Im etwas unübersichtlichen Portfolio des italienischen Fahrradbauers nimmt das Extrema den Platz zwischen dem schnellen Racemax und dem abenteuertauglichen Ultra ein. Highlight ist der Carbonrahmen bzw. dessen innovative Fertigung im Stammwerk in Presezzo. Im Gegensatz zu asiatischen Manufakturen nutzt 3T das sogenannte RTM-Verfahren (Resin Transfer Molding). Bei einem Werksbesuch bei 3T konnte sich TOUR die “italienische Küche” bereits genauer anschauen.
Auch das Racemax wird in Norditalien gefertigt. Im Gegensatz zum prototypischen Race-Gravelbike legt das Extrema den Fokus aber auf den Fahrkomfort. Davon zeugen vor allem eine etwas aufrechtere Sitzposition, wobei 3T keine Angaben zur Rahmengeometrie machte, und die riesige Reifenfreiheit. Mit 29-Zoll-Reifen sind bis zu 57 Millimeter breite Walzen möglich, ab Werk rollen die drei Ausstattungsvarianten des Extrema auf 50 Millimeter breiten MTB-Pneus von Continental.
Die Italiener werben zudem damit, dass der Carbonrahmen eine Sattelstütze im Standardmaß (27,2 Millimeter) aufnimmt und damit Platz für Teleskop- oder Federstütze hat. Serienmäßig sind zwei Komplettradversionen mit einer Dropper-Post von SRAM aufgebaut. Befestigungspunkte für zwei Gepäckträger an der Gabel und eine kleine Oberrohrtasche runden das komfortorientierte Bikepacking-Konzept ab.
Für die Aero-Optimierung übernimmt das Extrema die zweiteilige Lenker-Vorbau-Kombi des Racemax, die Bremsleitungen werden unter dem Vorbau ins Rahmeninnere geführt. Das flächige Steuerrohr oder das geschwungene Sitzrohr, das sich um den Hinterreifen schmiegt, erinnern ebenfalls stark an das Race-Gravelbike des italienischen Fahrradbauers - hier besteht akute Verwechslungsgefahr!
Das Extrema ist ausschließlich für elektronische Schaltgruppen konzipiert. Die drei Ausstattungsvarianten mit Mullet-Antrieben von SRAM kombinieren Kurbelgarnitur von Force oder Rival mit MTB-Schaltwerk von XX SL Eagle oder GX Eagle und kommen mit riesiger Kassette. Das Top- und Mittelklasse-Modell erhält eine aero-optimierte Vollcarbonkurbel von 3T, die ebenfalls in Presezzo gefertigt und ab Sommer 2024 kostenlos bei einem Händler gegen die SRAM-Variante ausgetauscht werden könne.
Der italienische Fahrradbauer teilte bei der Präsentation lediglich Euro-Preise für den italienischen Markt mit höherer Mehrwertsteuer (22 Prozent) mit. Für das “günstigste” Modell werden südlich des Alpenhauptkamms 7299 Euro fällig, die Top-Version in schicker Carbonoptik wird im selbsternannten Mutterland des Radsports für 10499 Euro angeboten. “In Deutschland werden die Preise aufgrund der niedrigeren Mehrwertsteuer etwas niedriger sein”, ließ 3T eine Anfrage nach konkreten Preisen hierzulande offen. Die Rahmen-Sets inklusive Lenker-Vorbau-Kombi kosten in Italien je nach Finish zwischen 4999 und 5499 Euro.
*Die Preise beziehen sich auf den italienischen Markt mit 22 Prozent Mehrwertsteuer. In Deutschland sollen die Ausstattungsvarianten laut 3T etwas günstiger sein.