Das neue Giant Defy Advanced 2 nimmt in der kürzlich überarbeiteten Modellfamilie die Rolle der günstigen Basisversion ein – und teilt gewissermaßen das Schicksal des Canyon Endurace CF 7: Im Vergleich zur kompetitiven SL-Version muss man Abstriche bei Carbon-Qualität und Komponenten machen, erhält dafür aber ein deutlich günstigeres und funktionales Marathonrad, das dank riesiger Reifenfreiheit von 38 Millimetern zudem für gröberes Geläuf gewappnet ist. Schon mit den schlauchlos montierten Serienreifen rollt das Defy geschmeidig über Holperpisten.
Im Sattel unterstützt eine hinten abgeflachte Carbonstütze den guten Komforteindruck, an der Lenker-Vorbau-Kombi mit teilintegrierten Zügen und Leitungen sind Stöße stärker spürbar. Anschraubpunkte für feste Schutzbleche unterstreichen die Vielseitigkeit des Giant. Für Tempojagden ist es speziell wegen des hohen Gesamtgewichts, der sehr aufrechten Sitzposition und des untersetzten Getriebes eher weniger geeignet. Es sei denn, man hat Budget übrig für leichtere Laufräder samt schnelleren Reifen, mit denen das Defy einen großen Sprung machen würde. Abzüge gibt es für die einfachen Discs von Tektro, die nicht die volle Bremskraft ausschöpfen. Die schwere Kompaktkurbel ist gegenüber der Konkurrenz ebenfalls ein Nachteil.
Gesamtnote des Giant Defy Advanced 2: 2,5