Das R.R275 X ist das erste motorisierte Gravelbike aus dem Hause Rotwild und soll eine Reminiszenz an die einstige Straßenplattform RSR darstellen. Entsprechend sportlich ist die Neuheit konzipiert und wird vom hessischen Hersteller als Allroad-Bike vermarktet. “Mit seinem Rennrad-Spirit ist es primär auf Asphalt zu Hause. Es scheut aber keine Abzweigung auf den Waldweg, in den Schotter oder auf den Trail”, so Rotwild-Chef Peter Schlitt.
Der von Hand gefertigte Carbonrahmen, den Rotwild in Kooperation mit dem Darmstädter Designstudio Artefakt entwickelte, sticht unter anderem durch eine markante Sloping-Geometrie mit langem Sattelauszug hervor. Die Sitzposition orientiert sich an Wettkampfmodellen, mit einem STR von 1,43 sitzt man rennmäßig gestreckt. Der extreme Radstand (1081 Millimeter) verspricht ein ausgesprochen ruhiges Fahrverhalten.
Highlight ist eine Lichtanlage von Supernova, die in Vor- und Hinterbau integriert ist. Der neu entwickelte Frontscheinwerfer Starstream bietet bis zu 1000 Lumen, die über einen kleinen Drückknopf am rechten Lenkerflügel zugeschaltet werden können. Das Rücklicht TL3 Mini des Breisgauer Lampenherstellers sitzt am Sitzknoten zwischen den Sitzstreben.
Gespeist wird die LED-Beleuchtung von einem 250 Wattstunden starken Akku, der auch die Energie für den Mittelmotor HPR 50 des bayerischen Motorenherstellers TQ bereitstellt. Mit einem optional erhältlichen Range Extender, der per Fidlock-System am Unterrohr befestigt werden kann, stehen 410 Wattstunden zur Verfügung. Die Antriebseinheit bietet laut Rotwild ein maximales Drehmoment von 50 Newtonmetern, mit einem Boost-Knöpfchen am linken Lenkerbogen lässt sich für maximal 30 Sekunden ein Extraschub von 300 Watt zuschalten.
Die maximale Reifenfreiheit des E-Gravelbikes mit dem etwas sperrigen Modellnamen liegt bei 50 Millimetern, ab Werk sind 45 Millimeter breite Pneus aufgezogen. Rotwild verzichtet am Sitzrohr auf einen Flaschenhalter, stattdessen gibt es zwei Fidlock-Befestigungspunkte am Unterrohr. Zur Aufnahme von festen Schutzblechen macht der Mountainbike-Spezialist keine Angabe, auf den Produktbildern sind allerdings Montageösen an Gabel und Sitzstreben zu erkennen.
Das R.R275 X wird in zwei Ausstattungsvarianten angeboten. Das Ultra schaltet sich elektronisch mit SRAM Force AXS, beim Pro ist die neue Zwölffach-GRX von Shimano verbaut. Die Einfach-Kurbel stammt bei beiden Modellen von E-Thirteen, einem US-Spezialist für Mountainbike-Komponenten. Die Fünfspeichen-Carbonlaufräder von Xentis fügen sich stimmig ins futuristische Konzept der Ultra-Version ein. Das Pro kommt mit konventionellen Laufrädern der österreichischen Manufaktur. Zu den Gewichten liegen keine Infos vor, dafür aber für die Preise: Mit 8999 bzw. 11999 Euro reiht sich das Rotwild in die Riege exklusiver, unmotorisierter Race-Gravelbikes ein.