konkurrenz mindestens 300 Euro mehr auf. Dieser Aufpreis wird bei Canyon ebenfalls für das Endurace CF 7 Di2 mit elektronischer 105 von Shimano fällig.
preiswert, Top-Komfort, inklusive Powermeter
hohes Gewicht