Das Colmaro Allroad konnte schon 2017 als puristisches und sportives Gravelbike im TOUR-Test Akzente setzen. Sechs Jahre später hat sich das Rad nur in Details verändert, dazu gehören ein etwas längerer Radstand und eine elegant ins Oberrohr integrierte Stützenklemmung. Geblieben ist der hübsch designte, klassisch anmutende Aluminiumrahmen – und damit auch das an ein Cyclocrossrad angelehnte, wendige Lenkverhalten. Mit dem langen Vorbau und dem weit nach vorn gezogenen Lenker sitzt man sportlicher, als man es auf dem Rahmen müsste. Für den Einsatz auf eher festem Geläuf spricht die Reifenfreiheit von maximal 35 Millimetern, die von den profillosen Serienpneus schon ausgereizt wird.
Mit diesem Charakter wäre das Koga das ideale Rad für Straßensportler, die gelegentlich mal in den Wald abbiegen wollen – wäre da nicht die Schaltung. Dass das Elfgang-Getriebe mit einer 11-42-Kassette keine Untersetzung im kleinsten Gang bietet, ist für halbwegs trainierte Fahrer noch verschmerzbar. Die recht großen Sprünge zwischen den elf Gängen könnten Fahrer, die das fein abgestufte Getriebe eines Rennrades gewohnt sind, aber stören. Der SRAM-Schalthebel funktioniert simpel und klaglos, wirkt aber angesichts der Konkurrenz anachronistisch.
Stärken: fahrstabiles Rahmen-Set, wartungsfreundlich, lebenslange Garantie
Schwächen: eingeschränktes Übersetzungsspektrum, wenig Reifenfreiheit, nur fünf Größen
>> Das Koga bekommt eine TOUR-Gesamtnote von 2,5
*Gewogene Gewichte
**Herstellerangabe, Testgröße fett.
***Stack/Reach projiziertes senkrechtes/waagerechtes Maß von Mitte Tretlager bis Oberkante Steuerrohr;
STR (Stack to Reach): 1,36 bedeutet eine sehr gestreckte, 1,60 eine sehr aufrechte Sitzposition.
****Laufradgewichte inklusive Bereifung, Kassette, Schnellspanner/Steckachsen und ggf. Bremsscheiben.