Die besten GravelbikesBest of test 2025

Jens Klötzer

 · 31.12.2025

Die besten Gravelbikes: Best of test 2025Foto: Georg Grieshaber
Mehr als zehn Jahre sind es bereits, die Gravelbikes unseren Redaktionsalltag bereichern. Runter von der Straße, rein in die Wildnis: Auch für uns sind die Test-Ausflüge auf Wiesen- und Waldwege immer wieder eine willkommene Abwechslung. Bei besonders sportlich ausgelegten Exemplaren kommt oft sogar mehr Fahrspaß auf als mit den teuersten Straßenrennrädern. Das Rad rutscht und springt und muss in physikalischen Grenzbereichen stets unter Kontrolle gehalten werden. Mit einem leichten Rad ist das Teil des Vergnügens und oft pure Freude, mit einem schweren wird es eher anstrengend. Beim Graveln spürt man das Gewicht nicht nur am Berg, sondern ständig. Vielleicht liegt der prägende Eindruck rennorientierter Exemplare auch darin begründet, dass es ein seltenes Vergnügen ist, Gravelbikes um oder gar unter acht Kilo fahren zu können.

Gravelbikes sind zu einem festen Bestandteil der TOUR-Tests geworden. Etwa ein Drittel der Testräder, die in unsere Redaktion kommen, sind mittlerweile mit Stollenreifen ausgestattet. Im Jahr 2025 stachen drei Modelle besonders heraus, die wir hier im Best of test vorstellen.



Geringes Gewicht wird wichtiger

Bikes dieser Gewichtsklasse kann man noch an einer Hand abzählen. In diesem Jahr konnten wir gleich dreimal dieses Erlebnis genießen und eine Eins vor dem Komma vergeben. Das Specialized Crux gibt es schon ein paar Jahre, es rief uns dieses Fahrgefühl aber nach längerer Zeit mal wieder in Erinnerung. Nicht viel schwerer, aber deutlich günstiger, konnte auch das neue Grix.3 von Storck voll überzeugen. Die Top-Version des neuen SuperX von Cannondale soll ähnlich leicht sein; die nur halb so teure Testversion bereitete uns aber schon enormen Spaß, begeisterte dazu mit exzellentem Komfort und konnte mit dieser Kombination direkt die bisherige Bestnote abräumen. Wäre nicht schlecht, wenn diese Entwicklung zum Trend werden könnte.

Platz 3: Specialized S-Works Crux

Specialized S-Works CruxFoto: Georg GrieshaberSpecialized S-Works Crux

Das S-Works Crux ein technischer Leckerbissen, der den Reiz eines schnellen Straßenrads ins Gelände überträgt und mit dem es sich vorzüglich über die Schotterpiste jagen lässt. Der krasse Leichtbau fordert Kompromisse; die Optik wirkt konservativ, und es gibt keine Optionen zur Gepäckmitnahme in Form von Gewindeösen. Die Steifigkeitswerte reichen nicht an die Fabelwerte eines Tarmac heran und auch sonderlich komfortabel ist es nicht, das müssen dann die breiten Reifen richten. Doch das alles lässt sich gut verschmerzen, denn so spielerisch wie mit dem Crux kurvt es sich mit keinem anderen Renner durchs Unterholz: 7,1 Kilo sind schlicht und ergreifend konkurrenzlos. Das gilt leider auch fürden Preis, der bei 13.000 Euro liegt.

Meistgelesene Artikel

1

2

3

  • Gewicht: 7,1 Kilogramm
  • Preis: 13.000 Euro
  • TOUR-Note: 1,8
Wie gefällt Ihnen dieser Artikel?

Platz 2: Storck Grix.3

Storck Grix.3Foto: Wolfgang PappStorck Grix.3

Neben dem sündhaft teuren Specialized Crux rollte das neue Storck Grix.3 mit 7,4 Kilo als zweitleichtestes Gravelbike der Testgeschichte in die Redaktion. Dabei wäre sogar noch Luft nach oben: Mit einer (noch) hochwertigeren Schaltgruppe könnte es bis auf wenige Gramm an den Rekordhalter heranrücken, wäre aber 5.000 Euro günstiger. Auch Geometrie und Fahrverhalten stechen aus der Masse der Geländerenner hervor, mit viel Sattelüberhöhung und ausgesprochen wendigem Fahrverhalten erinnert das Gesamtkonzept fast an einen Wettkampf-Crosser. Vor allem die leichten Laufräder mit Carbonspeichen prägen das lebendige Fahrverhalten. Dank vieler Ösen für Schutzbleche und Gepäck muss man auf Funktionalität nicht verzichten.

  • Gewicht: 7,4 Kilogramm
  • Peis: 6799 Euro
  • TOUR-Note: 1,7

​Platz 1: Cannondale SuperX

[[Image]]

Cannondale SuperXFoto: Matthias Borchers[[Image]] Cannondale SuperX

Auf den ersten Blick ist das SuperX eine Breitreifen-Kopie des Straßenrenners SuperSix Evo. Das soll aerodynamische Vorteile bringen, vor allem aber wirkt der Gravel-Racer äußerst elegant. Am meisten überzeugt uns allerdings nicht der rennmäßige Charakter, sondern der enorme Federkomfort. Nur wenige Racebikes bügeln Unebenheiten noch besser glatt als das Cannondale. Durch den langen Radstand, viel Gabelnachlauf und flachen Lenkwinkel ist das Rad prädestiniert für lange Gravelrennen à la Unbound: Nichts für winklige Cyclocross-Kurse, aber auf Schotterautobahnen ist es eine wahre Wonne. Die Top-Version drückt das Gewicht wie erwähnt noch deutlich – die US-Amerikaner bauen damit wohl das nach Noten derzeit beste Gravelbike.

  • Gewicht: 8,4 Kilogramm
  • Preis: 6899 Euro
  • TOUR-Note: 1,6

Meistgelesen in der Rubrik Rennräder