Gravelbikes mit VollausstattungDas Radon Regard im Test

Jens Klötzer

 · 27.11.2024

Gravelbikes mit Vollausstattung: Das Radon Regard im Test
Foto: Matthias Borchers
Das Radon Regard überzeugte im Test mit hochwertigen Komponenten und einem geringen Gewicht - und das alles zu einem echten Spottpreis. Ganz nach dem Motto: Gut und günstig.

Der Versandhändler bietet sein Alu-Gravelbike auch in zwei Full-Equipment-Varianten (1599 und 1799 Euro) an. Die 200 Euro Aufpreis für die von uns getestete Variante sind gut investiertes Geld, denn neben hochwertigeren Shimano-GRX-Schaltkomponenten gibt es auch kräftigere Bremsscheiben sowie einen helleren Frontscheinwerfer von Busch&Müller.

Eine Klingel und ein stabiler Seitenständer zählen zum Lieferumfang, Schutzbleche und Gepäckträger stammen von der Cube-Eigenmarke Acid und sind, bis auf den bei Radon etwas billig wirkenden einfachen Frontscheinwerfer, identisch mit denen des Cube Nuroad FE. Das führt zu den gleichen Kritikpunkten: Auch hier fällt vor allem das hintere Schutzblech kurz aus, und insgesamt sind die Bleche für die Reifenbreite etwas schmal geraten, sodass bei nasser Straße immer etwas Spritzwasser daran vorbeifliegt. Die Position für den Frontscheinwerfer am Lenker finden wir ebenfalls nicht ideal.

Seitenständer sind nicht immer serienmäßig, montieren lassen sie sich aber an allen Modellen.Foto: Matthias BorchersSeitenständer sind nicht immer serienmäßig, montieren lassen sie sich aber an allen Modellen.

Radon Regard: Konkurrenzlos leicht

Viele Pluspunkte sammelt das Radon mit dem Rahmen-Set, das zu den leichtesten auf dem Markt gehört. Der leichte Alu-Rahmen und die Vollcarbongabel spülen das Modell trotz des günstigen Preises auf Platz eins in der Gewichtswertung, sogar knapp vor dem deutlich teureren Rose. Dass der Rahmen mit seinen einfachen Formen, runder Sattelstütze, klassischem Ahead-Vorbau und den außen verlegten Leitungen etwas aus der Zeit gefallen wirkt, muss kein Nachteil sein. So ist das Rad deutlich leichter zu warten und einzustellen als die integrierten Lösungen bei Bergamont und Rose – Vorbaulänge und Lenkerhöhe lassen sich hier mit wenigen Handgriffen ändern.

Die Rahmengeometrie bringt den Fahrer allerdings schon in der Grundeinstellung in eine betont aufrechte Sitzposition; eine wirklich sportliche, rennradähnliche Haltung lässt auch dieses Rad nicht zu. Einmal in Fahrt, überzeugt das Regard mit stoischem Geradeauslauf und erfordert auch auf ruppigem Terrain wenig Konzentration. Wendige Fahrmanöver sind dagegen nicht seine Stärke. Die grobstolligen Conti-Reifen bieten viel Komfort und Grip auf losem Untergrund, rollen aber auf Asphalt zäher ab als die bei anderen Bikes meist verbaute Konkurrenz von Schwalbe mit weniger Profil.


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Radon Regard: Infos & Test-Note

  • Preis: 1799 Euro
  • Gewicht Komplettrad: 11,7 Kilo
  • Rahmengrößen: 50, 53, 56, 58, 61 (Testgröße gefettet)
  • TOUR-Note: 2,3 (TOUR-Testsieger)
Das ist das Radon RegardFoto: Matthias BorchersDas ist das Radon Regard

Geometrie

  • Sitz-/Ober-/Steuerrohr: 494/555/165 Millimeter
  • Stack/Reach/STR: 612/376 Millimeter/1,63
  • Stack+/Reach+/STR+: 665/545 Millimeter/1,22
  • Radstand/Nachlauf: 1045/72 Millimeter

Ausstattung

  • Antrieb/Schaltung: Shimano GRX 600/810 (2x11; 46/30, 11-34 Z.) | Note: 2,0
  • Bremsen: Shimano GRX 400 (160/160 mm) | Note: 2,5
  • Reifen: Continental Terra Trail 40 mm (eff.: 41 mm) | Note: 2,0
  • Laufräder/Dyn.: Alexrims GX 26/Shutter Precision PL-7
  • Laufradgewichte: 1964/2289 Gramm (vorne/hinten)

Vor- und Nachteile

  • Plus: leichtes Rahmen-Set, günstiger Preis, wartungsfreundlicher Aufbau
  • Minus: schmale Schutzbleche

Stärken, Schwächen und weitere Details des Radon RegardFoto: TOURStärken, Schwächen und weitere Details des Radon Regard

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