Alu-Rennräder im TestDas Stevens Aspin

Julian Schultz

 · 11.09.2023

Stevens Aspin
Foto: Matthias Borchers
Carbonrenner haben Rennrädern mit Alu-Rahmen längst den Rang abgelaufen – schade eigentlich. TOUR hatte acht aktuelle Modelle im Test. Hier: das Stevens Aspin.

Stevens Aspin - Guter Nischenplatz

Gemessen an aktuellen Maßstäben wirkt das Aspin des Hamburger Fahrradbauers ein ­wenig wie aus der Zeit gefallen. Während die Konkurrenz ihre Alu-Flotte mit Scheibenbremsen bestückt oder Rohrprofile aerodynamisch optimiert, zieht Stevens in hansea­tischer Unbeirrbarkeit sein Ding durch. Zwar war das Aspin zwischenzeitlich als ­Disc-Version erhältlich, seit ein paar Jahren schicken es die Norddeutschen aber wieder ausschließlich mit Felgenbremsen ins Rennen – und besetzen damit erfolgreich eine Nische. Dass der Alu-Renner mit seiner klassischen Anmutung und tollen Verarbeitung nicht zum alten Eisen gehört, zeigt er im Testlabor und auf der Straße.

Klangvoller Name

Das nach dem Pyrenäenpass Col d’Aspin ­benannte Rennrad ist gegenüber den Kandidaten mit Scheibenbremsen konkurrenzlos leicht: Bis zu 1600 Gramm bringt es weniger auf die Waage; neben den Bremsen profitiert es von einem der leichteren Alu-Rahmen in der TOUR-Testhistorie. In Kombination mit der extrem gestreckten Sitzposition richtet sich das Aspin an sportliche Fahrer und eignet sich weniger für Randonneure.

Durch die Felgenbremsen ist die maximale Reifenfreiheit auf 25 Millimeter begrenztFoto: Matthias BorchersDurch die Felgenbremsen ist die maximale Reifenfreiheit auf 25 Millimeter begrenzt

Tribut an die Felgenbremsen ist die geringe Reifenfreiheit, mehr als 25 Millimeter sind nicht drin. Etwas mehr Federkomfort als aus den Reifen lässt sich mit einer Sattelstütze aus Carbon herausholen, die Stevens wie viele weitere Ausstattungsmöglichkeiten im Konfigurator ab einem Komplettradpreis von 1799 Euro anbietet. Als Serienrad ist der von uns getestete Alu-Racer mit Ultegra-Vollausstattung und einfachen Fulcrum-Laufrädern erhältlich. Tuning-Tipp für kleines Geld: Das Lenkerband in Carbon-Optik passt zwar zum sportlichen Charakter des Aspin, bietet aber wenig Grip – vor allem bei Fahrten im Hochsommer.

Diese Alu-Rennräder hatte TOUR zudem im Test


Stevens Aspin - Details und Bewertung

  • Preis: 1999 Euro
  • Gewicht: 8,1 Kilo
Stevens AspinFoto: Matthias BorchersStevens Aspin
  • Gewicht Rahmen/Gabel/Steuerlager* 1.442/443/81 Gramm
  • Rahmengrößen** 50, 52, 54, 56, 58, 60, 62, 64
  • Sitz-/Ober-/Steuerrohr 565/555/156 Millimeter
  • Stack/Reach/STR*** 560/397 Millimeter/1,41
  • Radstand/Nachlauf 990/58 Millimeter

Ausstattung

  • Antrieb/Schaltung Shimano Ultegra (2x11; 50/34, 11-32 Z.)
  • Bremsen Shimano Ultegra
  • Laufräder/Reifen (Gewichte)**** Fulcrum Racing 600/Continental Grand Prix 25 Millimeter (v./h.: 1241/1665 Gramm)
Stärken und Schwächen vom Stevens Aspin in der TOUR-GrafikStärken und Schwächen vom Stevens Aspin in der TOUR-Grafik

Stärken: leichter Alu-Rahmen, Customizing im Konfigurator, acht Größen

Schwächen: wenig Federkomfort

>> Das Stevens Aspin bekommt eine TOUR-Gesamtnote von 2,3 und gehört damit zu den Testsiegern


* Gewogene ­Gewichte.

** Herstellerangabe, Testgröße fett.

*** Stack/Reach projiziertes senkrechtes/waagerechtes Maß von Mitte Tretlager bis Oberkante Steuerrohr;

STR (Stack to Reach): 1,36 bedeutet eine sehr gestreckte, 1,60 eine sehr aufrechte Sitzposition.

**** Laufradgewichte inklusive Bereifung, Kassette, Schnellspanner/Steckachsen und ggf. Bremsscheiben.


Meistgelesen in der Rubrik Rennräder