TestE-Rennrad von BMC - BMC Alpenchallenge AMP Road One

Unbekannt

 · 17.09.2019

Test: E-Rennrad von BMC - BMC Alpenchallenge AMP Road OneFoto: Kerstin Leicht

BMC kombiniert ein Rennrad mit Shimanos starken Steps-Antrieb – herausgekommen ist eine filigrane Straßenmaschine mit brachialem Schub am Berg. Ob dieses Zusammenspiel klappt? Unser Test klärt auf

Preis 6.499 Euro Gewicht 14,8 Kilo

Das Carbonrahmen-Set des BMC stammt von der Alpenchallenge-Serie ab, die mit geradem Lenker aufgebaut ist. Der Road-Variante verpasst BMC einen Carbon-Rennlenker, womit die Sitzposition für eine mittlere Größe auffällig gestreckt ausfällt. Der eigenständige Rahmen integriert Gabel und Antriebselemente formschön. Am Tretlager arbeitet ein Shimano-Antrieb der E8000-Serie, ein Aggregat, das für Mountainbikes konzipiert ist und, falls erwünscht, brachiale Kraft entfaltet. Für ein E-Rennrad ist der Akku mit 504 Wattstunden Kapazität vergleichsweise groß. Mit bis zu 70 Nm Drehmoment zerrt der Motor im "Boost"-Modus, der höchsten von drei Unterstützungsstufen, an der Kette. Da die volle Leistungsentfaltung aber stark von der Trittfrequenz abhängt, kann es vorkommen, dass man die schiere Kraft angesichts der schweren Übersetzung von 44 Zähnen am Einfach-Kettenblatt und maximal 34 Zähnen an der Kassette nicht adäquat auf die Kette bringt. Zumindest für schwere Fahrer an steilen Rampen fehlen dem Getriebe definitiv echte Berggänge. Mit moderatem Unterstützungsgrad lässt sich das BMC aber genüsslich durch hügeliges Terrain pedalieren, und es ist auch mit einem gelegentlichen Ausflug auf unbefestigte Wege nicht überfordert. Der dynamische Trail-Modus reagiert feinfühlig auf unterschiedlich starken Pedaldruck. Bei "Boost" reagiert der Antrieb mit Maximalschub auf jede Pedalumdrehung: Das wirkt wenig harmonisch und oftmals zu abrupt. Die hohe Leistung und der große Akku verschaffen dem BMC aber grundsätzlich das Potenzial auch für ausgiebige Touren mit längeren Steigungen.

Foto: TOUR Testabteilung

Das sensible Handling trotz hohem Gewicht geht auf den niedrigen Schwerpunkt des Rades zurück, der lange Radstand erzeugt dagegen stoische Spurtreue bei hohem Tempo. 30 Millimeter breite Vittoria-Pneus, bequem flexende Lenker und Sattelstütze, sowie ein Elastomerpuffer, der zwischen Sitzstreben und Sitzrohr eingefügt ist, federn Fahrbahnunebenheiten sehr gut weg. Die Nachgiebigkeit des Rahmens kann sich bei schnellen Richtungswechseln in hohem Tempo allerdings auch negativ bemerkbar machen, vor allem schwere Piloten bemerken dann eine gewisse Unruhe im Fahrverhalten. Dennoch bleiben die Verwindungen beherrschbar. Schönes Detail: An verdeckt angebrachten Rahmengewinden sind Schutzbleche montierbar.

Großer Tank: Der Steps-Akku fasst 504 Wattstunden - für ein E-Rennrad ungewöhnlich viel
Foto: Kerstin Leicht

INFO UND GEOMETRIE

www bmc-switzerland.com

Rahmenmaterial Carbon

Rahmengrößen S, M, L

Sitz-/Ober-/Steuerrohr 480/585/151 mm

Stack/Reach/STR 591/405 mm/1,46

Radstand 1.055mm

AUSSTATTUNG

Motor/Akkukapazität Shimano STEPS E8000/504Wh

Schaltung (Kettenblätter/Kassette) Shimano Dura-Ace (44/11-34Z.)

Bremsen Shimano Ultegra (180/160 mm)

Laufräder/Reifen DT Swiss HE 1800 Spline/Vittoria Corsa Graphene 2.0 30mm

MESSWERTE UND EINZELNOTEN

Gewicht Komplettrad...................14,8 kg 3,0

Reichhöhe*.........................................1.659 hm 1,3

Fahrstabilität.....................................50 N/mm 3,3

Federhärte Sattelstütze...............159 N/mm 1,3

TOUR-Note: 2,0