Schweizer FlitzerDas Scott Addict Gravel 10 im Test

Julian Schultz

 · 12.11.2024

Das Scott Addict Gravel 10
Foto: Scott
Das Scott Addict Gravel war im Segment der renntauglichen Schotterräder zwar kein Vorreiter, andere Hersteller wie 3T, Cervélo oder Ridley waren mit ihren Racebikes etwas früher dran. Trotzdem darf sich Scott auf die Fahne schreiben, mit seiner aktuellen Modellreihe das Speed-Gefühl eines Rennrads kongenial ins Gelände übertragen zu haben.

Und obwohl das Addict Gravel das am längsten angebotene Rad in unserem Test ist, zählt es längst nicht zum alten Eisen. Das bevorzugte Terrain des Scott sind Schotterautobahnen. Hier spielt das verwindungssteife Bike seine extreme Laufruhe aus und liegt bei Top-Speed vertrauenerweckend sicher auf der Piste. An die Dynamik des Top-Modells, das inzwischen als Addict Gravel RC firmiert, kommt das Testrad wegen des höheren Gewichts und der etwas langsameren Reifen nicht ganz heran.

Sportliche Sitzposition, geringer Komfort

Die Sitzposition ist sportlich, andere Hersteller gehen inzwischen aber weiter und setzen auf aggressivere Geometrien. Kritikwürdig ist der geringe Komfort. Sowohl am Lenker als auch im Sattel wird es auf Holperpisten unruhig. Da die Reifenfreiheit bereits ausgereizt ist, bleibt ein Tubeless-Setup mit geringem Luftdruck als Tuning-Maßnahme. Dadurch steuert das Gravelbike aber noch etwas träger um Kurven als ohnehin.

Als einziges Modell ist das Scott mit einer Straßengruppe samt Zweifach-Kurbel ausgestattet. Das Gangspektrum ist damit groß, durch die Untersetzung im kleinsten Gang lassen sich auch steile Anstiege gut bewältigen. Zudem bietet das Addict Gravel 10 dank klassischer Lenker-Vorbau-Kombi viel Spielraum bei der Positionsanpassung. Montagepunkte für feste Schutzbleche wappnen das Gravelbike für Regenfahrten. Zudem lassen sich eine kleine Tasche oder Toolbox an den Rahmen schrauben. Insgesamt halten die Schweizer sechs Ausstattungsvarianten (2599 bis 9999 Euro) vor. Darunter ist auch ein Frauenmodell namens Contessa, das sich durch einen kürzeren Vorbau von den anderen Addict-Modellen unterscheidet.



Scott Addict Gravel 10: Infos & Test-Note

  • Preis: 6599 Euro >> hier erhältlich
  • Gewicht Komplettrad: 8,6 Kilo
  • Rahmengrößen: 49, 52, 54, 56, 58 (Testgröße gefettet)
  • TOUR-Note: 2,0
Das ist das Scott Addict Gravel 10Foto: ScottDas ist das Scott Addict Gravel 10

Geometrie

  • Sitz-/Ober-/Steuerrohr: 515/550/141 Millimeter
  • Stack/Reach/STR: 578/380 Millimeter/1,52
  • Stack+/Reach+/STR+: 635/556 Millimeter/1,14
  • Radstand/Nachlauf: 1030/73 Millimeter

Ausstattung

  • Antrieb/Schaltung: SRAM Force AXS (2x12; 46/33, 10-36 Z.) | Note: 1,0
  • Bremsen: SRAM Force (160/160 mm) | Note: 1,5
  • Reifen: Schwalbe G-One Bite 45 mm (eff.: 43 mm) | Note: 1,0
  • Laufräder: Fulcrum Rapid Red Carbon
  • Laufradgewichte: 1573/1938 Gramm (vorne/hinten)

Vor- und Nachteile

  • Plus: sehr steifes Rahmen-Set, wartungsfreundlich, großes Gangspektrum
  • Minus: hart abgestimmt, relativ schwer

Stärken, Schwächen und weitere Details zum Scott Addict Gravel 10Foto: TOURStärken, Schwächen und weitere Details zum Scott Addict Gravel 10

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