Alu-Rennräder im TestDas Fuji SL-A 1.3

Julian Schultz

 · 09.09.2023

Fuji SL-A 1.3
Foto: Matthias Borchers
Carbonrenner haben Rennrädern mit Alu-Rahmen längst den Rang abgelaufen – schade eigentlich. TOUR hatte acht aktuelle Modelle im Test. Hier: das Fuji SL-A 1.3.

Fuji SL-A 1.3 - Robuster Partner

Performance oder Komfort? Fuji will sich beim SL-A 1.3 selbst nicht festlegen. Einerseits zählt der US-Hersteller den Alu-Renner zur Kategorie der Wettkampfräder und listet ihn unterhalb des aerodynamisch optimierten Transonic auf. Andererseits unterstreicht der Fahrradbauer mit japanischen Wurzeln die Langstreckentauglichkeit des Modells – und dafür ist das SL-A auch prädestiniert.

Aufgeräumt: die teil­integrierte Zugführung, ­Gabel und Rahmen lassen Platz für richtig breite Reifen – bis zu 35 MillimeterFoto: Matthias BorchersAufgeräumt: die teil­integrierte Zugführung, ­Gabel und Rahmen lassen Platz für richtig breite Reifen – bis zu 35 Millimeter

Durch den langen Radstand läuft das Fuji stoisch geradeaus, das vergleichsweise lange Steuerrohr bringt den Fahrer außerdem in eine aufrechte Sitzposition. Typisch für ein modernes Endurance-Modell ist die große Reifenfreiheit. Mit maximal 35 Millimeter breiten Pneus rollt das Fuji problemlos auch über Schotterwege.

Schon ab Werk sind auf den 30 Millimeter breiten Vittoria-Reifen Gravel-Abstecher möglich – allerdings mit überschaubarem Federkomfort. Speziell am Lenker zeigt sich das SL-A ruppig, da hilft auch das dicke Lenkerband nur bedingt.

Das Fuji SL-A zeigt sich vor allem am Lenker ruppig, da hilft das dicke Lenkerband nur bedingtFoto: Matthias BorchersDas Fuji SL-A zeigt sich vor allem am Lenker ruppig, da hilft das dicke Lenkerband nur bedingt

Fuji SL-A 1.3 - Schwere Anbauteile

Das größte Manko des Alu-Amerikaners ist sein hohes Gewicht. Schon der Rahmen wird dem Anspruch im Modellnamen (SL steht für “super light”) nicht ganz gerecht. Einfache Anbauteile wie die FSA-Kurbel oder die Laufräder der Eigenmarke Oval sowie eine robuste Carbongabel, die bis zu 100 Gramm mehr auf die Waage bringt als die der Konkurrenz, machen das Fuji zum schwersten Rennrad im Test. Weil das SL-A dadurch etwas träge am Gas hängt, wirkt die Einordnung als Wettkampf-Renner zumindest mutig.

Ansonsten ist das Rahmen-Set mit Ösen für Schutzbleche toll verarbeitet, die Schweißnähte unter der knallroten Lackierung ­machen es als Alu-Modell erkennbar. Die US-Amerikaner bieten das SL-A nur in der von uns getesteten Ausstattungsvariante an.

Diese Alu-Rennräder hatte TOUR zudem im Test


Fuji SL-A 1.3 - Details und Bewertung

  • Preis: 2199 Euro
  • Gewicht: 9,8 Kilo
Fuji SL-A 1.3Foto: Matthias BorchersFuji SL-A 1.3
  • Gewicht Rahmen/Gabel/Steuerlager* 1619/525/90 Gramm
  • Rahmengrößen** 47, 51, 54, 56, 58, 61
  • Sitz-/Ober-/Steuerrohr 520/555/175 Millimeter
  • Stack/Reach/STR*** 595/384 Millimeter/1,55
  • Radstand/Nachlauf 1020/57 Millimeter

Ausstattung

  • Antrieb/Schaltung Shimano 105 (2x11; 52/36, 11-34 Z.)
  • Bremsen Shimano 105 (160/160 Millimeter)
  • Laufräder/Reifen (Gewichte)**** Oval 324/Vittoria Zaffiro Pro 30 Millimeter (v./h.: 1538/2186 Gramm)
Stärken und Schwächen vom Fuji SL-A 1.3 in der TOUR-GrafikStärken und Schwächen vom Fuji SL-A 1.3 in der TOUR-Grafik

Stärken: große Reifenfreiheit, Ösen für Schutzbleche

Schwächen: sehr hohes Gesamtgewicht

>> Das Fuji SL-A 1.3 bekommt eine TOUR-Gesamtnote von 2,6


* Gewogene ­Gewichte.

** Herstellerangabe, Testgröße fett.

*** Stack/Reach projiziertes senkrechtes/waagerechtes Maß von Mitte Tretlager bis Oberkante Steuerrohr;

STR (Stack to Reach): 1,36 bedeutet eine sehr gestreckte, 1,60 eine sehr aufrechte Sitzposition.

**** Laufradgewichte inklusive Bereifung, Kassette, Schnellspanner/Steckachsen und ggf. Bremsscheiben.


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