Das Endurace CF SLX Di2 ist eines der beliebtesten Marathonräder von Canyon. Die Nachfrage ist so groß, dass die Koblenzer Anfang des Jahres nur noch Rahmenhöhen für Menschen ab 1,92 Meter Größe gelistet hatten. Alle anderen Interessenten müssen sich gedulden, im zweiten Quartal soll Nachschub kommen. Das große Interesse am Endurace im edlen Champagner-Ton hat viele Gründe.
Der wichtigste dürfte der traditionell hohe Federkomfort sein, der in diesem Testfeld konkurrenzlos ist. Auch jenseits der vergleichbaren Konkurrenten gehen nur ganz wenige Räder ähnlich gelassen mit Holperpisten um. Während schlechter Asphalt dem Endurace-Piloten nur ein müdes Lächeln abringt, nimmt das Rad auch Ausflüge ins Gelände klaglos hin. Die exzellente Dämpfung am Heck ist eine Co-Produktion der extrem flexiblen Blattfeder-Sattelstütze und der geschmeidigen Reifen. Weil Rahmen und Gabel bis zu 35 Millimeter breite Gummis fassen, lässt sich das Canyon sogar noch geländegängiger abstimmen.
Die rückenschonende Sitzposition, das unaufgeregte Lenkverhalten und das bergtaugliche Getriebe mit Kompaktkurbel und 1:1-Übersetzung im kleinsten Gang unterstreichen den Charakter als Alleskönner. Mit dem ins Oberrohr integrierten Staufach greift Canyon zudem einen Trend der Allroadbikes auf. In dem kleinen Fach findet allerdings nicht jedes Pannen-Set Platz, das passende Werkzeug zählt nicht zum Lieferumfang. Auf Aufnahmen für Schutzbleche verzichtet Canyon. Mit etwas mehr als acht Kilogramm erringt das Endurace in der Gewichtswertung zwar keine Bestnote; weil sich das günstigste CF-SLX-Modell aber sonst keinen Ausrutscher erlaubt, verdient es sich als einziger Testteilnehmer eine Eins vor dem Komma.
Den Preis-Leistungs-Tipp, den die Koblenzer traditionell für sich gepachtet haben, muss das Endurace dieses Mal aber anderen überlassen. Schließlich schöpft das Endurace die Preisspanne mit 4499 Euro komplett aus. Eine spannende Alternative innerhalb der riesigen Canyon-Flotte ist das CF 7 Di2. Das basiert zwar auf einem schwereren Rahmen und kommt ohne Leistungsmesser, spart bei ansonsten fast identischer Ausstattung aber 500 Euro.