Die Strecke wird immer weiter verfeinert, Campingplätze, Hotels und andere Übernachtungsspots sind eingeplant. Doch das ist alles nebensächlich, denn der wohl wichtigste Ausrüstungsgegenstand einer Bikepacking-Tour ist das Rad und die passende Sitzposition. Mehr erfährst du in diesem Artikel.
>> Die Packliste für die Bikepacking-Tour (kommt bald)
Im Gravelbereich ist Rocky Mountain noch relativ neu, Mountainbikes entwickelt die kanadische Fahrradmarke schon seit 1981. Das erste Solo, so heißt das Gravelbike von Rocky Mountain, erblickte 2021 das Licht der Welt. Seitdem hat sich einiges getan. 2021 startete Rocky Mountain mit einem Alu-Modell, mittlerweile gibt es auch Varianten aus Carbon, wie auch das Solo C50, welches auch das Abenteuergefährt für den Deutschland-Trail wird.
Das Rocky Mountain Solo bietet Platz für bis zu 50 Millimeter breite Reifen, das bedeutet 2,0”. Für den Deutschland-Trail Gravel-Edition wurden 45 Millimeter breite Maxxis Reaver montiert, einen schnellen Allrounder. Die Gravelreifen Reaver sind ideal für trockene Bedingungen - mal sehen, ob das eine gute Wahl war bei dem regnerischen Sommer dieses Jahr. Bei Maxxis gibt es eine Übersicht über das Gravelreifen-Sortiment.
Ursprünglich war das Solo mit einem Alu-Laufradsatz von WTB ausgestattet. Lilienthal hat als Partner vom Deutschland-Trail einen Laufradsatz zusammengestellt. Das kleine Unternehmen aus Braunschweig bietet Laufräder für den Offroad-Bereich, die Felgen sind made in Germany und die Laufräder werden selbstverständlich auch hier zusammengebaut. Dabei können die Laufräder individuell zusammengestellt werden. Für das anstehende Gravel-Abenteuer ist die Felge der Wahl selbstverständlich die Lilienthal-Gravelfelge: Lilienthal GX. Das Felgeninnenmaß beträgt 25 Millimeter und ist 35 Millimeter hoch. Breite Felgenhörner sollen vor Snakebites schützen. Eine Besonderheit ist das hohe maximale Systemgewicht von 140 Kilo, oft ist schon bei 110 Kilo Schluss. Wer will, kann sich die Felgen auch farblich anpassen lassen und das mit bunten Speichen, -nippeln und/oder Naben kombinieren. So wird der Laufradsatz wahrlich zum Unikat. Ich habe mich für Pirope Speichen entschieden und die Farbwahl den Laufradbauern überlassen. So ist es ein Mix aus schwarzen und goldenen Textil-Speichen geworden.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen - nicht nur optisch, auch auf der Waage. Das Vorderrad ist über 500 Gramm leichter als sein Vorgänger. Rund ein Kilo leichter ist also der neue Laufradsatz, der für knapp 2500 Euro zu haben ist. Mehr Informationen zu den Lilienthal-Gravel-Laufrädern gibt es bei lilienthal.bike.
Das Gravelbike kommt mit einem 42er Kettenblatt und einer 11-44er Kassette. Das bedeutet, die leichteste Übersetzung beträgt 42:44, was ein Übersetzungsverhältnis von 0,95 ergibt. Für manch einen Gravelbiker mag das eine passende Übersetzung sein. Für mich nicht, insbesondere dann nicht, wenn ich mit Gepäck unterwegs bin und auch Berge erklimmen will. Kurzerhand habe ich ein 38er Kettenblatt installiert.
Mit SQlab konnten wir Ergonomie-Spezialisten als Partner für den Deutschland-Trail gewinnen. Knapp vier Wochen bevor der Startschuss für den Deutschland-Trail fällt, war Sandra bei Uli Plaumann von SQlab zum Bikefitting. Da wurde nicht nur das Rad passend eingestellt, sondern auch ein paar Teile getauscht. Statt dem 42 Zentimeter breiten Lenker gab es einen 40 Zentimeter breiten Gravellenker von SQlab, der nochmal eine extra Portion Komfort bietet. Der Lenker 614, bei SQlab muss man mit Zahlen jonglieren, greift auf die ergonomischen Konzepte Frontsweep, eckige Griffläche und maximierte Auflagefläche des 312R zurück. Durch den Rise von 25 Millimetern führt er zu einer etwas aufrechteren Sitzposition und somit zu einer etwas entspannteren Sitzposition, was gerade auf langen Strecken vorteilhaft ist. 14 Grad Flare, also nach außen gestellte Drops, geben mehr Kontrolle.