Wenige Monate nach unserem Test des Roubaix Sport präsentierte der US-Hersteller zwar eine neue Modellreihe des Marathonrenners. Inzwischen die achte Generation. Dank eines ausgereiften Federkonzepts verdiente sich der Vorgänger, zum Jahresende noch in Restmengen auf der Website von Specialized verfügbar, den Titel als komfortabelstes Rennrad im TOUR-Test. Wie schon 2022 erzielte der Trendsetter im Segment der Endurance-Rennräder die beste Komfortnote (1,3), die sich aus den Federhärten von Sattelstütze und Gabel zusammensetzt. Knapp vor dem Argon 18 Krypton (1,4) und dem Canyon Endurace CFR Di2 (1,5).
Das Specialized profitierte dabei von seinem Federelement zwischen Vorbau und Steuerrohr. Das Future-Shock-System ließ sich zwar nicht wie bei den aktuellen Top-Modellen in der Federhärte einstellen oder feststellen. Bis auf knackige Sprints, bei denen man am Lenker zieht, war dies jedoch kein entscheidender Nachteil. Im Gegenteil: Das Dämpfungselement absorbierte Unebenheiten exzellent. Zudem war und ist das Roubaix auch nicht für Tempojagden, sondern für lange Tage im Sattel konzipiert.
Neben der sehr guten Federung, die auch am Heck dank lang ausgezogener Carbonsattelstütze erstklassig war, untermauerte das die Sitzposition. Durch den nach oben gekröpften Lenker fiel diese noch aufrechter aus, als es das Verhältnis von Stack zu Reach (STR: 1,51) vorgibt. Das komfortable Fahrwerk hatte jedoch den Nachteil eines schweren Rahmen-Sets; allein das Steuerlager brachte wegen der Federung viermal so viel wie herkömmliche Versionen auf die Waage. Daraus resultierte ein träges Lenkverhalten, was auch an den schweren Alu-Laufrädern und zäh rollenden Reifen lag.
* Der Komfortmesswert der Future-Shock-Gabel liefert keinen Hinweis auf den tatsächlichen Federweg am Lenker. Die Note berücksichtigt aber sowohl die Konstruktion als auch den Messwert am Lenker.