TOUR ist mit zwei Redakteuren vor Ort bei der Tour de France. Im Liveblog zeigen sie exklusive Einblicke, technische Details und andere spannende Geschichten rund um das Radsportspektakel 2025.
Dem Team Bahrain-Victorious steht bei der Tour de France 2025 ein bislang unveröffentlichtes Modell von Merida zur Verfügung. Das Gros des Teams war bei der 4. Etappe auf dem aerodynamisch optimierten Racer unterwegs, der nach einem Nachfolger des Reacto Team ausschaut. Chefmechaniker Filip Tisma wollte auf TOUR-Nachfrage keine Infos preisgeben. Auch nicht, warum Sprinter Phil Bauhaus (noch) nicht auf das neue Modell zurückgreift, sondern auf dem mutmaßlichen Vorgänger unterwegs ist.
Die auffälligste Änderung der Neuheit, die am Sitzrohr mit einem Prototypen-Label des Radsport-Weltverbands versehen ist, findet sich am Steuerrohr. Gemäß des aktuellen UCI-Reglements fällt dieses länger aus und ist aggressiver designt. Dank einer Aussparung im Oberrohr lässt sich die Lenker-Vorbau-Einheit von Vision tief montieren. Auch die Carbongabel ist gegenüber der Forke am bisherigen Reacto flächiger. Gegenüber astreinen Aero-Spezialisten wie beispielsweise dem neuen Cervélo S5 reizt Merida hier das technisch Mögliche aber nicht komplett aus.
Der Knotenpunkt zwischen Sitzrohr und Sitzstreben behält seine markante Tragflächenform, der Übergang am Prototypen ist jedoch filigraner. Der Tretlagerbereich ist außerdem deutlich massiver als beim aktuellen Reacto Team, das im TOUR-Windkanaltest auf 208 Watt kommt. Die Updates am namenlosen Nachfolger dürften den Wettkampfrenner nochmal um ein paar Watt schneller machen.