6,1 KiloDas Benotti Fuoco Carbon Ultra im TOUR-Test

Jens Klötzer

 · 08.11.2024

Das Benotti Fuoco Carbon Ultra
Foto: Wolfgang Papp
Früher war Leichtbau eine Prämisse im Rennradbau und deutsche Carbon-Experten waren in diesem Bereich führend. Doch mit dem Aufkommen von Scheibenbremsen, Aerodynamik und Integration verloren diese innovativen Entwickler an Einfluss. Jetzt möchten zwei ehemals führende Marken mit ihren modernen Komplettfahrrädern demonstrieren, wie leicht Rennräder heute sein können. Wir haben das Benotti Fuoco Carbon Ultra und das Schmolke Leggerissima TLO getestet. Hier der Test des Benotti Fuoco Carbon Ultra.

Sattel und Stütze

BENOTTI Fuoco Carbon Ultra Special Edition No. 1Foto: Matthias Borchers

Den Vollcarbon-Sattel bedecken ein hauchzartes Polster und ein Alcantara-­ähnlicher Bezug: Mit 118 Gramm noch sehr leicht, dazu komfortabel und rutschfest. Auch Stütze (168 Gramm) und Klemmschelle wirken solide, der Komfort am Heck ist gut. Gestört hat uns der Stützenkopf, für dessen fummelige ­Justage es einen Maulschlüssel braucht.



Lenker und Vorbau

BENOTTI Fuoco Carbon Ultra Special Edition No. 1Foto: Matthias Borchers

Die elegante und komfortable Lenkerkombi integriert die Leitungen und dürfte das Rad auch aerodynamisch nach vorne bringen. Gewicht laut Hersteller: unter 300 Gramm. Auf Anfrage und gegen Aufpreis produziert Benotti auch leichtere Exemplare mit geringeren Gewichtsfreigaben. Der grazile Computerhalter gehört zum Liefer­umfang.

Schaltung und Bremse

BENOTTI Fuoco Carbon Ultra Special Edition No. 1Foto: Matthias Borchers

Benotti verzichtet am Antrieb auf Tuning-­Teile und verbaut eine komplette SRAM Red AXS: Einwandfreie Schaltung, starke Bremsen, wenig Gewicht. Wahlweise ist das Rad auch mit Shimano Dura-Ace zu haben, in jedem Fall ist das zugehörige Powermeter serienmäßig.

Rahmen und Gabel

BENOTTI Fuoco Carbon Ultra Special Edition No. 1Foto: Matthias Borchers

Das Rahmen-Set der “Ultra”-Variante wird in Deutschland gefertigt, mit einem optimierten Belegungsplan kann Benotti gegenüber der Fertigung in Asien ein besseres Verhältnis von Steifigkeit zu Gewicht erreichen. Mit 787 Gramm (Gabel: 371 Gramm) bricht er keine Rekorde, soll aber ­Belastungen unter 140 Kilogramm Fahrergewicht standhalten. Die ­Lackierung im gebürsteten Silber-­Finish kommt von einem niederländischen Spezialisten und ist eine ­limitierte Edition von 100 Stück, sie soll nur 35 Gramm wiegen.

Laufräder und Reifen

Haro Rivette Carbon Top ShelfFoto: Wolfgang Papp

Die Hakenfelgen werden in Duderstadt gefertigt und mit Carbonspeichen sowie Naben mit Keramiklagern kombiniert. Zusammen mit Conti-Zeitfahrreifen und TPU-Schläuchen wiegt der Satz nur knapp über zwei Kilogramm und überzeugt mit guten Steifigkeiten.

Benotti Fuoco Carbon Ultra: Infos & Note

  • TOUR-Note: 1,6
  • Preis: 10.999 Euro
  • Gewicht Komplettrad: 6,1 Kilo
  • Rahmengrößen: 49, 52, 54, 56, 58 cm (Testgröße gefettet)

Geometrie

  • Sitz-/Ober-/Steuerrohr: 478/540/141 Millimeter
  • Stack/Reach/STR: 562/375 Millimeter/1,50
  • Stack+/Reach+/STR+: 611/570 Millimeter/1,07
  • Radstand/Nachlauf: 985/64 Millimeter

Ausstattung

  • Antrieb/Schaltung: SRAM Red AXS 2x12 (48/35, 10-33 Z.) | Note: 1,0
  • Bremsen: SRAM Red AXS (160/140 Millimeter) | Note: 1,0
  • Reifen: Continental Grand Prix TT 28 mm (eff.: 31 mm) | Note: 1,0
  • Laufräder: ax-lightness Ultra 30C
  • Laufradgewichte: 920/1232 Gramm (v./h.)

Messwerte

  • Gewicht Komplettrad: 6130 g | Note: 2,3
  • Fahrstabilität: 7,04 N/mm | Note: 2,3
  • Komfort Heck: 111 N/mm | Note: 1,7
  • Komfort Front: 82 N/mm | Note: 2,3
  • Antritt/Tretlagersteifigkeit: 49 N/mm | Note: 2,7
tour/benotti-fuoco-carbon-ultra-starken-schwachen_7790e02f8afade3fccc7480b8ac4e3e5Foto: TOUR

Stärken und Schwächen des Benotti Fuoco Carbon Ultra

  • Plus: moderne Optik, solide Anbauteile, keine besondere Fahrergewichtsbeschränkung
  • Minus: Tretlagersteifigkeit nicht auf Top-Niveau

So testet TOUR

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