Das Machete RX soll in der Firmengeschichte der ZEG-Eigenmarke einen Wendepunkt in der Produktstrategie einnehmen. Fokussierten sich die Kölner bislang auf alltags- und abenteuertaugliche Modelle, wird das Portfolio nun erstmals um ein Gravelbike für den Renneinsatz ergänzt. Die Race-Version wurde dabei anlässlich zweier Jubiläen entwickelt: Vor 10 Jahren präsentierte Bulls mit dem Grinder erstmals ein Geländerad mit gebogenem Lenker, vor 60 Jahren wurde der Grundstein für die Zweirad-Einkaufs-Genossenschaft (ZEG) gelegt.
Bulls feiert den doppelten Geburtstag vorerst mit einem (Basis-)Modell: das Machete RX1. Das Rahmen-Set aus Carbon präsentiert sich reduzierter als das Chassis des ebenfalls neuen Grinder 3. Demnach wurde die Anzahl der Montagepunkte für Gepäck reduziert, zudem verzichtet die Neuheit auf Gewindeösen für Schutzbleche und einen Kabelkanal für einen Nabendynamo. Die Hausmarke des Fachhandels-Einkaufsverbands will dadurch Gewicht sparen. Einzelgewichte für Rahmen und Gabel sind nicht bekannt, für das Basismodell in Rahmengröße M mit einfachen Komponenten nennt Bulls ein Komplettradgewicht von 9,8 Kilogramm.
Auch bei der Geometrie orientiert sich das Machete RX an vergleichbaren Race-Modellen. Im Vergleich zum bisherigen Machete zeichnet das Jubiläumsbike ein längerer Reach (tatsächliche Rahmenlänge) und kürzerer Stack (tatsächliche Rahmenhöhe) aus. Fahrerin oder Fahrer werden dadurch in eine relativ gestreckte Sitzposition gebracht. Für Rahmengröße M ergibt sich ein STR-Quotient von 1,44. Ein langer Radstand (1.030 Millimeter) und relativ flacher Lenkwinkel (72 Grad) deuten auf ein gutmütiges Fahrverhalten mit solidem Geradeauslauf hin.
Für den nötigen Federkomfort sollen speziell die ab Werk montierten Tubeless-Reifen von Schwalbe mit 45 Millimetern sorgen. Optional lässt sich das Machete RX mit bis zu 50-Millimeter-Schlappen noch komfortabler abstimmen. Im Rahmen des Basismodells steckt eine Alu-Sattelstütze im 27,2-Standardmaß. Der Lenker mit weit ausgestellten Enden (20 Grad Flare) ist ebenfalls aus dem langlebigen Werkstoff gefertigt. Wie Bulls mitteilt, hat die Neuheit bereits seine Rennpremiere hinter sich: Der dreimalige MTB-Weltmeister Alban Lakata testete die Plattform bereits in der Gravel World Series des Radsport-Weltverbands UCI.
Das Machete RX wird künftig in drei Ausstattungsvarianten erhältlich sein. Den Anfang macht das RX1 ab Ende November mit mechanischer Shimano 1x12-GRX und einfachen Alu-Laufrädern - zu einem Jubiläumspreis, so Bulls, von 1.999 Euro (>> hier erhältlich). Die Modellserie wird Anfang 2026 um zwei weitere Varianten mit elektronischen 1x13-Schaltungen von SRAM erweitert. Das RX2 (3.999 Euro) wechselt die Gänge mit der Rival XPLR AXS, ans RX3 (4.999 Euro) wird die Force XPLR AXS geschraubt sein. Dem Top-Modell spendiert Bulls außerdem einen Laufradsatz aus Carbon von Mavic. Genauere Spezifikationen zu Gewichten, Komponenten oder Übersetzungen der beiden Nachzügler teilten die Kölner bislang nicht mit.