Die Niederländer setzen beim Colmaro auf ein Rahmenset, das für verschiedene Fahrräder geeignet ist, selbst mit unterschiedlichen Radgrößen von 26 und 28 Zoll. Bei der Gravelversion des Bikes finden wir die einzigen 26-Zoll-Räder zusammen mit den breitesten Reifen im Feld. In Kombination mit dem Sattel, der weiter hinten positioniert ist und der schrägen und zweigeteilten Sattelstütze sitzt man äußerst bequem und fast luxuriös, obwohl die Messwerte des Rahmens nur durchschnittlich sind. Durch das Gewichtsschwerpunkt auf dem Hinterrad rollt das Vorderrad leichter; dies führt zu etwas weniger Kontrolle in schwierigen Kurven, entlastet jedoch die Arme und den Rumpf.
Die Haltung auf dem Koga Colmaro Extreme ist sehr komfortabel für lange Strecken. Dies liegt unter anderem an dem mehrfach geschwungenen Lenkerbügel, der es ermöglicht, die Hände fast 22 cm voneinander entfernt zu halten. Dadurch kann man entspannt fahren oder sich bei starkem Gegenwind in eine aerodynamische Position begeben. Mit der 2-fach-Kurbel kann man bis zu einer Geschwindigkeit von knapp 50 km/h mittreten und bergauf gibt es eine zusätzliche Untersetzung.
Hier wird das Fehlen eines zwölften Ritzels kaum bemerkt. Das Hauptgewicht des Fahrrads liegt in seinem hydrogeformten Aluminiumrahmen mit geschliffenen und korrosionsgeschützten Nähten. Dies verleiht dem Fahrrad eine hohe Steifigkeit in allen Richtungen, sodass das maximale Systemgewicht von 120 Kilogramm problemlos ausgereizt werden kann. Je nach Verteilung der Last könnte jedoch die Geradeauslaufstabilität etwas beeinträchtigt sein. Insgesamt ist es ein ausgezeichnetes Bike-Packing-Fahrrad.
Das Konzept mit kleineren Felgen und dicken Reifen ist mutig, aber geht auf. Der Gesamtkomfort ist super und die Komponenten für entspanntes, langes Fahren auf jedem Untergrund sind gut gewählt. Für Radreisen so was wie der Preistipp, fehlen dem Colmaro aber die Spitzigkeit und Ausbalanciertheit als Top-Allrounder.