Das Ridley Grifn vereint die Eigenschaften des langstreckentauglichen Fenix und des geländegängigen Kanzo aus dem Hause des belgischen Herstellers. Durch das relativ niedrige Gesamtgewicht reagiert das Ridley direkt im Antritt, durch den langen Radstand liegt das Carbonmodell satt auf Asphalt und Schotter. Im Gelände profitiert das Grifn, dessen Modellname an den mythischen Greif (engl.: grifin) angelehnt ist, vor allem von den hochwertigen Reifen.
Serienmäßig sind zwar nominell „nur“ 32 Millimeter breite Pneus aufgezogen, in der Realität wölben sich diese aber auf fast 35 Millimeter über die Carbonfelgen. Maximal passen 38-Millimeter-Reifen durch Rahmen und Gabel. Im „Gravelbike-Modus“ haben Schutzbleche jedoch keinen Platz mehr, damit lässt sich das Grifn nur im Serienzustand nachrüsten. Der ermittelte STR-Quotient als Kennzahl für die Sitzposition täuscht ein wenig, da man durch den relativ langen Vorbau etwas gestreckter im Sattel sitzt.
Die aerodynamisch optimierte Lenkereinheit greift sich gut, für die Montage einer Lenkertasche sind zudem keine Leitungen im Weg – selbst mit der nachrüstbaren Dynamo-Beleuchtung nicht. Allerdings fällt durch die Systemintegration der Wartungsaufwand vergleichsweise hoch aus.
Stärken: niedriges Gesamtgewicht, hochwertige Serienreifen
Schwächen: relativ teuer, vergleichsweise hoher Wartungsaufwand
>> Das Ridley bekommt eine TOUR-Gesamtnote von 2,0 und gehört damit zu den Testsiegern.
*Gewogene Gewichte
**Herstellerangabe, Testgröße fett.
***Stack/Reach projiziertes senkrechtes/waagerechtes Maß von Mitte Tretlager bis Oberkante Steuerrohr;
STR (Stack to Reach): 1,36 bedeutet eine sehr gestreckte, 1,60 eine sehr aufrechte Sitzposition.
****Laufradgewichte inklusive Bereifung, Kassette, Schnellspanner/Steckachsen und ggf. Bremsscheiben.