Bulls MacheteMit Vollspeed durch den Wald graveln

Timo Dillenberger

 · 31.05.2024

Bulls Machete: Mit Vollspeed durch den Wald gravelnFoto: Matthias Borchers
Bulls Machete
Das Bulls Machete ist speziell für sportliches Fahren konzipiert. Es zeichnet sich durch beeindruckende Beschleunigung und Agilität aus, während der Komfort noch verbessert werden könnte. Ein Gravelbike für schnelle Runden.

Von ZEG, dem Mutterkonzern, erwartet man eher Massenkonformität als ein Rad wie das Bulls Machete. Dieses geht in einigen Punkten an Extreme in seiner Klasse und ist unter den Gravelbikes bestimmt kein Allrounder. Obwohl das Oberrohr nicht besonders kurz ist, sind die Stack-to-Reach-Werte weit auf der komfortablen Seite. Das Gewicht liegt tendenziell eher auf dem Hinterrad, was durch den flachen Sattelrohrwinkel erklärt werden könnte.

Bulls Machete: Viel Zug auf dem Vorderrad

Dennoch fühlt sich das Bulls Machete überhaupt nicht so an! Der Fahreindruck passt besser zu den Daten eines Conway - viel Zug auf dem Vorderrad und sportlich fast schon aggressiv. Die hauseigenen Laufräder sind sehr leicht und der Rahmen ziemlich verwindungssteif, weshalb Beschleunigung und enge Kurven sehr agil sind.

So weit wie beim Machete ragt sonst kein Hinterrad in den Rahmen hinein. Die winklig angesetzten Streben lassen das an sich steife Carbon des Hinterbaus minimal federn.Foto: Matthias BorchersSo weit wie beim Machete ragt sonst kein Hinterrad in den Rahmen hinein. Die winklig angesetzten Streben lassen das an sich steife Carbon des Hinterbaus minimal federn.

Nachteilig sind die Komfortwerte des Rads. Der Hinterbau kann die harte Carbonstruktur teilweise ausgleichen, da er über waagerechte Ansätze am Hauptrahmen verfügt und eine lange, etwas flacher verlaufende Sattelstütze hat. Jedoch ist es ratsam, die Arme am Lenker leicht gebeugt zu halten, da Unebenheiten sonst stark spürbar sind. Das hyperagile Handling und dieser Aspekt machen das Rad eher für erfahrene Fahrer geeignet, die sich auch besser mit dem Schaltkonzept der neuen SRAM Apex 12-fach auskennen. Das Setup dieser Schaltung ermöglicht jedoch nicht das Erreichen der höchsten Geschwindigkeit im Vergleich zu anderen Rädern - schade für ein so leistungsstarkes Rad, aber dies kann leicht geändert werden. Es ist auch bedauerlich um die vielen schönen Gewindeösen am Radrahmen, denn aufgrund der extremen Lenkerposition ist das Rad vor allem für lange Touren und Offroad-Fahrten nicht ideal.

Durch seinen kurzen und vorn tiefen Rahmen und die zu kleinen Gänge gehen dem Rad viele Allroundqualitäten verloren. Um sich nach Feierabend zwei Stunden mit Vollspeed im Wald auszutoben, gehört die supersteife Machete aber zu unseren Favoriten.

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Das Bulls Machete im Detail

  • Preis: 2799 Euro
  • Rahmengrößen: S / M / L / XL (Testgröße gefettet)
  • Gewicht Komplettrad: 9,7 Kilo
  • Note: 2,5
Bulls MacheteFoto: Matthias BorchersBulls Machete

Geometrie

  • Sitz-/Ober-/Steuerrohr: 470 / 575 / 161,2 Millimeter
  • Radstand/Nachlauf: 1040 / 75,5 Millimeter
  • Stack/Reach/STR: 623 / 389 Millimeter / 1,602
  • Stack+/Reach+/STR+: 677 / 549 Millimeter / 1,233

Ausstattung des Bulls Machete

  • Bremsen: SRAM Apex (160/160 mm) | Note: 1,5
  • Antrieb/Schaltung: SRAM Apex (1 x 12; 38, 11–44 Z.) | Note: 3,0
  • Reifen: Schwalbe G-One R 45-622 (eff.: 43,5 mm) | Note: 1,0
  • Laufräder: Bulls XC 21 Evo
  • Laufradgewichte: 1705 / 2283 Gramm (vorne/hinten)

Stärken, Schwächen und weitere Details des Bulls Machete.Foto: MYBIKEStärken, Schwächen und weitere Details des Bulls Machete.

Vor- und Nachteile des Gravelbikes

  • Plus: knackige Lenkung, dynamische Beschleunigung, ergonomischer Lenker
  • Minus: extreme Geometrie, knappe Gewährleistung, zu kleine Gänge

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