Aero-Rennräder um 5000 EuroDas Storck Aerfast.4 Comp im Test

Julian Schultz

 · 14.04.2024

Das Storck Aerfast.4 Comp
Foto: Matthias Borchers
Das Storck Aerfast.4 Comp ist das aerodynamischste Rennrad im Vergleichstest und damit eins der schnellsten Serienräder im TOUR-Test. Trotzdem reicht es nicht für den Testsieg. Woran liegt das?

Das Aerfast steht für Geschwindigkeit. Daran lässt auch das “Vierer” in der Ausstattungsvariante Comp keinen Zweifel und stellt im GST-Windkanal erneut ein Traumergebnis auf: Nur 204 Watt sind nötig, damit das Storck den eigenen Luftwiderstand bei 45 km/h überwindet. Damit setzt sich der Bolide an die Spitze des Vergleichstests und sichert sich abermals einen Top-Ten-Platz unter den schnellsten Serienrädern im TOUR-Test. Das Rahmen-Set samt markanter Gabel ist perfekt auf die schnellen Laufräder von DT Swiss abgestimmt, mit unserer Zipp-404-Referenz ist das Aerfast.4 zwei Watt langsamer. Zudem profitiert der Aero-Renner von einem schmalen Cockpit, das am Oberlenker 360 Millimeter misst und damit nur knapp über dem Mindestmaß des Radsportweltverbands liegt.

Storck Aerfast.4 Comp: Was fehlt zum Testsieg?

Auch die etwas kleinere Rahmengröße, die Markus Storck in den Test schickte, dürfte sich zumindest nicht nachteilig auf die Aerodynamik auswirken. Um in deren Genuss zu kommen, muss man das Basismodell für 4499 Euro allerdings etwas aufrüsten, da dieses serienmäßig mit einfachen Alu-Laufrädern aufgebaut und nicht annähernd so schnell ist. Die 500 Euro für den 62 Millimeter hohen DT-Swiss-Satz sind indes sehr gut investiert und können fast als Schnäppchen gelten. Obwohl das Storck etwas mehr als acht Kilogramm wiegt, hängt es sehr spontan am Gas und zeigt fast italienische Tugenden, da es für ein aero-optimiertes Rennrad äußerst direkt auf Lenkbefehle reagiert.

Bewertung
Das Markenzeichen des Aerfast ist die extrem flächige Gabel, die einen deutlichen Aero-Vorteil bringt.Foto: Matthias BorchersDas Markenzeichen des Aerfast ist die extrem flächige Gabel, die einen deutlichen Aero-Vorteil bringt.

In schnellen Abfahrten wirkt es fast schon nervös, was auch der schmalen Lenker-Vorbau-Einheit geschuldet ist. Die rennmäßige Sitzposition passt zum kompetitiven Charakter des Aerfast.4. Klingt nach einem Testsieger-Rad? Ist es aber nicht. Denn an einem langen Tag im Sattel ebenso wie auf dem Komfortprüfstand offenbart das Storck seine größte Schwäche: Die Aero-Stütze ist extrem unnachgiebig. Etwas mehr Komfort versprechen breitere Reifen, Pneus von bis zu 30 Millimetern sind möglich. Das Aerfast.4 ist in vier Ausstattungsvarianten und zahlreichen Konfigurationen erhältlich. Seit März gibt es zudem den Nachfolger, der in exklusiver Ausstattung fast 1000 Gramm Gewicht spart.



Storck Aerfast.4 Comp

  • TOUR-Note: 2,1
  • Preis: 4999 Euro
  • Gewicht Komplettrad: 8,1 Kilo
  • Aerodynamik: 204 Watt
  • Rahmengrößen: XS, S, M, L, XL, XXL (Testgröße gefettet)
Das ist das Storck Aerfast.4 CompFoto: Matthias BorchersDas ist das Storck Aerfast.4 Comp

Geometrie

  • Sitz-/Ober-/Steuerrohr: 500/550/115 Millimeter
  • Stack/Reach/STR: 537/383 Millimeter/1,40
  • Stack+/Reach+/STR+: 583/535 Millimeter/1,09
  • Radstand/Nachlauf: 980/61 Millimeter

Ausstattung

  • Antrieb/Schaltung: Shimano 105 Di2 (2 x 12; 52/36, 11-34 Z.) | Note: 1,0
  • Bremsen: Shimano 105 (160/160 mm) | Note: 1,5
  • Reifen: Continental Grand Prix 5000, 25 mm (eff.: 26 mm) | Note: 1,0
  • Laufräder: DT Swiss ARC 1400
  • Laufradgewichte: 1304/1763 Gramm (vorne/hinten)

Vor- und Nachteile

  • Plus: erstklassige Aerodynamik, fair kalkuliert
  • Minus: kaum Federkomfort

Stärken, Schwächen und weitere Details des Storck Aerfast.4 CompFoto: TOURStärken, Schwächen und weitere Details des Storck Aerfast.4 Comp

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