E-Rennrad im TestDas Canyon Endurace:Onfly CF 7 als Minimalist im Tarnkleid

Jens Klötzer

 · 03.10.2025

Das Canyon Endurace:Onfly CF 7 im TOUR-Test
Foto: Wolfgang Papp
Den Versuch, einen Mittelmotor möglichst unauffällig zu verstecken, setzt Canyon mit dem Endurace:ONfly bislang am eindrucksvollsten um. Möglich macht das der TQ HPR 40, der vollständig in einem etwas größeren Tretlagergehäuse verschwindet.

So sieht das Canyon aus wie ein ganz normales, modernes Straßenrennrad – und es fährt sich sogar so. Unter zwölf Kilogramm fürs Testrad sind für Pedelecs schon rekordverdächtig leicht, in der teuersten Ausstattungsvariante sind zehn Kilogramm durchaus realistisch. Damit kommt das Fahrgefühl bei ausgeschaltetem Motor einem Rennrad sehr nahe. Auch in Aktion hält sich der Antrieb dezent zurück: Er ist kaum zu hören, die Kraftentfaltung sanft und harmonisch.

Das Canyon Endurace:Onfly CF 7 fährt sich wie ein ganz normales Straßenrad.Foto: Wolfgang PappDas Canyon Endurace:Onfly CF 7 fährt sich wie ein ganz normales Straßenrad.

Das Canyon fährt sich wie ein ganz normales Straßenrad

Der „Haken“ an der Sache ist, dass die Maschine nicht zu den kräftigsten Unterstützern zählt, doch das ­gehört zum Konzept. Das Canyon ist für Sportsfreunde gedacht, die auch mitarbeiten wollen. Maximal 100 Prozent der eigenen Tretleistung gibt der Motor in der höchsten Stufe dazu, in den anderen Fahrmodi noch deutlich weniger.



Auch in Aktion hält sich der Antrieb dezent zurück: Er ist kaum zu hören, die Kraftentfaltung sanft und harmonisch.Foto: Wolfgang PappAuch in Aktion hält sich der Antrieb dezent zurück: Er ist kaum zu hören, die Kraftentfaltung sanft und harmonisch.

So sind auch mit dem 290 Wh-Akku Hochgebirgspässe möglich, doch wer in Anstiegen viel Leistung will, muss auch stark reintreten. Ab rund zwölf Prozent Steigung sollte man auch mit dem kleinen TQ gut fit sein, weil die Maschine hohe Trittfrequenzen braucht, die sich mit dem Rennrad-Getriebe nur entsprechend trainiert realisieren lassen.

Der Frontstrahler von Lightskin gehört wie das in die Sitzstreben integrierte Rücklicht von Lupine zum Serienumfang.Foto: Wolfgang PappDer Frontstrahler von Lightskin gehört wie das in die Sitzstreben integrierte Rücklicht von Lupine zum Serienumfang.

Was uns aufgefallen ist beim Canyon Endurace:Onfly CF7

Bei der Bedien­einheit mit Ladestandsanzeige im Lenker­ende hat man es mit dem Minimalismus ­etwas zu gut gemeint, die Position ist ungünstig und die LED sind bei Sonne schlecht zu erkennen. Ansonsten ist die Integration rundum gelungen: Die Unterstützungsstufen lassen sich auch mit Zusatzknöpfen an den Schaltgriffen anwählen, die Schaltung und das hochwertige Licht werden über den zentralen Akku gespeist. Die vier Ausstattungsvarianten, alle mit Shimano-Gruppen, liegen zwischen 4.499 und 9.999 Euro.​

Das Canyon Endurace:Onfly CF7 im Detail

Das Canyon Endurace:Onfly CF7 im DetailFoto: Wolfgang PappDas Canyon Endurace:Onfly CF7 im Detail
  • Preis: 5.499 Euro
  • Gewicht Komplettrad: 11,8 Kilo
  • Max. Systemgewicht: 120 Kilo
  • Rahmengrößen: 2XS, XS, S, M, L, XL, 2XL

Geometrie

  • Sitz-/Ober-/Steuerrohr: 522/563/167 Millimeter
  • Stack/Reach/STR: 599/390 Millimeter/1,54
  • Stack+/Reach+/STR+: 658/565 Millimeter/1,16
  • Radstand/Nachlauf: 1.016/60 Millimeter

Ausstattung

  • Antrieb/Schaltung: Shimano 105 Di2/Praxis (2x12; 50/34, 11-36 Z.)
  • Bremsen: Shimano Ultegra (180/180 mm)
  • Reifen: Schwalbe One (32 mm)
  • Laufräder: DT Swiss Endurance LN
  • Laufradgewichte: 1.600/2.173 Gramm (v./h.)

Motor

  • Modell: TQ HPR 40 (Mittelmotor)
  • Spitzenleistung: 200 Watt
  • Maximales Drehmoment: 40 Nm
  • Akkukapazität: 290 Wh (+160 Wh Range Extender)
  • Unterstützungsstufen: 3

Vorteile und Nachteile des Canyon Endurace:Onfly CF 7

Vorteile und Nachteile des Canyon Endurace:Onfly CF 7Foto: TOURVorteile und Nachteile des Canyon Endurace:Onfly CF 7
  • Plus: leicht, unauffällig, leise, große Bremsscheiben, hoher Komfort
  • Minus: auch in höchster Fahrstufe relativ viel Eigenleistung nötig

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