Das Urteil unserer Testfahrer fällt eindeutig aus: Das Krypton gibt einen treuen Begleiter für die Langstrecke ab. Trotz der vergleichsweise sportlichen Sitzposition zeichnet dafür vor allem das komfortable und spurtreue Fahrwerk des Argon 18 verantwortlich. Die Rahmenkonstruktion erinnert an das Giant Revolt, dessen Chassis ebenfalls relativ weich ausfällt und damit viel Flex bietet. Für Fahrten im Gelände ein Vorteil. Auf asphaltierten Wegen, auf denen sich ein Allroadbike weiterhin am wohlsten fühlt, wäre eine verwindungssteifere Basis jedoch wünschenswert.
Erst grobes Terrain stellt das Krypton vor Probleme, da die Kanadier serienmäßig schmale und profillose Reifen aufziehen, die in Kurven wenig Traktion bieten. Mit bis zu 40 Millimeter breiten Pneus lässt sich aber je nach Einsatzzweck nachjustieren. Als Alleinstellungsmerkmal in unserem Testfeld integriert Argon 18 ein Staufach inklusive Nylontasche ins Unterrohr. Trotz der teilweisen Integration lässt sich die Alu-Lenker-Vorbau-Kombi simpel in der Höhe verstellen. Die bergtaugliche Übersetzung rundet den Gesamteindruck als sehr zugängliches und damit auch einsteigerfreundliches Allroad-Modell ab – wenn da nicht das Preisschild wäre.
Stärken: sehr guter Federkomfort, Staufach im Unterrohr, wartungsarm
Schwächen: hoher Preis, geringe Fahrstabilität für schwere Fahrer
>> Das Argon bekommt eine TOUR-Gesamtnote von 2,2
*Gewogene Gewichte
**Herstellerangabe, Testgröße fett.
***Stack/Reach projiziertes senkrechtes/waagerechtes Maß von Mitte Tretlager bis Oberkante Steuerrohr;
STR (Stack to Reach): 1,36 bedeutet eine sehr gestreckte, 1,60 eine sehr aufrechte Sitzposition.
****Laufradgewichte inklusive Bereifung, Kassette, Schnellspanner/Steckachsen und ggf. Bremsscheiben.