Jens Klötzer
· 29.09.2025
Der Vollsortimenter aus Taiwan bietet fast alle Radgattungen auch mit Motor an, darunter das Endurance-Rennrad Defy. Das wirkt mit seinem Nabenmotor auch als Pedelec sehr elegant und besitzt stimmige Proportionen. Weil Giant bei der Abstimmung eher auf ausreichend Reichweite als auf ein besonders leichtes System setzt, ist das Rad viel schwerer als es aussieht: 14,4 Kilogramm wiegt der Carbonrenner mit dem großen 400 Wh-Akku. Umso erstaunlicher ist, wie unauffällig es sich auch ohne Unterstützung fährt – zumindest, so lange es flach ist.
Die Geometrie des Carbonrahmens entspricht exakt dem klassischen Schwestermodell. Weil am E+ ein anderer Vorbau montiert ist, sitzt es sich jedoch deutlich sportlicher und mit etwas mehr Gewicht auf dem Vorderrad, was die hecklastige Gewichtsverteilung des Rades wieder ausgleicht. Am Berg und beim Anfahren schiebt der Motor gerade in den oberen Stufen recht vehement. Meist reicht der bereits kräftig abgestimmte Eco-Modus des Heckmotors völlig aus, um an moderaten Anstiegen oder kurzen Rampen auf Touren zu bleiben. Durch den recht unsanften Anlauf und eine kurze Verzögerung des Motors – bis zum Schub dauert es etwa eine halbe Pedalumdrehung – wirkt die Fahrt bisweilen unharmonisch.
An der 25 km/h-Grenze, an der die Elektronik immer wieder an- und abschaltet, fahren andere Systeme geschmeidiger. Per App lässt sich die Reaktionsfreudigkeit zwar manuell anpassen, aber besonders die Mittelmotoren fühlen sich ab Werk natürlicher an. Eine echte Schwäche offenbarte der Motor an extremen Steigungen: Fehlt ihm die Drehzahl, weil es wegen der Steilheit langsamer als 10 km/h wird, kann auch die zugeschaltete höchste Stufe nicht mehr viel ausrichten.
Für das Defy gibt es passende Schutzbleche und Licht, unter den vier Ausstattungsvarianten (6.499 bis 10.499 Euro) findet sich auch eine Allroad-Version mit etwas breiteren 35-Millimeter-Reifen.