So testet TOURRennräder mit E-Antrieb

Jens Klötzer

 · 03.09.2020

So testet TOUR: Rennräder mit E-AntriebFoto: Herstellerfoto
Doppelte Kraft voraus: Rennräder mit E-Unterstützung sind einer der Trends im Radsportbereich.

Andere Räder, andere Testkriterien: Rennräder mit Elektroantrieb unterscheiden sich fundamental vom klassischen Sportgerät. TOUR hat in Zusammenarbeit mit dem Schwestermagazin MYBIKE ein eigenes Bewertungsverfahren E-Rennräder entwickelt.

Gewicht

Das Komplettradgewicht wird ohne Pedale, Flaschenhalter und sonstiges Zubehör im TOUR-Labor ermittelt. Es geht mit 20 Prozent in die Gesamtnote ein.

Zentrale Rahmensteifigkeit

Das Rahmenset wird an den Ausfallenden an Gabel und Hinterbau eingespannt und am Tretlager mit einer definierten Kraft beidseitig ausgelenkt. Die Verformung des Rahmensets ermöglicht Aussagen über die Spurstabilität und Lenkpräzision des Rades, insbesondere bei hohen Fahrergewichten und bei hohen Geschwindigkeiten. Die Rahmensteifigkeit geht mit 15 Prozent in die Gesamtnote ein.

Komfort

Das Rahmenset wird senkrecht an den Ausfallenden fixiert, die Gabel kann dabei in Fahrtrichtung ausweichen. Die originale Sattelstütze wird dann mit einer definierten Last an einem montierten Satteldummy belastet. Die vertikale Auslenkung ist ein Maß für den Federkomfort am Sattel und geht mit 15 Prozent in die Gesamtnote ein.

Reichweite

Auf einem Reichweitenprüfstand werden die Antriebe der Elektro-Rennräder getestet. Das Rad wird mit einer konstanten Leistung an der Kurbel angetrieben, am Hinterrad wird die Gesamtleistung gemessen. In verschiedenen Prüfprogrammen ermittelt der Prüfstand realistische und vergleichbare Reichweiten der Antriebe, dabei werden das Gewicht und alle Fahrwiderstände berücksichtigt. Außerdem können Aussagen über die Motorcharakteristik oder das Verhalten bei Überhitzung und sich leerendem Akku getroffen werden. Die Reichweite geht mit 20 Prozent in die Gesamtwertung ein, als Maß ermitteln wir die mit einer Akkuladung geleistete Arbeit am Hinterrad.

Bremsen, Schalten und Reifen

Die Bewertung der Komponenten erfolgt auf Basis aufwendiger Komponententests von TOUR und des Fahreindrucks. Die Funktionsgruppen Bremsen und Schaltung gehen mit je 10 Prozent, die Bereifung mit 5 Prozent in die Bewertung ein.

Wartung und Einstellung

Beurteilt, wie leicht sich das Rad einstellen lässt und ob beim regelmäßigen Service Schwierigkeiten auftauchen. Dazu zählen z.B. benötigte Werkzeuge und Fähigkeiten oder ob sich der Akku zum Laden ohne Werkzeug vom Rad abnehmen lässt.