Corratec Allroad C2Super Allrounder auf festem Terrain im Test

Timo Dillenberger

 · 02.06.2024

Corratec Allroad C2: Super Allrounder auf festem Terrain im TestFoto: Matthias Borchers
Corratec Allroad C2
Das Corratec Allroad C2 hat einen etwas irreführenden Namen, da das Gravelbike im groben Gelände an seine Grenzen stößt. Auf festen Wegen gibt es jedoch kaum Kritikpunkte.

Vorweg: Der Allroad hat kürzlich ein Modellupdate erhalten. Das 2024er-Modell wird ohne zusätzliche Kosten mit Shimanos GRX820-Gruppe geliefert. Durch die 2-fach-Kurbel ist das zusätzliche Ritzel bei diesem Upgrade weniger wichtig. Die verbesserten Bremsen erfordern weniger Kraftaufwand und sind somit ein Vorteil. Die Endurance-Geometrie bleibt unverändert, was zu einer halb-sportlichen Sitzposition führt, ähnlich wie beim Merida Silex 700.

Corratec Allroad C2: Sitzwinkel sorgt für Komfort

Das Gewicht des Fahrrads ist neutral bis leicht hecklastig und der Sitzwinkel von 73,5 Grad sorgt für angenehmen Komfort. Im Gegensatz dazu sieht es am Lenker des Corratec Allroad C2 anders aus. Ähnlich wie beim Bulls Machete sollte man die Arme offroad nie gestreckt halten, sondern eine Linie zwischen Vorderradnabe, Griffen, Schultern und Kopf bilden.

Selbst während der Fahrt lassen sich an den Schaltzügen des Corratec Allroad C2 Feineinstellungen vornehmen. An den Bremsleitungen sind Kupplungen zur schnellen Demontage verbaut.Foto: Matthias BorchersSelbst während der Fahrt lassen sich an den Schaltzügen des Corratec Allroad C2 Feineinstellungen vornehmen. An den Bremsleitungen sind Kupplungen zur schnellen Demontage verbaut.

Das ist bedauerlich, denn das Fahrverhalten des Fahrrads ist so sanft und ausgewogen, dass selbst Gravel-Anfänger damit gut zurechtkommen sollten. Bei genauerer Betrachtung der Übersetzungsmöglichkeiten und Reifenwahl wird deutlich: Das Vollcarbonrad ist wahrscheinlich nicht für anspruchsvolle Trails und Rampen konzipiert. Obwohl es über 22 Gänge verfügt, sind weder der kleinste noch der größte Gang extrem übersetzt. Die Abstufungen sind dafür fein, ebenso wie die eher schmalen Reifen. Wenn man besonders ruppiges Terrain außer Acht lässt, bleiben nur noch die günstigen Bremsscheiben und der weit ausgestellte Lenker als echte Kritikpunkte übrig: Die Handpositionierung ist zu innenrotiert und der lange Schaltweg am linken Hebel ohne Umgreifen kaum machbar. Mit einem weicheren Lenker mit weniger Flare wär das Fahrrad sicher unter den Top 3 gelandet.

Beim Allroad passt vieles zusammen. Es rollt dank Reifen, Übersetzung und gemäßigter Position einfach richtig gut, auf festen Wegen fühlt man sich auch länger wohl. Je ruppiger es wird, desto mehr büßt es davon ein, da hilft auch wenig Luftdruck nicht. Ein eher zivilisierter Top-Allrounder sozusagen.

Mehr Gravelbikes aus dem Test

Das Corratec Allroad C2 im Detail

  • Preis: 2999 Euro
  • Gewicht Komplettrad: 9,72 Kilo
  • Rahmengrößen: 47 / 49 / 52 / 54 / 56 / 58 cm (Testgröße gefettet)
  • Note: 2,2
Corratec Allroad C2Foto: Matthias BorchersCorratec Allroad C2

Ausstattung des Gravelbikes

  • Bremsen: Shimano GRX 810 (160/160 mm) | Note: 1,5
  • Antrieb/Schaltung: Shimano GRX 810 (2 x 11; 48/31, 11–34 Z.) | Note: 2,5
  • Reifen: Schwalbe G-One Allround 45-622 (eff.: 38,5 mm) | Note: 1,5
  • Laufräder: Zzyzx Systemlaufräder
  • Laufradgewichte: 1774 / 2361 Gramm (vorne/hinten)

Geometrie des Corratec Allroad C2

  • Sitz-/Ober-/Steuerrohr: 500 / 550 / 155,9 Millimeter
  • Radstand/Nachlauf: 1040 / 69,9 Millimeter
  • Stack/Reach/STR: 593 / 373 Millimeter / 1,59
  • Stack+/Reach+/STR+: 647 / 565 Millimeter / 1,145

Stärken, Schwächen und weitere Details des Corratec Allroad C2Foto: MYBIKEStärken, Schwächen und weitere Details des Corratec Allroad C2

Vor- und Nachteile

  • Plus: gute Übersetzungen, harmonische Ausstattung, leichtes Handling
  • Minus: günstige Bremsscheiben, kurze Gewährleistung, weiter Lenkerflare

Meistgelesen in der Rubrik Rennräder